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Wassersport: Sportarten im kühlen Nass

Kimberly Bergmann Kimberly Bergmann

Wusstest du, dass es über Deutschland verteilt über 2 200 Badegewässer gibt? Die laden jetzt im Sommer nicht nur zum faulenzen und planschen ein, sondern natürlich auch zur sportlichen Betätigung. Hier findest du tolle Ideen, verschiedene Arten von Wassersport auszuprobieren.

Paddeln auf Boards und Booten

Wassersport, Kajak, Paddeln
Der einfachste Wassersport ist natürlich das Schwimmen. Egal welche Wassersportart du dir aussuchst, du solltest immer gut Schwimmen können. Viele tolle Arten von Wassersport finden aber gar nicht im, sondern auf dem Wasser statt.

Stand Up Paddling kann grundsätzlich auf jedem Gewässer betrieben werden. Für Anfänger ist aber sicherlich ein ruhiger See ohne Wellengang und Strömung dafür am besten geeignet. Man steht dabei auf einem besonderen Board, das an ein Surfbrett erinnert. Mit einem langstieligen Stechpaddel bewegt man sich fort.  Dieser wird ins Wasser gestochen und nach hinten gezogen um vorwärts zu kommen. Alle paar Schläge werden die Seiten gewechselt, um nicht nur im Kreis zu paddeln.

Vom Board ins Boot: Zum Paddeln fährt man in einem Kanu. Unter diesem Namen werden gerne zwei verschiedene Bootstypen zusammengefasst. Das gemütlicher Kanu ist der Kanadier. Er ist nach oben hin offen und bietet viel Platz. Deshalb ist er bei Familien sehr beliebt. Die Technik und das Paddel sind so ähnlich wie beim Stand Up Paddeln. Allerdings ist das Paddel viel kürzer und bleibt immer auf der gleichen Bootsseite. Wenn im Kanadier eine gerade Anzahl an Menschen sitzen, sind auf beiden Seiten gleich viele Paddel im Wasser und man fährt automatisch geradeaus. Deshalb ist der Kanadier auch ideal für Anfänger. Nur der hinterste Platz im Kanu sollte von jemandem mit Erfahrung besetzt sein, denn von hier aus wird der Kanadier gesteuert.

Kajaks sind dagegen die kleineren und wendigeren Kanus. Sie sind schmaler und flacher als Kanadier, sind oben geschlossen und haben eine Sitzluke. Meist sind sie für eine Person ausgerichtet. Beim Kajakfahren wird üblicherweise ein Doppelpaddel benutzt. Dieses Paddel hat an beiden Enden Paddelblätter, die abwechselnd ins Wasser getaucht werden. Dadurch ist Paddeln im Kajak auch der schnellere Wassersport.

Wassersport auch alleine: Der Jot-Schlag

Wassersport, Kanadier

Man kann aber auch mit einem Stechpaddel alleine fahren. Anders als beim Stand Up Paddeln wird dabei allerdings nicht immer wieder die Seite des Boots gewechselt. Im Sitzen ist das viel zu aufwendig, dauert zu lange und man verliert Schwung. Stattdessen benutzt man eine einfache Technik, den Jot-Schlag. Dabei zieht man das Paddel in einer geraden Linie nach hinten, bis man es am Ende des Schlages etwas vom Kanu wegdrückt. Hält man das Paddel dabei auf der linken Seite des Bootes, malt man quasi den Buchstaben Jot ins Wasser, daher der Name Jot-Schlag. Natürlich funktioniert das auch auf der rechten Kanuseite, dann ist das Jot nur spiegelverkehrt.

Noch mehr Boote – Mit Wind und Muskelkraft

Rudern: Der offensichtlichste Unterschied zwischen dem Paddeln und Rudern ist, dass man beim Rudern meist rückwärts rudert, also nur sieht wo man herkommt, während beim Paddeln alle Bootsinsassen in Fahrtrichtung sitzen. Rudern kann alleine oder als Mannschaftssport betrieben werden. Da die Anschaffung einer Ruderausrüstung inklusive Boot recht teuer ist, empfiehlt es sich, sich nach örtlichen Rudervereinen umzuschauen. Die Mitgliedsbeiträge sind meist überschaubar und der Verein kümmert sich um die Wartung der Ausrüstung. Auch von Vorteil: Die meisten Vereine haben ein breites Kursangebot für Anfänger und Fortgeschrittene. Rudern ist ein gelenkschonender Ganzkörpersport. Dadurch ist er für beinahe alle Altersgruppen geeignet. Üblicherweise wird dieser Wassersport im Wettkampf ausgetragen. Für alle, die etwas gemächlicher Rudern wollen, bietet sich aber auch eine Ruderwanderung an.

