Wusstest du, dass sich Erfahrungen und Erlebnisse in der Natur positiv auf körperliche und psychische Leiden auswirken können? Deshalb: einfach mal fernab der Zivilisation drauflos schwimmen und erholen! Hier erfährst du alles rund um den Trend Wild Swimming.
Sommer in Deutschland: meiner Meinung nach die schönste Jahreszeit, aber auch immer wieder Quell kleiner Frustrationen. Erst regnet es viel, und wenn es dann richtig heiß wird und man ins Freibad will – lange Schlangen an den Kassen, großes Gedränge auf der Liegewiese und unfreiwilliges Wasserrugby in den Becken. Oft ist der Schwimmbad-Besuch ein bisschen so, wie bei einer Fast-Food-Kette essen zu gehen: Es sieht immer alles sehr ähnlich aus und die Erfahrung ist auch irgendwie gleich.
So suchen immer mehr Menschen nach Alternativen und werden Fans unserer heimischen Gewässer: je wilder, umso besser! Und mit diesen Tipps kannst auch du voll eintauchen: Ich erkläre, was genau Wild Swimming überhaupt ist und was es zu beachten gibt.
Wild Swimming: ganz draußen und ganz allein mit der Natur
Mit Wild Swimming ist das Schwimmen in offenen Gewässern gemeint, also in Seen, Flüssen, Bächen und natürlich im Meer. Aber damit ist weniger gemeint, an bekannte Badestellen zu fahren, sondern die Gewässer für sich persönlich und individuell zu entdecken. So erlebt man auf seinen kleinen Erkundungsreisen immer wieder einen ganz unmittelbaren Zugang zur Natur.
Ein Tipp, wenn du mit dem Auto unterwegs bist: Fahre nicht zum Parkplatz eines Baggersees, sondern wandere oder radle durch den Wald, bis du zu einem einsamen See kommst. Dort kannst du dann in größter Ruhe und ganz allein deine Runden schwimmen. Nur vom Zwitschern der Vögel und vom Rascheln des Windes in den Blättern begleitet.
Wild, aber sicher schwimmen: einige Baderegeln
Bevor wir uns jetzt aufmachen und in die große Freiheit eintauchen, ein paar Worte zur Sicherheit: Wild Swimming ist nicht ungefährlich. Du solltest wirklich ein erfahrener und guter Schwimmer sein, bevor du dich in Gewässer begibst, die nicht von Bademeistern oder der DLRG überwacht werden. Auch solltest du dich, vor allem am Anfang, nicht alleine ins Abenteuer werfen, sondern einen Mitschwimmer dabei haben. So könnt ihr einander im Ernstfall helfen.
In unbekannte Gewässer solltest du immer mit besonderer Vorsicht einsteigen und keinesfalls mit einem beherzten Kopfsprung. Es können immer Steine, Gegenstände und Untiefen versteckt unter der Wasseroberfläche lauern. Deshalb auch mein Tipp: Habe immer Badeschuhe dabei, sie schützen deine Füße. Beachte zudem, dass dein neues Schwimmrevier im Gegensatz zu Bädern nicht beheizt ist und checke erst mal die Wassertemperatur. Bei niedrigeren Temperaturen kannst du auch rein, solltest aber besonders vorsichtig sein und deinem Körper nicht allzu viel zusätzliche Belastung zumuten.
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Gerade, wenn man an Orten unterwegs ist, an denen man sich nicht so gut auskennt, übersieht man schnell mal eine Wurzel oder einen Stein auf dem Weg zum See. Deshalb: vorsorgen mit der ERGO Unfallversicherung!
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Vor dem Start: Informiere dich über die Gegebenheiten
Bevor du zum ersten Mal in einem dir unbekannten Fluss oder an der Küste schwimmst, solltest du dich über die Strömungsverhältnisse informieren. Das kann man durch reine Inaugenscheinnahme selten genau einschätzen. Und gegen eine kräftige Strömung kommt auch der beste Schwimmer nicht an. Wenn du dir unsicher bist, bleibe definitiv in Ufernähe. An der Nordsee ist das Schwimmen bei Ebbe verboten – und zwar völlig zu Recht, da das abfließende Wasser dich ins offene Meer hinaustragen kann.
