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Damit dein Sommer nicht baden geht: Schwimmen lernen leicht gemacht für jedes Alter

Kai Hermann Kai Hermann

Wusstest du, dass schon vor der Pandemie 59 % der Zehnjährigen Nichtschwimmer oder unsichere Schwimmer waren? Die geschlossenen Schwimmbäder haben die Situation natürlich verschärft und Schätzungen zufolge konnten eine Mio. Kinder in dieser Zeit nicht zu sicheren Schwimmern ausgebildet werden. Die Problematik zieht sich bis ins Erwachsenenalter – rund 50 % der Deutschen über 18 Jahre sind Nichtschwimmer. Doch auch in höherem Alter kann man wunderbar Schwimmen lernen. In diesem Artikel verrate ich, worauf es dabei ankommt.

Die guten Nachrichten zuerst: Schwimmen lernen kann – wirklich in jedem Alter – riesengroßen Spaß machen und ist dazu auch noch gesund. Du lebst dadurch insgesamt sicherer, wenn du mal ins Wasser fallen solltest. Aber auch darüber hinaus kannst du beim Schwimmen Stress abbauen, schmerzhafte und lästige Fehlhaltungen korrigieren und trainierst auch noch eine Reihe von Muskeln – ohne deine Gelenke dabei zu überlasten. Denn beim Schwimmen müssen wir nur rund 1/7 unseres Körpergewichts tragen – ein wunderbar leichtes Gefühl. Besonders dein Herzmuskel freut sich über dieses effektive Herz-Kreislauf-Training!

Schwimmkurse für Babys und Kinder

Babyschwimmen wird in einigen Schwimmeinrichtungen schon ab einem Alter von 3 Monaten angeboten. Gemeinsam mit einem Elternteil werden die Kleinsten dabei sanft und spielerisch ans Wasser gewöhnt. Die ersten Grundsteine für Selbstvertrauen und Spaß im Wasser werden gelegt.

Jedes Kind ist anders – aber ungefähr ab 4 bis 5 Jahren sind die meisten Kinder koordinativ so weit, dass sie Schwimmen lernen können. Eine gute Faustregel zur Orientierung: Dein Kind kann Rad fahren, dann kann es jetzt auch Schwimmen lernen! Meine Tochter beispielsweise war bereits im Alter von 4 Jahren eine richtige Wasserratte und konnte nach einem Schwimmkurs bereits mit 5 Jahren relativ sicher schwimmen. So konnten wir als Eltern natürlich auch etwas beruhigter ins Schwimmbad gehen.

Kann ich meinem Kind das Schwimmen auch selbst beibringen?

Die Schwimmkurse sind nach den langen Schließzeiten überfüllt und du möchtest nicht länger auf einen Platz für dein Kind warten? Dann kannst du deinem Kind auch selbst das Schwimmen beibringen. Gute Voraussetzungen dafür bringst du mit, wenn du einfühlsam und geduldig bist – und natürlich selbst ganz passabel schwimmen kannst.

Wichtig: Regelmäßiges Training ist das A und O. Gerade wenn man sich nicht an feste Kurszeiten halten muss, fällt es manchmal schwer, sich an selbstauferlegte Termine zu halten. Das ist aber für den Lernerfolg der Kleinen unerlässlich. Wenn du diese Punkte gewährleisten kannst und ein bisschen Zeit und Freude am Schwimmen mitbringst, dann steht deiner Karriere als Schwimmtrainer*in nichts mehr im Wege.

Schwimmkurse für Erwachsene

Je älter du bei deinem Schwimmeintritt bist, desto größer kann natürlich auch am Anfang deine Angst sein. Erfahrene Schwimmtrainer*innen können dir helfen, solche Ängste abzubauen und den Aufenthalt im kühlen Nass bald als richtigen Genuss zu empfinden. Kurse für Erwachsene ähneln denen für Kinder. Am Anfang gewöhnst du dich erstmal ans Wasser, Angstabbau und Vertrauensaufbau stehen im Vordergrund. Erst dann geht es an die Technik. Wenn die sitzt, dann heißt es: üben, üben, üben. Denn nur mit viel Übung entsteht Routine und damit dann auch Sicherheit.

5 Schritte, die dich als erwachsenen Nichtschwimmer bald zum routinierten Schwimmer machen können:

Aller Anfang ist schwer. Aber wenn du dich an diese Liste wagst, dann ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering, dass du bald Badeseen und Freibäder zu deinen neuen Lieblings-Ausflugszielen erklären kannst!

