Kaum ist die erste Frühlingssonne da, kann ich es kaum erwarten, die erste Spritztour auf meinem Motorrad zu machen. Was vor der ersten Fahrt alles zu prüfen und zu reinigen ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Ein großer Vorteil ist es, wenn dein Motorrad im Winter einen Platz im Trockenen hat. Für die Standzeit fülle ich den Tank vollständig auf, um Korrosionen im Tank zu minimieren. Da meine Garage ungeheizt ist, baue ich außerdem die Batterie aus und lagere diese im frostsicheren Keller. Zu Beginn der Saison sind einige Sichtkontrollen vor dem eigentlichen Motorradcheck notwendig. Das Frühjahr startet daher für mich mit einem gründlichen Putz der Maschine.
Die Reinigung vor dem Motorradcheck
Es gibt zwar verschiedenste Reinigungsmittel speziell für Motorräder, aber schon mit einem Eimer warmem Wasser und etwas Autoshampoo kann der Großteil des Motorrads gut gereinigt werden. Für den Edelstahlauspuff verwende ich eine Stahlpolitur und die Kette sowie die Antriebsritzel reinige ich mit Bremsenreiniger und schmiere den gesamten Antriebsstrang nach der Reinigung des Fahrzeugs neu ab.
Den größten Vorteil der Reinigung des gesamten Fahrzeugs sehe ich darin, dass alle Schaugläser – also Motoröl, Kühlflüssigkeit, Bremsflüssigkeit – nach dem Putzen sauber sind und dass deren Kontrolle damit sehr leichtfällt. Zusätzlich erkennt man beim Putzen fehlende Schrauben und Risse in der Verkleidung schnell. Außerdem prüfe ich dabei auch, ob Steine oder sonstige Fremdkörper in den Reifen stecken.
Nach dem Reinigen kann man zusätzlich viel besser erkennen, ob die Simmerringe des Federbeins und der Gabel noch dicht sind.
Diese Punkte gilt es nach der Reinigung des Motorrads zu prüfen:
- Ölstand (bei aufrecht stehender Maschine Ölpegel zwischen MIN und MAX im Schauglas)
- Kühlflüssigkeit (Behälter meist unter der Sitzbank – der Pegel sollte bei MAX stehen)
- Bremsflüssigkeit (der Pegel sollte deutlich über LOWER stehen)
- Reifendruck (je nach Modell und ob viel mit Sozius gefahren wird, gibt es Herstellerabhängige Empfehlungen)
- Reifenprofiltiefe (laut Gesetz mindestens 1,6 mm)
- Kontrolle der Bremsbeläge (es sollte auf Sicht noch der Bremsbelag auf der Trägerplatte sichtbar sein, moderne Bremsbacken haben auch Verschleißmarken)
- Kontrolle der Festigkeit aller Muttern, Schrauben und Steckbefestigungen
- Die richtige Versicherung für das Motorrad
Zum Saisonstart prüfe ich bei meiner Maschine zusätzlich, ob Flüssigkeit aus den Holmen der Gabel austritt und ob das Federbein dicht ist. Dafür federe ich vorne und hinten mehrmals ein und kontrolliere die Dichte mit einer Taschenlampe auf Sicht. Damit die Kupplung leichtgängig wird, schmiere ich den Kupplungsbowdenzug mit Silikonöl.
Danach baue ich die Batterie ein und überprüfe, ob die Batterieleistung zum Starten des Motorrads ausreicht. Da ich selbst keine Messinstrumente für die Batteriespannung besitze und auch kein Ladegerät habe, ist dies für mich der einzig relevante Test. Da mein Motorrad nicht mit einem Katalysator ausgestattet ist, schiebe ich die Maschine notfalls an, wenn die Batteriespannung zu gering ist. In diesem Jahr spielte die Batterie allerdings mit und ich konnte das Motorrad ohne Probleme mit Choke starten.