Grundsätzlich ist die Qualität der deutschen Gewässer sehr gut. Einiges solltest du jedoch beachten: Klares Wasser ist meist auch sauber und grüne Algen wirken vielleicht nicht sonderlich einladend, sind aber ungefährlich. Bei einer trüben oder bläulich schimmernden Verfärbung aber könnten giftige Cyanobakterien (Blaualgen) im Wasser sein. Wenn das der Fall ist, bleibst du besser draußen. Gleiches gilt für faulig riechendes Wasser. Und ignoriere bitte keine Verbotsschilder – deren Vorhandensein ist meist wohlbegründet.
Welche Ausrüstung brauchst du beim Wild Swimming?
Badeklamotten und Schwimmbrille: Das reicht meist schon. Bei kühleren Temperaturen kannst du dir eine wasserdichte Badekappe besorgen: Sie sorgt dafür, dass du keine nassen Haare bekommst. Auch schützt sie beim Schwimmen im Meer eine empfindliche Lockenpracht vor dem Salzwasser.
Schwimmboje: Das ist ein mit Luft gefüllter Kunststoffsack, den man im Wasser hinter sich herzieht. Sie erhöht die Sichtbarkeit, so dass man in Flüssen und Seen mit Schiffs- und Bootsverkehr mehr auffällt. Zudem kannst du dich daran festhalten, solltest du mal einen Krampf bekommen.
Handy: Dein Handy solltest du für Notfälle mitnehmen. Lass es aber nach Möglichkeit die ganze Zeit im Rucksack und genieße es, dich auf dich selbst, deine direkte Umgebung und die Schönheit der Natur zu konzentrieren.
Wo und wie findest du deinen Wild-Swimming-Spot?
Wie so vieles ist das in Deutschland Ländersache, sodass du dir die Regelungen bei dir zu Hause einmal anschauen solltest. Grundsätzlich darf man aber fast überall schwimmen, wo es nicht ausdrücklich verboten ist. Ausnahmen gelten vielerorts für aufgestaute Gewässer, die der Trinkwasserversorgung dienen. Auch Privatgrundstücke solltest du nicht einfach betreten und selbstverständlich sind Naturschutzgebiete tabu.
Versuche außerdem immer, möglichst vorsichtig zu sein, um Tiere und Pflanzen nicht zu stören oder gar zu verletzen. Keineswegs solltest du etwa durch Schilf stapfen, da dort Vögel brüten können. Und natürlich lasse ich keinen Müll zurück, sondern sammle durchaus auch mal welchen ein.
Viele Schwimmer verderben den Teich
Behalte ganz besondere Wild-Swimming-Spots, die du bei dir in der Nähe gefunden hast, für dich und teile sie schon gar nicht auf Social Media. Denn beim nächsten Besuch möchte niemand auf Menschenmassen treffen. Außerdem gehört es doch auch ein wenig zum Erlebnis dazu, selbst zu recherchieren und auf Entdeckungstour zu gehen, oder?
Hier findest du ein paar Einsteiger-Tipps, wenn du das wilde Schwimmen mal ausprobieren möchtest.
5 tolle Tipps für ganz besondere Wild-Swimming-Orte
- Ostseestrand Oehe, Schleswig-Holstein: Riesiger und relativ wenig besuchter Naturstrand nördlich der Schleimündung.
- Krienkowsee, Brandenburg: Von Laubbäumen umschlossener See mit hervorragender Wasserqualität, in der Nähe von Boitzenburg, gefühlt aber in Alaska
- Bischofswerda, Sachsen: Östlich des Ortes befinden sich einige “abgesoffene” Steinbrüche, z. T. wunderbar einsam im Wald und mit guter Wasserqualität; schon zu DDR-Zeiten ein beliebtes Revier
- Windeck, Nordrhein-Westfalen: Nahe der Gemeinde kannst du auch vielen Stellen wunderbar in der Sieg schwimmen und mit etwas Glück Reiher und andere große Wasservögel beobachten
- Weltenburg, Bayern: In filmreifer Kulisse im Donaudurchbruch schwimmen, östlich des Klosters Weltenburg
So, das waren sie, meine Tipps zum Wild Swimming. Konnten sie dich für den Trend begeistern und hast du auch mal Lust bekommen, es zu probieren? Lass mir gerne einen Kommentar da, ich würde mich freuen!
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