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Bei den Eltern ausziehen: Einfach machen – aber sicher!

Mia Walz Mia Walz

Wusstest du, dass Männer durchschnittlich später bei ihren Eltern ausziehen als Frauen?[1] Während sie im Durchschnitt 24,5 Jahre alt sind, verlassen Frauen laut Statistik schon mit 23 Jahren ihr Elternhaus. Auch wenn ich noch jünger bin, überlege ich aktuell, ob ich nach meiner Ausbildung bei den Eltern ausziehen soll. Meine Gedanken und alles Wissenswerte zum Auszug bei den Eltern habe ich dir hier zusammengefasst.

Bei den Eltern ausziehen: einfach machen?

Es gibt viele Gründe, die für einen Auszug bei den Eltern sprechen. Bisher war das kein Thema für mich, aber sobald ich meine Ausbildung beendet habe und mehr verdiene, könnte ich mir einen Auszug vorstellen. Ein Vorteil, den ich hätte: Ich müsste nicht mehr so weit mit der Bahn zur Arbeit fahren. Außerdem ist es natürlich cool, unabhängig zu sein. Auch wenn ich ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern habe, ist alleine zu wohnen schon noch mal was anderes.

WG oder eigene Wohnung? Eine Frage des Typs

Ein paar meiner Freunde haben den Schritt zum Auszug bereits gewagt und wohnen in einer WG. Da ist immer was los und wenn ich zu Besuch komme, ist eigentlich immer mindestens ein Mitbewohner da. Das heißt: In einer Wohngemeinschaft kann es schwierig sein, eine ruhige Minute zu finden. Ich bin mir unsicher, ob das etwas für mich ist und ob ich dort ausreichend Ruhe und Privatsphäre zum Malen oder Zeichnen finde. Aber fehlt mir in einer eigenen Wohnung vielleicht manchmal die Gesellschaft? Dafür muss ich mich mit niemandem absprechen oder Rücksicht nehmen und kann mein Leben so gestalten, wie es mir gefällt 🙂

Ein weiterer großer Pluspunkt einer WG ist natürlich der Kostenfaktor: Ein Zimmer zu mieten ist deutlicher günstiger als eine ganze Wohnung. Für was ich mich am Ende entscheiden würde, kann ich daher nicht sagen.

Welche Wohnform für dich geeignet ist, wenn du bei den Eltern ausziehen willst, ist also Typfrage und von deinen Bedürfnissen abhängig.“

Junge Frau packt Umzugskartons aus

Viele Kosten kommen auf dich zu

Egal ob du dich für eine eigene Wohnung oder ein WG-Zimmer entscheidest: Miete und Nebenkosten kommen in beiden Fällen bei einem Auszug auf dich zu.

Möchtest du bei den Eltern ausziehen, solltest du dir im ersten Schritt überlegen, ob du dir das leisten kannst.“

Viele vergessen bei ihren Berechnungen allerdings, dass nicht nur Miete, Strom und Internet gezahlt werden müssen, sondern auch weitere Kosten anfallen.

Damit du dir einen Ãœberblick verschaffen kannst, welche Kosten dich beim Auszug aus dem Elternhaus erwarten, habe ich dir die wichtigsten Posten hier aufgelistet:

Mit diesen Gesamtkosten musst du rechnen

  • Miete und Nebenkosten (dazu zählen unter anderem Heiz- und Wasserkosten, Abwassergebühr, Grundsteuer, Müllabfuhr, Gebäudereinigung)
  • Kaution
  • Stromkosten
  • Internetanschluss und gegebenenfalls Festnetztelefon
  • Rundfunkbeitrag (GEZ)
  • Versicherungen
  • Lebenshaltungskosten wie Lebensmittel und Drogerieartikel
  • Umzugskosten
  • Ausgaben für die Freizeit, zum Beispiel Shoppen, Streamingdienste, Hobbys, Essengehen, Kino, Ticket für den Nahverkehr, Benzinkosten und Parkplatzgebühr
  • Erstausstattung mit Möbeln und Co. und mögliche Renovierungen

Auch nach dem Auszug für den Ernstfall abgesichert sein

Wer sich jetzt denkt „Ach, an den Versicherungen kann ich gut sparen“, sollte die Wichtigkeit der richtigen Absicherung nicht unterschätzen. Mir ging es nämlich am Anfang ähnlich und ich habe die teuren Folgekosten unterschätzt, die bei einem Auszug ohne Versicherung auf mich zukommen.

Damit du vor den Kosten von Personen- und Sachschäden an Dritten geschützt bist, wenn du z. B. das Handy einer Freundin demolierst, empfehle ich dir unbedingt eine private Haftpflichtversicherung. Solange Jugendliche noch bei ihren Eltern wohnen, sind sie über die Police der Eltern mitversichert. Wie lange und unter welchen Bedingungen sie eingeschlossen sind, ist je nach Anbieter unterschiedlich. Bei der Haftpflichtversicherung von ERGO gilt der Schutz auch dann, wenn du nicht mehr bei den Eltern wohnst, dich aber noch in der Erstausbildung befindest – also wie ich aktuell noch.

Auch eine Hausratversicherung kann sinnvoll sein. Zwar ist dein Mobiliar in der ersten eigenen Wohnung oft noch nicht so viel wert. Dennoch kann etwa eine neue Kaffeemaschine ein großes Loch in den Geldbeutel reißen, sollte die alte durch einen Kurzschluss Feuer fangen. Die Hausratversicherung von ERGO kommt nach deinem Auszug beispielsweise nicht nur bei einem Brand, sondern auch bei Einbruch für Möbel, Elektrogeräte und sogar Klamotten auf.