Segeln: Jetzt kommen wir zu den etwas größeren Booten. Sollte man meinen. Denn auch wenn man das Segeln eher mit großen, vielmastigen Schiffen auf dem Meer verbindet, kann man auch erst einmal viel kleiner anfangen. Zunächst braucht man zum Segeln kein Meer. An vielen, etwas größeren Badeseen sind Segelvereine beheimatet. Und auch das Boot muss nicht gleich riesig sein. Denn auf einem Stausee macht das Segeln mit einem kleinen Einmaster auch richtig viel Spaß. Was dabei auch nicht gleich so riesig wird, ist das nötige Budget. Natürlich kostet ein Hochsegelschein für das offene Meer nicht gerade wenig, ganz zu schweigen von der nötigen Ausrüstung. Segelkurse für kleinere Einmaster auf Binnengewässern können aber schon für viel weniger Geld bei den örtlichen Segelvereinen gemacht werden.

Wassersport im Urlaub

Segeln funktioniert also auch am nächsten großen See. Bei mir weckt der Gedanke an volle Segel im Wind trotzdem eher Urlaubsgefühle. Auch wenn es in Deutschland viele Seen und Flüsse gibt, auf denen toller Wassersport möglich ist, bietet das Meer natürlich noch ganz andere Möglichkeiten.

Everybody’s gone Surfin’…

Wassersport, Surfen, Wellenreiten

Surfin‘ USA! So haben es schon die Beach Boys gesungen. Auf einem Brett übers Wasser gleiten hat schon lange eine Faszination auf die Menschen. Seinen Ursprung hat der Sport auf Hawaii. Natürlich musst du zum Surfen nicht gleich über den Atlantik, auch in Europa und eigentlich überall auf der Welt gibt es geeignete Surfstrände. Mittlerweile haben sich verschiedene Arten des Surfens entwickelt, einige davon kann man sogar am heimischen Badesee ausprobieren. Das klassische Wellenreiten ist auch auf Flüssen möglich, üblicherweise wird der Sport aber am Meer betrieben. Dabei brauchst du eigentlich nur ein Surfboard und eine Leash, also eine Schnur, mit der das Brett an deinem Fuß gesichert wird.

Kite– und Windsurfen sind Formen, die sich aus dieser Ursprungsart des Surfens entwickelt haben. Beide haben eine Gemeinsamkeit: Anstelle über Wellen zu reiten und so Geschwindigkeit aufzubauen, nutzen sie die Kraft des Windes. Beim Kitesurfen lässt du dich von einem Lenkdrachen, dem Kite, an einem Seil über das Wasser ziehen. Beim Windsurfen ist ein Segel direkt am Board befestigt und frei beweglich. Durch den Wind kann ein hohes Tempo erreicht werden, Profis führen bei Wettkämpfen spektakuläre Manöver durch. Am besten funktionieren diese Arten von Wassersport da, wo genügend Wind und Platz vorhanden ist, am besten also am Meer. Grundsätzlich sind beide Arten aber auch auf Seen möglich, solange die passenden Umstände gegeben sind.

Tipps für Anfänger beim Kitesurfen haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst. Schau doch gleich mal rein!

Für alle Surfarten gilt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Außerdem haben diese Sportarten den Ruf, sehr kostspielig zu sein. Mein Tipp: Egal ob du eine Form dieses Wassersports im Urlaub oder zu Hause ausprobieren willst, suche dir als erstes eine gute Surfschule, bei der du auch günstig das passende Equipment ausleihen kannst. So bekommst du die optimale Einführung in den Sport und musst dir nicht gleich eine teure Ausrüstung kaufen.

Ein Board oder zwei Bretter?

Beim Skifahren dankt man ja erstmal an Wintersport. Wie auf der Schneepiste muss man sich auch hier entscheiden: lieber ein Board oder zwei schmale Bretter? Wasserski und Wakeboarden funktioniert ansonsten ziemlich ähnlich. Es erinnert auch ein bisschen an das Kitesurfen, denn auch hier wirst du an einem Seil über das Wasser gezogen. Da enden dann aber auch schon wieder die Gemeinsamkeiten. Denn hier wirst du nicht vom Wind sondern von einem Boot oder einer speziellen Anlage gezogen.

Dadurch ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten, denn jetzt brauchst du nur noch viel Platz, eine starke Brise ist nicht mehr möglich. Wakeboarden und Wasserski sind also auf jedem größeren See oder auf Füssen möglich. An vielen Badeseen in Deutschland gibt es auch Wakeboard-Anlagen. Anstelle des Bootes wirst du dabei von einem Flaschenzug immer im Kreis gezogen. Das ist also sogar auf vergleichsweise begrenztem Platz möglich. Wie beim Surfen solltest du auch hier zunächst nach Kursen suchen, die auch ein Leihangebot für die nötige Ausrüstung haben.

