Fasching naht und die Fastenzeit steht bevor. Natürlich kann man das Fasten jederzeit starten und den Zeitraum individuell festlegen. Dennoch nehmen viele die religiöse Fastenzeit als Startpunkt und Ansporn für ein gesünderes und bewussteres Leben.
So habe auch ich – zum ersten Mal in meinem Leben – am Aschermittwoch begonnen, auf gewisse Lebensmittel zu verzichten: Allen voran Süßigkeiten und roher Zucker, aber auch Lebensmittel mit hohem Anteil an Kohlenhydraten. Dazu zählen für mich Pasta, Pizza, Brot, Kartoffeln, Reis, Cornflakes und vieles mehr. Darauf zu verzichten ist für mich kein Kinderspiel. Normalerweise führe ich bei Brezeln mit Leberwurst einen Freudentanz auf, gönne mir jeden Donnerstagabend beim Italiener nebenan eine Pizza mit meinen Mädels und grille mit meinem Freund am liebsten Burger.
Meine Fastenzeit war also ein schmaler Grat zwischen passiver Aggressivität und unerträglichem Stolz. Letzteres habe ich jedem auch deutlich zu erkennen gegeben! Meine Gründe für das Fasten, die Auswirkungen und Resultate sowie sechs persönliche Durchhaltetipps lest ihr hier.
Warum habe ich mich für das Fasten entschieden?
Wenn ich sage, dass Gewichtsverlust nicht das Ziel war, würde ich lügen. Allerdings war das nicht der Hauptgrund. Tatsächlich war mein Hauptziel die bewusstere Ernährung. Wer kennt es nicht? In der Mittagspause folgt man den Kollegen unauffällig in die Kantine, zur nächsten Döner-Bude, zum Metzger oder Bäcker. Dort gibt es saftiges Schnitzel mit Pommes, eine Leberkäse-Semmel oder einen belegten Schinken-Käse-Fladen. Lecker! Doch dann kommt die Qual. Ich werde müde, meine Konzentration sinkt und nach ein bis 2 Stunden habe ich Verlangen nach Schokolade, Kuchen oder zumindest einem süßen Joghurt. Und am Wochenende sucht man sich die besten Restaurants oder verführerische Rezepte aus, um mit Freunden gemeinsam zu kochen und zu genießen.
Ich habe die Fastenzeit als Startschuss gewählt, um diesem Alltags-Trott zu entkommen. Ich wollte mir bewusst mehr Gedanken darüber machen, was ich esse, wie viel ich esse und welche Auswirkungen mein Essverhalten auf meine Laune und auf mein Gewicht hat.
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Welche Auswirkungen hatte der Verzicht?
Ich habe also 40 Tage lang (größtenteils) auf Kohlenhydrate verzichtet und mich bewusst ernährt. Insgesamt fühle ich mich gut. Doch die 40 Tage waren eine rasante Achterbahnfahrt der Gefühle. Eine Pro-/Contra-Liste meiner Fastenzeit kann euch bei der Entscheidung helfen, ob ihr das Fasten auch ausprobieren möchtet. Oft ist alles halb so schlimm, wenn man weiß, worauf man sich einlässt.Pro:
- Kein Heißhunger auf Süßigkeiten
- Kein Völlegefühl nach dem Mittagessen
- Zum ersten Mal in meinem Leben Rosenkohl gekauft
- Experimentierfreudiger in der Küche
- Essensgewohnheiten kennenlernen
Contra:
- Futterneid
- Grobe Planung des Essens bzw. Essengehens
- „Sonderbehandlung“ bei Freund, Familie, Bekannten
- Schlechte Laune, wenn hungrig
Natürlich habe ich auch ein paar Ausnahmen gemacht. Das Familienessen bei Oma konnte ich nicht ohne Kohlenhydrate überstehen – ebenso einen Sonntagnachmittag, als der Kühlschrank leer war und meine Freunde sich eine Pizza liefern ließen. Ich habe mir zwar einen Salat bestellt, musste meinem Freund aber dann doch ein, zwei Pizzastücke klauen. Doch die Ausnahmen haben sich wirklich sehr in Grenzen gehalten.