  • Trau dich einfach und geh es an! Wahrscheinlich wird es nie wieder so unheimlich wie beim ersten Anruf bei der Schwimmschule. Wenn du nämlich erst einmal im Schwimmbad bist, hast du gar nicht so viel Zeit, dir Gedanken oder Sorgen zu machen.
  • Such dir eine gute Schwimmschule und eine gut ausgebildete Lehrkraft, der du zu 100 % vertraust. Schwimmlehrer*in ist in Deutschland als Begriff nicht geschützt. Frage ruhig nach den Qualifikationen und höre zusätzlich auf dein Bauchgefühl. Die richtige Lehrkraft nimmt dir die Angst.
  • Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ein guter Schwimmkurs plant deshalb genügend Zeit für deinen Schwimmerfolg ein. Rechne mit mindestens 10 regelmäßigen Ãœbungsstunden, wahrscheinlich ein bisschen mehr. Dabei ist eine Dauer von jeweils 45 Minuten eine realistische Größe, in der du genug Zeit zum Lernen hast, dich aber nicht völlig verausgaben musst.
  • Weniger ist mehr, wenn es um die Teilnehmerzahl deines neuen Schwimmkurses geht. Die Gruppengröße sollte auf keinen Fall 10 Teilnehmer*innen überschreiten. Wer kann sonst noch den Ãœberblick behalten und in Notsituationen eingreifen?
  • Schwimmabzeichen und Baderegeln: Hast du als Teilnehmer*in die Möglichkeit, ein Abzeichen zu machen? Das Bronzeabzeichen ist eine gute Orientierung für dein Können und dabei werden dir auch die wichtigsten Baderegeln vermittelt.

Schwimmen! Aber wo?

Noch in den goldenen 90ern konnten über 90 % der Deutschen schwimmen. Irgendwann um die Jahrtausendwende sanierten aus Kostengründen dann aber immer weniger Städte ihre Schwimmbäder. Die Zeit der großen Schließungen begann. Gleichzeitig wurde das Schwimmengehen immer teurer und damit verringerte sich auch die Zahl der aktiven Schwimmbadbesucher.

Das Bädersterben in Deutschland ist leider eine traurige Realität, an der sich in nächster Zukunft wahrscheinlich nicht allzuviel ändern wird. Die Pandemie mit ihren infektiologisch begründeten Schließungen über einen langen Zeitraum hat sicher auch noch ihren Teil dazu beigetragen. Allerdings ist die Lage gar nicht so schlimm, wie es sich erst einmal anhört. Deutschland hat nämlich über 12.000 Seen! Viele davon in allerbester Badequalität.

Wichtige Sicherheitsvorkehrungen beim Schwimmen in natürlichen Gewässern

So schön Badeseen und Flüsse auch sind, natürlich gibt es auch dort Dinge, die du für deine Sicherheit oder die deiner Kinder unbedingt beachten solltest:

  • Auch beim Baden gilt: Hör auf dein Herz

Um beim Baden auf Nummer sicher zu gehen, solltest du deinen Körper immer langsam an Temperaturwechsel gewöhnen. Denn selbst bei gesunden Menschen kann es durch unvermittelte Kälte zu einem plötzlichen Herzstillstand kommen.

  • Augen zu und rein? Das lass mal lieber sein!

Gerade Kinder und Jugendliche springen gerne mit einem beherzten Köpfer ins Wasser und denken sich nicht viel dabei. Das sollte unbedingt vermieden werden! Gerade im Uferbereich von Gewässern, die nicht glasklar sind, kann man sonst böse Überraschungen erleben. Alte Poller, Einkaufswagen, Steine – mit nichts davon möchte man nähere Bekanntschaft machen!

  • Don’t swim drunk!

Alkohol und Schwimmen ist eine schlechte Idee: Du kannst die Gefahren nicht mehr so gut einschätzen. Auch Bewusstlosigkeit ist im und ums Wasser eine große Gefahr. Deshalb: lieber auf alkoholfreies Bier zurückgreifen und die feucht-fröhliche Party nach Hause verlegen.

  • Einsamer Wolf?

Längere Strecken solltest du lieber nicht ganz allein zurücklegen. Zu groß ist die Gefahr, dass du einen Krampf bekommst und dann niemand da ist, um dir zu helfen. Auch eine Maßnahme: längere Strecken zurücklegen, aber dafür lieber immer nah und parallel zum Ufer bleiben.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen Lust machen, bald mal wieder schwimmen zu gehen, deinen Kindern das Schwimmen beizubringen oder auch als Erwachsener damit anzufangen! Damit deine Schwimmausflüge immer optimal abgesichert sind, solltest du in jedem Fall an eine eine gute Unfallversicherung denken. So sitzen du und deine Familie auch bei einem Unfall nicht auf dem Trockenen und ihr erhaltet eine optimale Betreuung zu Hause, bei Fahrten oder auch für Rehamaßnahmen.

Hast du noch einen ultimativen Tipp zum Schwimmenlernen? Dann lass mir gerne einen Kommentar da – ich würde mich sehr darüber freuen!

 

#ERGOlebeachtsam: Sorge vor und sichere dich für einen Unfall ab!


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