Wusstest du, dass 2 Monate nach der Geburt nur noch 57 % der Mütter hierzulande ihre Babys stillen – obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den ersten 6 Monaten ausschließlich Muttermilch empfiehlt?[1] Viele Frauen haben nach der Geburt Angst, etwas falsch zu machen, etwa, was die richtige Ernährung in der Stillzeit angeht.
Ich denke gerne daran zurück, als unsere Tochter geboren wurde und ich ihr das erste Mal die Brust gegeben habe. Stillen ist ein tolles Gefühl und wunderbar geeignet, um die Mutter-Kind-Bindung zu festigen. Einfach war es trotzdem nicht immer und ich habe mir viele Fragen gestellt – vor allem über die Ernährung in der Stillzeit, damit sich unsere Kleine optimal entwickelt.
Sorge für dich und dein Baby vor!
Für den Nachwuchs ist nur das Beste gut genug. Das gilt auch für ärztliche Behandlungen bei Mutter und Kind. Mit der Rundumzusatzversicherung erhalten Versicherte – neben vielen weiteren Vorteilen – volle Kostenerstattung auch für privatärztliche Behandlungen und nicht verschreibungspflichtige Medikamente.
Ich war damals dankbar für jede Unterstützung – und möchte meine besten Tipps gerne an dich weitergeben.
Wie unterscheidet sich die Ernährung in Stillzeit und Schwangerschaft?
Worauf werdende Mütter bei ihrer Ernährung in der Schwangerschaft achten sollten, habe ich in meinem letzten Blogbeitrag zusammengefasst. Wenn du schwanger bist, ist es wichtig, auf einen vollwertigen sowie nährstoffstreichen und ausgewogenen Speiseplan zu achten – gleiches gilt auch danach. Große Veränderungen musst du bei deiner Ernährung in der Stillzeit also nicht vornehmen. Allerdings habe ich etwas mehr gegessen, solange ich meiner Kleinen die Brust gegeben habe. Denn die Muttermilchproduktion kostet zusätzliche Energie.
Laut meiner Frauenärztin ist der Kalorienbedarf stillender Mütter etwa ein Viertel höher.“
Während du stillst, sollte dein Gewicht gleichbleiben oder leicht sinken. Ebenfalls wichtig für eine gesunde Ernährung in der Stillzeit: Besser auf Diäten verzichten. Denn der Körper braucht die zusätzlichen Nährstoffe während dieser Phase.
Welche Lebensmittel sind in der Stillzeit besonders gesund?
Ich habe bei der Ernährung in der Stillzeit noch mehr darauf geachtet, gesund zu essen. Das fiel mir nicht schwer, da mir das als Sportlerin schon immer wichtig war. Um sicherzugehen, dass es dir und deinem Kind an nichts fehlt, empfehle ich dir: Erstelle eine Liste mit Lebensmitteln, die dich mit den wichtigsten Nährstoffen versorgen. Dabei solltest du berücksichtigen, dass dein Bedarf an Eiweiß, Jod und Co. in der Stillzeit höher ist.
Welche Nährstoffe in der Stillzeit besonders wichtig sind und worin sie enthalten sind, habe ich dir hier zusammengefasst:
Wichtige Nährstoffe
- Langkettige Kohlenhydrate: Vollkorngetreide, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte
- Eiweiß: Milch, fermentierte Milchprodukte wie Joghurt, Hülsenfrüchte, Nüsse, Seefisch
- Folsäure: Tomaten, Erbsen, Kohl, Spinat, Apfelsinen, Erdbeeren, Weintrauben
- Jod: Milch, Seefisch, Meerestiere, Jodsalz
- Kalzium: Milch, Brokkoli, Grünkohl, Spinat, Fenchel
- Eisen: Fleisch, Getreide wie Hafer oder Hirse, Spinat, Karotten, Feldsalat
- Omega-3-Fettsäuren: Fisch, Leinsamen, Chiasamen
Wenn du unsicher über die zugeführte Nährstoffmenge bist, kannst du deine Werte regelmäßig kontrollieren lassen. Bei einem Mangel kann es sinnvoll sein, in Absprache mit der Frauenärztin zusätzlich Präparate wie Jodtabletten einzunehmen. Außerdem solltest du für eine gesunde Ernährung in der Stillzeit ausreichend trinken: Experten empfehlen 2 Liter Leitungs- oder Mineralwasser, ungesüßten Kräuter- oder Früchtetee pro Tag.
