Mit Kindern einen Kinderfasching zu gestalten ist für mich das schönste am Fasching. Als Kind habe ich schon leidenschaftlich gerne Kinderfasching-Veranstaltungen besucht. In den verschiedensten Faschingskostümen, von Polizist bis Superman, konnte ich hier meine Phantasie ausleben. Was mich aber am meisten fasziniert hat, waren immer die Bands, die auf diesen Festen spielten.
Wer da oben auf der Bühne steht, der hat es geschafft
Als Kind dachte ich immer, wer da oben auf der Bühne steht, der hat es geschafft. Mittlerweile bin ich 53 Jahre, mache schon ein Leben lang nebenberuflich Unterhaltungsmusik und stehe auf allen möglichen Bühnen. Auch einen Kinderfasching musikalisch und spielerisch zu gestalten macht mir große Freude.
Phantasie der Kinder sind keine Grenzen gesetzt
Die Verkleidungen der Kinder haben sich im Laufe der Jahrzehnte sehr geändert. Wenn es früher noch hauptsächlich Prinzessinnen und Clowns, so sind heute oft Spidermans, Captain Americas, Harry Potter oder irgendwelche Monster zu sehen. Die Verkleidungen ändern sich mit den Fernsehserien oder DVD´s, die Kinder anschauen.
Aber eines hat sich gehalten. Der Spaß am Rumhüpfen, Spielen und Lärm machen.  Ich merke auch, dass im Gegensatz zu „Erwachsenen-Faschingsfeiern“ die Kinder richtig in ihrer Rolle aufgehen. Liebevoll achten sie darauf, dass das Kostüm immer richtig sitzt. Die Kinder können nicht genug vom lustigen Faschingstreiben haben. Sie genießen die Veranstaltung von der ersten bis zur letzten Minute.
Der Animateur ist gefragt
Wenn ich einen Kinderfasching musikalisch und als Animateur gestalte, kostet das viel Energie und Schweiß. Als Musiker muss man darauf achten, die richtigen Songs zu spielen, die auch Kinder hören wollen und das man als Animateur z.B. eine Polonäse mit lauter Stimmungs- und Kinderlieder anführt. Mit dem Funkmikrophon laufe ich vorne weg und die Kinder bilden einen langen Gaudiwurm. Ich komme mir dabei vor, wie der Rattenfänger von Hameln.
Beim Kinderfasching dürfen Spiele nicht fehlen
1) Reise nach Jerusalem
Klassiker, den man nicht erklären muss.
2) Schubkarren-Rennen
Ein Kind ist vorne die Schubkarre und läuft nur mit den Händen, während das hintere Kind die Beine des vorderen Kindes wie einen Schubkarren-Griff verwendet. Da jedes Kind gerne gewinnen möchte, wird hier natürlich versucht, so schnell wie möglich zu laufen. Das steigert natürlich die Unfallgefahr. Hier bin ich als Animateur gefordert, darauf zu achten, dass kein Spiel aus dem Ruder läuft.
3) Luftballon-Tanz
Hier müssen die Kinder versuchen, paarweise, zwischen ihren Köpfen einen Luftballon zu halten, während zur Musik getanzt wird. Das Paar, das den Luftballon fallen lässt, scheidet aus. Das letzte Paar ist der Gewinner
4) Tanz mit Mama und Papa,
wobei die Eltern ihren Kindern den Ententanz oder den Modetanz Rucki-Zucki zeigen müssen. Hier haben Kinder und Eltern gemeinsam Spaß. Bei den Eltern kommt hier oft Nostalgie-Stimmung auf.
5) Schokokuss-Wettessen
Klassiker, den man nicht erklären muss.
Gewinne sind wichtig
Natürlich muss für die Kinder auch ein Anreiz in Form von Gewinnen bei den Spielen sein. Das sind meistens Süßigkeiten, können aber auch Luftballons, Radiergummi oder andere Kleingewinne sein. Das Kind braucht einfach das Gefühl, belohnt zu werden, ganz egal wie wertvoll der Gewinn ist. Hier muss man im Vorfeld mit dem Veranstalter abklären, was dieser oder der Animateur besorgen soll.
Kinderfasching macht müde aber glücklich
Nach ca. drei Stunden Nonstop-Faschingsstimmung, Tanz- und Spiele, gehen die Kinder mit ihren Eltern meist glücklich und geschafft nach Hause. Schlafen können die Kinder danach meist tief und fest.
Ein Kinderfasching ist für mich meist anstrengender als ein Erwachsenen-Fasching. Vor allem ist man als Animateur immer froh, wenn niemand verletzt wurde. Bei dem Trubel, kann schon mal eine blutige Nase, ein aufgeplatztes Knie oder schlimmeres passieren. Aber wenn ich die glücklichen Gesichter der Kinder sehe, weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe.
„Irgendwie bleibt man auch als Erwachsener im Herzen immer ein Kind. Zumindest ich.“
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