Baden im Freibad oder See war in diesem Sommer eine Herausforderung. Einige haben sich im Garten die Sommertage gemütlich gemacht und vielleicht im eigenen Pool gebadet. Doch obwohl der Sommer zu Ende ist, geht das Baden weiter – im Wald! Im Herbst ist es dort besonders schön: Die Blätter färben sich und fallen auf den Boden. Statt zu tauchen, läuft man auf einem rot-orangenen Teppich aus Blättern, genießt den Nebel, die frische Luft und die Ruhe. Das ist Waldbaden.
Bedeutung des Begriffs „Waldbaden“
Der Begriff Waldbaden nimmt seinen Ursprung aus dem Japanischen und wurde 1982 begrifflich erfasst. „Shinrinyoku“ bedeutet „ein Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen“, sich also in den Wald zu begeben und die Umgebung bewusst aufzunehmen. Dabei ist Waldbaden nicht unbedingt gleichzusetzen mit einem Spaziergang oder einer Wanderung. Vielmehr sollte man sich hierbei Zeit nehmen, die Geräusche, den Duft und die Farben der Natur aufzusaugen. Das kann auch mit einem Spaziergang verbunden sein. Wichtig ist nur, bewusste Pausen einzubauen und einfach mal in den gesamten Raum des Waldes einzutauchen.
Vor 5 Jahren hatte ich die Gelegenheit, in Japan das Waldbaden kennenzulernen. Eine Stunde Fahrtzeit südlich von Tokio tauchten wir ein, in einen Wald mit riesengroßen alten Bäumen, dicht bewachsen. Der Kontrast in dieser größten Metropolregion der Welt war erstaunlich: einerseits die digitale Dynamik im Zentrum, andererseits die Ruhe und Farben der Natur.
Akzeptanz in der Gesellschaft
Was in Japan schon lange fester Bestandteil der Gesundheitsvorsorge ist, findet auch bei uns immer mehr Beachtung. Viele Studien belegen, dass das Waldbaden positive Auswirkungen auf den Körper hat, den Blutdruck senkt und Stresshormone reduziert.
Aus diesem Grund ist Waldbaden nicht nur Teil vieler Yoga- und Entspannungsseminare; es gibt auch spezielle Seminare. Diese tragen dazu bei, dass dieses Gebiet immer mehr Anerkennung in der Gesellschaft findet. Man erlernt, den Wald bewusst zu erleben und die (wieder) Achtsamkeit mit der Natur.
Ziel des Waldbadens ist nicht nur eine positive Auswirkung auf das gesundheitliche Wohlbefinden. Es ist auch dafür da, sich selbst Zeit einzuräumen, runterzukommen und neue, frische Ideen zu sammeln. Und das möglichst digitalfrei, ohne Smartphone.
Auch beim Entgegenwirken eines möglichen Burn-outs kann diese Maßnahme unterstützen. Denn beim Waldbaden geht es nur um die Wahrnehmung von sich und der Natur – der oft hektische und laute Alltag soll hier keinen Raum haben.“
Probieren geht über Studieren
Waldbaden ist für jeden gedacht und es gibt auch kein Richtig oder Falsch. Die Devise lautet hier: Ausprobieren! Dabei kann man ein Seminar buchen oder sich gerne alleine auf die Reise in die Natur begeben. Ein paar kleine Tipps zum Waldbaden im Vorfeld können dennoch nicht schaden.
Wenn man alleine unterwegs ist, lässt sich das Waldbaden je nach Lust und Laune übrigens auch wunderbar mit einer Meditation verbinden, die im Laufen oder im Sitzen stattfinden kann. Dafür empfiehlt es sich, einfach eine Pause auf einer Bank oder einer Wiese zu machen. Es geht darum, sich ganz bewusst auf die Atmung zu konzentrieren und die Natur, in der man sich befindet, zu spüren. So kommt man den Bäumen und Sträuchern auch noch näher und kann sprichwörtlich „Wurzeln schlagen“. Das Einswerden mit der Natur schafft ein tiefes Eintauchen in das Waldbaden und das Spüren, wie eng Mensch und Natur verbunden sind und wie wichtig Achtsamkeit gegenüber sich selbst und der Natur doch sind. Ein schöner Nebeneffekt dabei ist, wieder dem Umweltschutz mehr Bedeutung zu schenken.
Alternativ zur Meditation kann man bewusst dem Zwitschern der Vögel lauschen und den Duft von Tannennadeln und den grünen Wiesen und Sträuchern einatmen.“
Wie schon gesagt, gibt es beim Waldbaden keine Regeln. Jeder kann sich sein Waldbaden so gestalten, wie es sich richtig anfühlt. Also einfach mal raus in den Wald, ausprobieren und sich voll und ganz auf Körper und Natur konzentrieren! Vor allem gibt es keine bestimmte Zeit, in der man das machen muss. Waldbaden kann man zu jeder Tages- und Jahreszeit.
Trotz eines gesunden Lebensstils kann es mal passieren, dass man durch unvorhergesehene Umstände seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Für diese Fälle gibt es die ERGO Berufsunfähigkeitsversicherung, die euch absichert – ob als Angestellter oder Selbstständiger.
Wart ihr schon mal Waldbaden? Wenn ja, wie hat es euch gefallen? Schreibt uns eure Erfahrungen und Tipps dazu in die Kommentare!
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