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Mit diesen 5 Tipps schützt du dich vor Burn-out

Elke Brandl Elke Brandl

Sicherlich hast du schon einmal geschmunzelt, wenn du vom Kollegen den Satz “Ich habe heute echt viel Stress” gehört hast. Doch wenn der Stress zur Plage wird und an der Substanz nagt, dann sind solche Aussagen wichtige Warnsignale. Ich will meine eigenen Erfahrungen mit dir teilen, um mehr Gespür für Burn-out als Erkrankung zu schaffen.

Nicht nur das Arbeitspensum macht uns Menschen immer mehr zu schaffen, auch der Druck von allen Seiten: Unverständnis, immerwährende sinnlose Diskussionen, Ungerechtigkeiten und dann noch private Verpflichtungen. Ständig unter Strom zu sein und auch die Erwartungshaltung der Umwelt, immer “funktionieren” zu müssen – das schlaucht einfach.

Wenn man den Boden unter den Füßen verliert

Bis zu einem gewissen Punkt klappt das Ganze noch. Mal besser – mal schlechter. Aber irgendwann ist dieser dann endgültig überschritten und es geht nicht mehr. Es betrifft Menschen wie dich und mich. Menschen, von denen man nicht glaubt, dass es ihnen den Boden unter den Füßen wegziehen kann. Genau das ist mir passiert.

Das „Burnout-Syndrom“ ist auch unter dem Begriff „psychosomatischer Erschöpfungszustand“ bekannt. Im Nachhinein muss ich schon sagen, dass mein Körper immer wieder Warnsignale gesendet hat wie:

  • Schlaflosigkeit
  • Migräne-Attacken
  • Angstzustände
  • Erschöpfung und
  • Antriebslosigkeit

Diese können unterschiedlich stark auftreten und haben mir zumindest den Alltag zur Hölle gemacht. Diese Warnsignale habe ich vollkommen ignoriert und redete mir immer wieder ein: „Es geht schon noch“, „ich nehme halt mal eine Schmerztablette“, „ist heute nicht mein Tag“! Wer will sich schon das eigene Scheitern selbst eingestehen in einer Leistungsgesellschaft?

„Ich verteile meine Aufgaben im Job besser und lasse mir nicht zu viel aufbürden. Ich habe gelernt, auch mal „Nein“ zu sagen.“

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Gefangen im eigenen Körper

Das Unvorstellbare und Unglaubliche für mich war: Erst als mein Körper zur Ruhe kam, begann der Burn-out sich bemerkbar zu machen und sich zu entwickeln. Der tatsächliche Erschöpfungszustand setzte ein und ich hatte keine Chance mehr, ihm zu entkommen.

Ohne psychologische Hilfe und Reha kam ich aus diesem Teufelskreislauf so gut wie nicht mehr heraus. Auch wenn man anfangs noch glaubt, keine Hilfe zu benötigen – aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Glaube mir, man benötigt Hilfe von außen! Und wenn es nur eine Begleitung durch einen Arzt ist, mit Unterstützung von Tabletten für eine gewisse Zeit oder Ähnliches. In seltenen Fällen führt es nämlich leider bis zum Suizid.

Darum ist es wichtig, Veränderungen von Freunden oder Kollegen rechtzeitig zu erkennen, Verständnis aufzubringen und Schutz zu geben! Prävention ist schon die halbe Miete!

Frau sitzt wegen Burnout weinend auf dem Sofa

Wie passe ich auf mich auf, damit ich keinen Burn-out bekomme?

Heute weiß ich, dass ich mich selbst auch im Alltag besser vor dem großen Stress schützen muss. Das gelingt mir wie folgt:

  1. Ich nutze meine Freizeit und bin nicht mehr rund um die Uhr erreichbar.
  2. Ich verteile meine Aufgaben im Job besser und lasse mir nicht zu viel aufbürden.
  3. Ich habe gelernt, auch mal „Nein“ zu sagen.
  4. Ich sorge für mehr Ausgleich zur Arbeit, indem ich zum Beispiel mit Sport, Yoga oder Autogenem Training meinem Körper und Geist etwas Gutes tue und mir eine angemessene Auszeit gönne.
  5. Ich mache mich einfach nicht mehr für alles selbst verantwortlich und weiß, wo meine Grenzen sind.
In unserem Ratgeber findest du wertvolle Tipps gegen Stress, die helfen, dem Burn-out vorbeugen. Vom autogenen Training bis hin zu ganz kleinen Übungen, die sich in den Alltag integrieren lassen. Schau mal vorbei!

Kennst du schon die Berufsunfähigkeitsversicherung? Sie schützt dich vor den finanziellen Folgen, wenn „Arbeiten“ nicht mehr geht.


7Kommentare
Elke Brandl

Elke Brandl

ehemals Online Service

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Kommentare

  • Jan Möller Antworten

    Hi Elke,

    ein sehr, sehr gut geschriebener Artikel, vielen Dank dafür. Sicher eine prima Anleitung, wie man von den äußerst hässlichen Auswirkungen – die Du ja noch gar nicht beschrieben hast – wieder ein wenig weg kommen kann.