Mit Verkehrsrechtsschutz unbesorgt losfahren
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Etwa, wenn dein Motorrad in der Werkstatt war, aber nicht alle Mängel beseitigt wurden. Fordert die Werkstatt von dir trotzdem den vollen Rechnungsbetrag, droht ein Rechtsstreit. Der kann teuer werden. Gut, dass dich dein Verkehrsrechtsschutz unterstützt.
Die Beleuchtung
Bei einem Motorradcheck sind neben den bereits aufgelisteten Punkten, aber auch die Funktion der Bremslichter und der Beleuchtung besonders wichtig.
Da bei der Hauptuntersuchung für Motorräder die Einstellung der Scheinwerfer nicht geprüft wird, stelle ich diese schon aus Eigeninteresse ein. Dafür setzt sich eine Person auf das abgebockte und idealerweise zur Hälfte vollgetankte Motorrad. Der Scheinwerfer wird eingeschaltet und sollte gegen eine Wand strahlen. Aus drei bis fünf Metern Distanz erkenne ich dann gut, ob der Scheinwerfer verstellt ist, also die Streuung des Lichtkegels und des Abstrahlwinkels.
So reinigst und pflegst du deine Motorradkleidung
Gerade Gore-Tex Jacken, Hosen und Schuhe sowie Handschuhe müssen ab und an gepflegt werden, damit die atmungsaktive Funktion der Membran gewährleistet bleibt. Dies kann bereits im Winter erfolgen, wenn man die Kleidung nicht nutzt. Dabei sind nur wenige Punkte zu beachten:
- Protektoren entfernen
- Alle Reißverschlüsse und Klettverschlüsse schließen
- Waschen mit geeignetem Waschmittel bei max. 30 Grad ohne Schleudern
Wenn die Jacke und die Hose beim Trocknen auf dem Bügel noch handfeucht sind, kann man windexponierte Stellen von außen zusätzlich imprägnieren. Die Handschuhe und die Stiefel können nach einer groben Reinigung und Trocknung mit Wachs gepflegt werden. Das finde ich deutlich besser als Lederfett, da Fett abdichtet und so die Atmungsaktivität deutlich einschränkt.
Sichere deine Schutzkleidung ab!
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Die erste Spritztour im Frühjahr
Nach so einem ausgiebigen Motorradcheck kann die erste Ausfahrt nun endlich beginnen. Um die Reflexe zu schulen, fahre ich erst einmal auf einen leeren Parkplatz und teste dort intensiv die Bremsen mit mehreren Vollbremsungen aus steigenden Geschwindigkeiten.
Danach kann die Tour sicher beginnen. Bei meinem älteren Motorrad mit Bowdenzug an der Kupplung spüre ich oft schon nach 200 bis 300 km die starke Belastung für die linke Hand. Nach fünf bis sechs Stunden merke ich die Last auch an der rechten Hand.
Da dieser Effekt zum Saisonstart bei mir immer auftritt, nutze ich über den Winter häufiger einen Handtrainingsring aus dem Kletterbedarf, um die Muskeln zu stärken. Zusätzlich sollte vor der Saison eine optimale Absicherung in der Unfallversicherung und in der Risikolebensversicherung geprüft werden. Motorradfahren macht zwar großen Spaß, dennoch sollte man sich ausreichend absichern – denn ein größeres Verletzungsrisiko besteht bei einem Unfall definitiv.
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Den Grundschutz in der ERGO Unfallversicherung kannst du einfach durch individuelle Bausteine erweitern. Haushalts- und Pflegeleistungen, Fahrdienste und zahlreiche Reha-Maßnahmen lassen sich mit einem Baustein ergänzen.
Mit diesen Erfahrungen aus meinem eigenen Frühjahrsputz am Motorrad wünsche ich dir eine gute Fahrt und einen schönen Saisonstart.
Hast du noch weitere Pflegetipps für den jährlichen Motorradcheck? Dann schreib sie in die Kommentare!
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