Sechs persönliche Tipps, wie du die Fastenzeit am besten durchhältst:
- Erzähle JEDEM davon
Zu Beginn solltest du allen Menschen in deinem Umkreis von deinem Plan erzählen. Damit vermeidest du,
- in der Mittagspause an der Salattheke krumm angeschaut zu werden,
- von deinem Freund auf eine Pizza eingeladen zu werden
- dass deine Oma dich bekocht und ihre besten Spaghetti Carbonara auftischt.Â
- Wandele Kritik und Witze in Motivation um
Die Kollegen werden dich zunächst aufziehen und ihr Leberkäs-Brötchen genussvoll vor deinen Augen genießen – aber kein Problem! Sie machen Witze und scherzen über dich? Nutze diese negativen „Angriffe“ und wandle sie in Motivation um: „Ihr werdet schon sehen, ich halte durch!!“ Denn Nicht-Durchhalten würde den Anlass für Spott nur vergrößern. Und je länger man durchhält, desto weniger Spaß bereitet es deinen Mitmenschen zu scherzen. Im Gegenteil: Sie beneiden dich bald für dein Durchhaltevermögen!
- Wappne dich für die Heißhungerphasen
Zu Beginn leidet man oft nachmittags noch an einem Tiefpunkt und man hätte Lust, in eine Schokoladenfabrik einzubrechen. Ein Blick in die Cafeteria und der Appetit auf Donuts und süße Stückchen wächst. Aber auch dieses Problem hat eine einfache Lösung: Greife zum Obstsalat, zum Joghurt oder zu den Gemüsesticks. Diese kannst du dann stolz neben deinen Kollegen genießen, die sich den Donut ausgesucht haben. Zunächst mag es dich traurig stimmen, aber glaube mir: Wenn man das durchhält, ist man so richtig stolz und motiviert!
- Trinke viel
Ja, ja. Ich weiß, diesen Tipp kann man in jeder Frauenzeitschrift nachlesen, bekommt man von seinen Eltern schon früh in die Wiege gelegt und auch in jeder Apotheke, im Fitnessstudio oder beim Arzt hängen gewisse Hinweise auf die Wichtigkeit des Trinkens aus. Dennoch möchte ich auch hier an dieser Stelle sagen: ES HILFT WIRKLICH! Man fühlt sich fit und bekommt keine Kopfschmerzen. Der berühmte Heißhunger tritt viel seltener bis gar nicht mehr auf.Â
- Entdecke wieder dein Hungergefühl
Um 8 Uhr Frühstück, Punkt 12 Uhr in die Mittagspause und Punkt 18 Uhr steht das Abendessen auf dem Tisch. Egal ob hungrig oder nicht? Man sollte wieder lernen, seinem Körper zu vertrauen und auf ihn zu hören. Wenn mein Körper um 12 Uhr keinen Hunger hat, dann war das Frühstück wohl ausreichend und ich brauche kein Schnitzel in der Kantine. Dieses Hungergefühl vom Appetit wieder unterscheiden zu können, war für mich eine tolle Erfahrung und ich bin froh, wieder besser auf meinen Körper „hören“ zu können.
- Führe ein Ernährungsprotokoll
Um mein Ziel, meine Essgewohnheiten besser kennenzulernen, zu unterstützen, habe ich mir angewöhnt, ein Ernährungsprotokoll zu führen und jedes Gericht, jedes Getränk und jeden Bissen Schokolade zu notieren. So erhält man schon nach kurzer Zeit einen guten Überblick darüber, was man alles zu sich nimmt.
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Hast du auch schon mal gefastet und warst kurz davor abzubrechen? Wie hast du die Fastenzeit überstanden? Teile deine Erfahrungen mit uns in den Kommentaren.
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