Übrigens: Wer in eine bestehende WG zieht, kann unter Umständen über bestehende Verträge von Mitbewohnern mitversichert sein.

Mit der richtigen Erstausstattung sofort wie zu Hause fühlen

Mein Bett, meinen Kleiderschrank und auch meinen Schreibtisch würde ich bei einem Auszug von meinen Eltern wahrscheinlich mitnehmen, wenn es Wohnung oder WG-Zimmer zulassen. Zu einer vollständigen und gemütlichen Einrichtung gehört jedoch noch einiges mehr. Folgendes sollte bei deiner Erstausstattung nicht fehlen:

Checkliste: Erstausstattung

  • Herd, Backofen, Kühlschrank und Spüle
  • Geschirr von Tellern über Gläser und Tassen bis hin zu Besteck
  • Töpfe, Pfannen, Kochbesteck und weitere Küchenutensilien wie Schüsseln und Schneidebretter
  • Kaffeemaschine, Wasserkocher, Toaster und Mikrowelle
  • Mülleimer
  • Duschvorhang und -vorleger
  • Toilettenpapierhalter und Klobürste
  • Couch und Tisch sowie weitere Sitzmöglichkeiten
  • Regale, Schränke, Nachttisch, Garderobe und sonstige Ordnungs- und Aufbewahrungshelfer wie Kleiderbügel oder Schlüsselbrett
  • Lampen
  • Fußabtreter
  • Grundausstattung an Werkzeug
  • Haushaltsutensilien wie Staubsauger, Wäscheständer, Putzeimer und Wischer
  • Vorhänge oder Rollläden

Mein Tipp: Mache vor dem Einzug eine Liste mit den vorhandenen Möbeln und Zubehör, um so herauszufinden, was du alles noch benötigst.“

Nach dem Mietvertrag ist vor der Bürokratie

Ziehst du bei deinen Eltern aus, ist das meist ein großer Schritt, der mit vielen Veränderungen und Herausforderungen verbunden ist. Aufregung und Vorfreude steigen, je näher der Umzugstermin rückt. Doch davor gibt es noch einiges zu erledigen, um ohne Komplikationen in das neue Leben zu starten. Vor meiner Recherche habe ich wirklich unterschätzt, was bei einem Auszug alles auf mich zukommt.

Damit du nicht den Ãœberblick verlierst, was du alles erledigen musst, habe ich dir in einer Checkliste die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

Checkliste: To-dos beim Umzug

  • Prüfe in deinem Mietvertrag Kündigungsfristen, Nebenkosten, Wohnfläche, vorgeschriebene Schönheitsreparaturen und sonstige Klauseln wie mögliche Mieterhöhungen.
  • Notiere bei der Ãœbergabe Schlüsselanzahl, Zählerstände für Gas, Wasser und Strom sowie etwaige Mängel.
  • Melde dich innerhalb von 14 Tagen beim zuständigen Einwohnermeldeamt um. Dafür benötigst du deinen Personalausweis und eine Wohnbescheinigung vom Vermieter.
  • Ändere deine Adresse bei deinem Arbeitgeber, Banken, Ärzten, Behörden, Abonnements, Mitgliedschaften, Onlineshops und sonstigen Dienstleistern.
  • Beantrage einen Nachsendeauftrag bei der Post.
  • Richte Daueraufträge oder Lastschrifteinzüge für alle regelmäßigen Zahlungen wie Miete ein.
  • Suche dir einen passenden Strom-, Internet- Telefon- und TV-Anbieter.

Bei den Eltern ausziehen mit finanzieller Unterstützung

Der Auszug bei den Eltern hat zwar viele Vorzüge, ist aber nicht gerade günstig – das ist auch mir schnell bewusst geworden. Als Berufseinsteiger muss ich dann mehr auf meine Finanzen achten als jetzt.

Doch es gibt viele Unterstützungsangebote, mit denen du am Ende des Monats etwas mehr Geld auf dem Konto hast.“

Bist du noch in Ausbildung oder Studium, bekommen deine Eltern Kindergeld gezahlt, bis du 25 Jahre alt bist. Ziehst du bei ihnen aus, kannst du sie bitten, den Betrag künftig auf dein Konto zu übertragen. Es ist aber auch möglich, dafür einen entsprechenden Antrag bei der Familienkasse zu stellen. Über BAföG oder BAB können Studenten und Auszubildende beispielsweise einen Mietzuschuss erhalten. Welche Voraussetzungen du für eine Förderung erfüllen musst, kannst du online nachlesen.

Wer nicht berechtigt ist und von zu Hause ausziehen möchte, kann auch Wohngeld beantragen. Es soll einkommensschwachen Haushalten helfen, die Miete zu stemmen. Wie hoch es ausfällt und wer es erhält, ist ebenfalls von verschiedenen Faktoren abhängig. Darüber hinaus gibt es noch weitere Optionen, die für dich in Frage kommen können. Informiere dich dazu am besten online.

Bist du schon bei deinen Eltern ausgezogen und welche Erfahrungen hast du dabei gemacht? Erzähl mir gern in den Kommentaren davon – vielleicht hilfst du mir damit bei meiner Entscheidung.

#EinfachWeilWichtig

[1] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2023/PD23_36_p002.html


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