    Beste Grüße
    Jan

  • Klaus Antworten

    Guter Beitrag, der einen nachdenklich werden läßt!!

  • Andreas Dellas Antworten

    Beim Burn-out, also „Ausgebranntsein“, wird landläufig angenommen, dass wir unsere Energiereserven verbraucht haben und somit in einen Erschöpfungszustand kommen. Aber was für eine „Energie“ soll denn das sein?
    Hier ist zunächst zu unterscheiden zwischen einer physischen Überarbeitung, also einem körperlichen Ausgebranntsein und andererseits einem emotionalen Ausgebranntsein.
    Ersteres können wir z.B. beeinflussen durch gesunde Nahrung (als Energieträger) und Ruhezeiten (zur Regeneration). Eine körperliche Überarbeitung reicht aber nicht aus, um den als Burn-out bezeichneten Zustand zu erreichen. Sehr viel Arbeit ist auch allein kein auslösender Faktor, sondern vielmehr wie wir diese emotional wahrnehmen.

    Was als Druck und Stress empfunden wird ist nichts anderes als die Emotionen Wut und Angst, beide kennzeichnen sich körperlich in einer muskulären Anspannung und hormonell gesteuerten Aktiviertheit. Dauerhafte Anspannung kann dann z.B. zu Verspannungen führen (die u.a. Migräne auslösen kann), ständige Aktiviertheit zu Schlafstörungen (die dann tatsächlich auch ein körperliches Ausgebranntsein begünstigen).
    Bei der Vermeidung von Burn-out geht also zum einen darum, mit den Emotionen Wut und Angst richtig umzugehen, d.h. zunächst diese zu Verstehen und sich ihrer in der Situation bewusst zu werden und Optionen zu kennen darauf zu reagieren. Wer also erlernt mit seinen Emotionen adäquat umzugehen, wird nicht mehr nur von ihnen getrieben werden.

    Ein störendes Ungleichgewicht entsteht jedoch vor allem dann, wenn es ausgleichend an der Wahrnehmung von Freude fehlt, die sich charakterisiert im körperlichen Zustand der Entspannung und Lockerheit. Dazu bedarf es mehr „emotionaler Nahrung“, also Wertschätzung und Bezugnahme, die als Freude spürbar wird, die uns bewegt, antreibt, uns „Energie“ gibt (sofern die eigene Fähigkeit zur Wahrnehmung dies nicht einschränkt). Dafür benötigt es Zeit und Raum für persönliche Kontakte und wohlwollende Begegnung bei und außerhalb der Arbeit, d.h. Personen die sehen und anerkennen, was wir leisten und eine Beziehung herstellen, in dem sie auf unsere Gedanken und Emotionen eingehen.

    Einem Burn-out vorzubeugen oder sich davon wieder zu erholen setzt folglich voraus: persönliche emotionale Entwicklung, im akuten Fall unter professioneller Anleitung, und ein bewusst beziehungsfreundliches Umfeld, z.B. durch ein verändertes Führungsverständnis und einen entsprechenden Kulturwandel.
    Insofern erfordert ein Fall von Burn-out eher ein Eingeständnis des gesellschaftlichen Versagens, nicht des persönlichen.

  • Konrad Welzel Antworten

    Lieber Herr Dellas,

    vielen Dank für diese ausführlichen und sehr interessanten Ergänzungen zum Thema Burnout. Ein spannender Ansatz, dass es mehr um ein gesellschaftliches Versagen, als um ein persönliches Versagen geht. In meinen Augen ist es eine Mischung aus beidem. Sicherlich trägt der gesellschaftliche Wandel dazu bei, einen gewissen Nährboden für Burnout zu schaffen. Aber es gehört für mich irgendwie auch eine gewisse Veranlagung eines Menschen dazu. Dadurch sind manche Menschen etwas anfälliger für Burnout als andere – oder um es mit Ihren Worten zu beschreiben: Manche können mit den Emotionen Wut und Angst eben besser umgehen und andere schlechter.

    Viele Grüße aus Nürnberg
    Konrad Welzel aus dem Social Media-Team

  • Sarah Antworten

    Sehr interessanter Denkansatz!
    Klingt für mich sehr logisch und nachvollziehbar, und nicht so schwammig und pseudo-psychologisch wie das, was man meist über die neue Volkskrankheit liest.

  • Wolf Steffens Antworten

    Zu Ihrer Frage „Wie schütze ich mich vor Burn-Out“:
    Heute sitzen die Leute in der Pause krampfig herum, in der einen Hand die Zigarette, mit der Anderen wird gesimst. Entspannt wird sich dann höchstens nach der Pause. Und dann wundern sich viele Arbeitnehmer über Burn-Out….
    Viele Grüße von Wolfgang http://www.zahnkaufmann.de

  • Jasmin Antworten

    Ein toller und sehr informativer Beitrag. Hut ab und vielen Dank für die Ehrlichkeit sowie die offenen Worte.

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