Welche Speisen solltest du in der Stillzeit meiden?
Die gute Nachricht zuerst: Du kannst bei der Ernährung in der Stillzeit grundsätzlich alles essen und musst auf nichts verzichten. Einzige Ausnahme: Wie in der Schwangerschaft ist Alkohol tabu. Koffeinhaltige Getränke solltest du übrigens nur in Maßen trinken – am besten nur vormittags und nicht direkt vor dem Stillen.
Es kann sein, dass dein Baby auf bestimmte Speisen empfindlich reagiert. Unsere Tochter mochte es z. B. nicht, wenn ich etwas Scharfes oder Blähendes wie Bohnen gegessen habe. Ich habe ihr zuliebe während der Stillzeit auf meinen geliebten Bohnensalat verzichtet. Das heißt aber nicht, dass dein Kind auf die gleichen Lebensmittel reagiert.
Solltest du Auffälligkeiten bei bestimmten Gerichten feststellen, habe ich einen Tipp meiner Mutter für dich: Traue dich, beim Kochen zu experimentieren und Neues auszuprobieren.“
Vegetarische und vegane Ernährung in der Stillzeit
Eine gute Freundin von mir ernährt sich seit einigen Jahren vegan und wollte auch in der Stillzeit auf tierische Lebensmittel verzichten. Nach dem Besuch bei einer Stillberaterin hat sie ihre Meinung aber schnell geändert: Denn bestimmte Nährstoffe können Veganer nur schwer oder gar nicht in ausreichender Menge aufnehmen. Das kann zu schwerwiegenden Gesundheitsrisiken beim Baby führen. Veganer sollten daher ihrem Nachwuchs zuliebe zumindest auf eine vegetarische Ernährung in der Stillzeit umsteigen.
Egal was du isst, wichtig ist, dass du auf einen ausgewogenen Speiseplan achtest.“
Medikamente in der Stillzeit
Auch bei der Einnahme von Medikamenten ist Vorsicht geboten, besonders bei stärkeren Arzneimitteln wie Antibiotika. Denn die Wirkstoffe gelangen auch in die Muttermilch. Während der Stillzeit habe ich mir eine schwere Ohrenentzündung geholt, die mir zu schaffen gemacht hat. Nach Rücksprache mit meiner Ärztin konnte ich zum Glück Penicillin nehmen. Das Medikament ist auch in der Stillzeit kein Problem. Bei anderen Arzneien kann es allerdings sein, dass Mütter eine Stillpause für die Zeit der Einnahme einlegen müssen.
Bevor du Medikamente während der Stillzeit einnimmst, solltest du das unbedingt vorab mit deiner Ärztin abklären.“
Auch bei anderen Beschwerden wie Brustschmerzen und Entzündungen kannst du dich an sie wenden. Was mir damals geholfen hat: Quarkwickel – die wirken kühlend und abschwellend.
Mach dir außerdem keine Sorgen, wenn es bei dir mit dem Stillen nicht auf Anhieb klappt. Das ist ganz normal und geht vielen Frauen so.“
Trau dich also, über dein Problem zu sprechen und dir Hilfe zu holen, etwa bei einer Stillberaterin oder der Frauenärztin.
Übrigens: Mit einer Risikolebensversicherung schützen sich Familien für den Fall der Fälle. Sorge auch du vor und sichere deine Familie finanziell ab.
Hast du noch weitere Tipps für die Ernährung in der Stillzeit? Schreib mir einen Kommentar mit deinen Erfahrungen!
#EinfachWeilWichtig
[1] https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/schwangerschaft-und-baby/stillen-in-deutschland.html
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