Wusstest du, dass es hierzulande alle 2 Minuten zu einem Wildunfall kommt?[1] Auch ich war schon in der Situation: Vor einiger Zeit ist mir ein Reh seitlich ins Auto gelaufen. Ich habe es nicht kommen sehen, nur den Aufprall gehört – da war es natürlich zu spät. Zum Glück kamen das Reh und ich glimpflich davon, aber meine Autotüren waren ganz schön eingedellt. Seitdem fahre ich gerade im Herbst besonders vorsichtig.
Hier sind meine Tipps, wie du während der Herbstmonate sicher ans Ziel kommst.“
So kannst du einen Wildunfall vermeiden
Die Gefahr für einen Wildunfall ist von Oktober bis Dezember – und übrigens auch im Frühling – besonders hoch. Wenn ich zu dieser Zeit in bewaldeten Gebieten, an Waldgrenzen und Feldrändern vorbeikomme, fahre ich noch konzentrierter und vorausschauender. Vor allem während der Morgen- und Abenddämmerung. Um ein Wildtier möglichst früh zu erkennen und einen Wildunfall zu vermeiden, habe ich auch immer die Straßenränder im Blick. Bestimmt sind dir auch schon einmal entsprechende Warnschilder aufgefallen.
Hier heißt es: Vorsicht, erhöhte Gefahr durch Wildwechsel!“
Springt tatsächlich einmal ein Wildtier auf die Straße, solltest du zuerst das Fernlicht ausschalten, um das Tier nicht zu blenden. Denn das kann dazu führen, dass es stehenbleibt. Hupen hilft unter Umständen, das Wild zu verscheuchen. (Bei mir war das leider keine Option, weil mir das Reh seitlich reingelaufen ist.)
In dem Fall hilft nur vorsichtig bremsen, auch wenn sich möglicherweise der Wildunfall trotzdem nicht vermeiden lässt. Aber zumindest wird der Aufprall gemindert.“
Experten raten übrigens dringend davon ab auszuweichen. Denn dadurch entsteht oft ein noch größerer Schaden. Außerdem greift dann eventuell die Teilkaskoversicherung nicht mehr.
Tipp: Falls du eine Teilkaskoversicherung für dein Auto abgeschlossen hast, informiere dich bei deiner Versicherung, ob diese Wildunfälle abdeckt. Das ist nämlich nicht bei allen Anbietern der Fall.
Bei ERGO schon: Die ERGO Kfz-Versicherung zum Beispiel übernimmt nicht nur die Kosten für Wildunfälle, sondern leistet sogar bei Zusammenstößen mit allen Tieren.
Wenn sich der Wildunfall nicht vermeiden lässt
Lässt sich der Wildunfall nicht vermeiden und es kommt zu einem Zusammenstoß, ist es wichtig, zunächst Ruhe zu bewahren. Autofahrer sollten keine Panik bekommen und so reagieren wie bei anderen Unfällen. Damit du auf einen möglichen Wildunfall vorbereitet bist, habe ich dir hier die Schritte zusammengefasst, wie du vorgehen solltest:
So verhältst du dich richtig
- Zieh deine Warnweste an.
- Sichere die Unfallstelle mit einem Warndreieck ab.
- Schalte die Warnblinkanlage deines Fahrzeugs ein.
- Leiste bei Personenschäden Erste Hilfe und rufe einen Krankenwagen.
- Verständige die Polizei.
- Wenn das Tier tot ist: Räume es, falls möglich, von der Straße. Trage dabei unbedingt schützende Handschuhe.
- Ist das Tier nur verletzt, gilt: Nicht anfassen und auf die Polizei warten.
- Mache Fotos vom Unfallort, dem Tier und Schäden an deinem Fahrzeug.
- Lass dir vom Jäger, den die Polizei benachrichtigt, eine Wildunfallbescheinigung ausstellen. Diese benötigst du für die Schadenabwicklung bei deiner Kfz-Versicherung.
Ich hoffe, du fühlst dich mit diesen Tipps etwas sicherer beim Autofahren – und musst sie nie anwenden!
Sicher durch den Herbst dank Fahrzeug-Check
Im Herbst ist es zudem oft neblig und meist dunkel, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin. Die erschwerten Sichtverhältnisse sorgen im Herbst für erhöhte Unfallgefahr. Das habe ich schon am eigenen Leib erfahren, als ich im dichten Nebel einmal fast in einen Auffahrunfall verwickelt war.
Mein Rat lautet daher: Wenn die Blätter von den Bäumen fallen, ist es höchste Zeit für einen Fahrzeug-Check.“
Ich überprüfe alljährlich zum Herbstbeginn, ob die Scheinwerfer korrekt eingestellt sind. Früher habe ich auch geprüft, ob die Lichter an meinem Auto alle funktionieren. Beim Neuwagenkauf hat man mir dann zu Voll-LED-Licht geraten, was wirklich hervorragend funktioniert.
Achtung: Verlasse dich bei Nebel nicht auf die Lichtautomatik, sondern schalte das Licht selbst ein. Denn wenn nur das Tagfahrlicht an ist, siehst du vielleicht ausreichend, wirst aber im Nebel von hinten nicht erkannt. Das erhöht die Gefahr eines Auffahrunfalls.
Auch die Scheibenwischer nehme ich genau unter die Lupe und tausche die Wischerblätter aus, falls nötig. So habe ich auch in der dunklen Jahreszeit immer den Durchblick, wenn ich am Steuer sitze.
Entsprechend der altbekannten Regel „von O(ktober) bis O(stern)“ lasse ich dann auch gleich meine Winterreifen montieren. Auch wenn in Deutschland nur eine situative Winterreifenpflicht gilt, solltest du spätestens beim ersten Raureif mit winterlicher Bereifung unterwegs sein. Sonst riskierst du ein Bußgeld.
Langsam und vorausschauend fahren
Die Witterungsbedingungen und nasses Laub auf den Straßen machen das Autofahren im Herbst oft zu einer rutschigen Angelegenheit. Im schlimmsten Fall droht sogar Aquaplaning. Ich fahre im Herbst daher besonders vorausschauend und mit extragroßem Abstand zum Vordermann. So habe ich bei nassem Untergrund oder schlechter Sicht noch ausreichend Zeit zu reagieren.
Bei eingeschränkter Sicht musst du übrigens laut Straßenverkehrsordnung auch tagsüber das Abblendlicht einschalten.“
Denn es ist deutlich heller als das Tagfahrlicht und sorgt dafür, dass du nicht nur andere Straßenverkehrsteilnehmer besser siehst, es erhöht auch deine eigene Sichtbarkeit und damit deine Chancen, bei Fahrten im Herbst sicher ans Ziel zu kommen. Gute Fahrt!
Hast du noch mehr Autofahr-Tipps, um bei Nebel, Regen und Co. sicher von A nach B zu kommen? Oder hattest du sogar schon selbst einen Wildunfall? Erzähle mir doch von deinen Erfahrungen in den Kommentaren!
#EinfachWeilWichtig
[1] https://www.gdv.de/gdv/medien/medieninformationen/wildunfaelle-alle-zwei-minuten-kollidiert-ein-auto-mit-einem-tier-154538
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