Jetski

Auch zum Wakeboarden brauchst du irgendetwas, dass dich zieht, aber jetzt sind wir endgültig im Motor-Wassersport bereich angekommen. Jet-Skis sind schnell und wendig. Offiziell heißen sie Wassermotorrad, denn Jet-Ski ist eigentlich eine Modellbezeichnung Herstellers Kawasaki. Die Ähnlichkeit zum Motorrad liegt nahe, die Sitzposition ist vergleichbar und die Steuerung erfolgt über einen Lenker. Profis betreiben diesen Sport in Wettkämpfen. Dabei gibt es verschiedene Disziplinen, in denen es mal mehr um Tricks mal mehr um Schnelligkeit geht.

Wann und wo Jet-Ski fahren erlaubt ist, hängt sehr davon ab, in welchem Land du dich befindest. In Deutschland ist das Fahren auf den meisten Seen verboten, es gibt allerdings Wasserstraßen, die befahren werden dürfen. Allerdings brauchst du ab einer Leistung von 15 PS einen Binnen- bzw. See-Sportbootführerschein.

Wassersport, Surfen

Fünf Grundregeln für Wassersport

Einige dieser Regeln wirken erstmal sehr naheliegend. Aber gerade weil sie ja eigentlich selbstverständlich sein sollten, macht es Sinn, sie immer wieder zu wiederholen, um auf der sicheren Seite zu bleiben.

  1. Auf das Wetter achten

Klingt logisch, ist aber sehr wichtig: das richtige Wetter. Viele Ausflüge an den See oder die Badestelle am Fluss sind spontan und dem heißen Wetter geschuldet. Beim Wassersport gilt allerdings, nicht nur die aktuelle Luft- und Wassertemperatur im Auge zu behalten, sondern auch die Wetterentwicklung des Tages vorher zu kontrollieren. Wichtig dabei: Nicht nur auf die Temperaturen und die passende Kleidung achten, sondern auch den Wind mit einzubeziehen.

  1. Respektvoller Umgang mit anderen Wassersportlern

Auch das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Gerade jetzt in der heißen Jahreszeit sind manche Badegewässer gut ausgelastet. Gerade dann ist es wichtig, aufeinander zu achten und lokale Regeln einzuhalten. So kann der Wassersport-Ausflug für alle funktionieren und Spaß machen. Achte auch auf die örtliche Schifffahrt, denn die hat immer Vorrang! Das tolle beim Wassersport im Verein: Hier werden nicht nur Kurse angeboten, bei denen du den richtigen Umgang mit deinem Sportgerät lernst, sondern auch die Verkehrsregeln auf dem Wasser werden vermittelt.

  1. Sicherheit

Eine gut gewartete Ausrüstung bringt nicht nur den meisten Spaß beim Wassersport, sondern ist auch wichtig für deine Sicherheit. Achte auch auf lokale Vorschriften und Gegebenheiten. Doch auch wenn du alles richtigmachst, kann es wie bei jedem Sport zu Unfällen und sogar Verletzungen kommen. Dann ist es natürlich gut, wenn du vorgesorgt hast, zum Beispiel mit der Unfallversicherung der ERGO.

  1. Von anderen Wassersportlern lernen

Die verschiedenen Formen von Wassersport, die ich dir in diesem Beitrag beschrieben habe, haben natürlich alle einen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad. Doch auch für die scheinbar einfachen Sportarten gilt der Spruch: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Nutze also die Erfahrungen, die andere vor dir gemacht haben. Wenn du die Gelegenheit hast, ist ein Einführungskurs immer sinnvoll.

  1. Respektiere die Natur

Das sollte nun wirklich selbstverständlich sein. Dennoch findet man immer wieder Hinterlassenschaften an Uferstellen. Die Natur gibt uns die Möglichkeit, am Wassersport im Freien Freude zu haben, also sollten wir diesen Gefallen erwidern und gute Gäste sein. Achte darauf, dass du jeden anfallenden Müll aufsammelst und wieder mitnimmst. Außerdem solltest du dich vor deinem Wassersport Ausflug über mögliche Brutzeiten von Vögeln und anderen Tieren an deinem Ausflugsziel informieren.

Ich hoffe, ich konnte dich mit diesem Beitrag inspirieren, auch mal einen neuen Wassersport auszuprobieren. Oder hast du bereits deine eigenen Erfahrungen gemacht und kannst Wassersport-Neulingen noch weitere Tipps geben? Dann hinterlasse uns doch einen Kommentar!


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Kommentare

  • Jan Antworten

    Würde auch gerne mal wieder auf’s Wasser.

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