Dass man mit dem Fahrrad nachhaltig und klimaneutral von A nach B kommt, ist ja klar. Aber wusstest du, dass auch E-Bike-Fahren noch 30 Mal weniger Energie verbraucht als Autofahren? Wenn du also was für die Umwelt und vor allem für deine Gesundheit tun willst, ohne dabei auf Bequemlichkeit und Komfort zu verzichten — dann jetzt bloß nicht anhalten! Mit meinen Tipps rund um den Kauf eines E-Bikes kommst du voll auf die Überholspur.
Bei mir ging alles damit los, dass mir eines Tages kurz vor meinem 40. Geburtstag ein altes Foto in die Hände fiel – ich, Anfang 20, rank und schlank am Strand. Als ich dann an mir herunterguckte und das “Bäuchlein” einfach nicht zu übersehen war, stand der Entschluss fest: mehr Bewegung!
Man könnte doch mal häufiger das Auto stehen lassen und stattdessen mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, dachte ich mir. Gesagt, getan – und vollkommen verschwitzt im Büro angekommen? Das geht natürlich nicht. Aber nach ausgiebiger Recherche konnte ein Pedelec dann Abhilfe schaffen.
Das Gute daran: Zwar schwitzt man auf dem Pedelec weniger, ist aber trotzdem sportlich unterwegs. So ergab eine Studie, dass die Muskeln und das Herz-Kreislauf-System beim Fahren mit dem Pedelec fast genauso stark beansprucht werden wie beim konventionellen Fahrradfahren.[1]
Damit ist Pedelecfahren gesünder, als man dachte.
E-Bike, Pedelec, S-Pedelec: Bei den verschiedenen Begriffen nicht ins Schlingern kommen
Was man so gemeinhin als E-Bike bezeichnet und was es auch häufiger in größeren Supermärkten zu kaufen gibt, sind eigentlich sogenannte Pedelecs (pedal electric bicycles). Sie fahren nur, wenn du auch selbst in die Pedale trittst und die Motorunterstützung endet bei 25 km/h. Rechtlich werden sie wie ganz normale Fahrräder behandelt.
S(peed)-Pedelecs funktionieren genau wie Pedelecs, nur unterstützen sie dich bis 45 km/h. Dafür musst du dir ein Versicherungskennzeichen besorgen und mindestens einen Rollerführerschein haben. E-Bikes im engeren Sinne fahren auch, ohne dass du mitarbeitest. Man sollte sie vielleicht besser als E-Mofas oder E-Mopeds bezeichnen. Auch für sie gilt: Führerschein und Versicherung.
Du möchtest mehr zum Trend Elektroroller wissen? Dann schau doch mal in unserem Beitrag vorbei: Die nachhaltige Alternative zu Mofa, Moped & Co.
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Radwege, Straßen, Waldwege: Was willst du unsicher machen?
So, welche Art Elektrofahrrad passt denn nun zu dir? Da gibt es leider keine einfache und pauschale Antwort. Aber wenn du dir ein paar Dinge klar machst, kommst du der Sache schon näher.
Wenn du das Rad auch in deiner Freizeit nutzen und Waldwege unsicher machen willst, dann sind S-Pedelec und E-Bike nichts für dich, weil sie für die Fahrt auf der Straße gedacht sind.
Auch Radwege darfst du mit ihnen nicht nutzen, so dass du beim Berufspendeln mit den Autos im Stau stehen könntest. Andererseits lassen sich längere Strecken, etwa über Land, mit 45 km/h natürlich schneller absolvieren.
In der Stadt hingegen reicht dann wiederum ein Pedelec, da man mit Ampeln und Kreuzungen selten wirklich schneller unterwegs ist. Außerdem muss man sich klar machen, dass knapp 50 km/h auf dem Fahrrad etwas ganz anderes sind als im Auto – da muss man schon sehr sicher und gut fahren können. Überhaupt ist es ratsam, sich noch einmal eine Übersicht über die Fahrrad-Verkehrsregeln zu verschaffen.
Wusstest du, dass für Radfahrer unterschiedliche Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten? Mehr zum Thema erfährst du in der Kolumne unserer Kollegin Michaela Rassat.
E-Mountainbike, E-Cityrad, E-Trekkingbike? Alles eine Typfrage!
Für die meisten ist also ein Pedelec die einfachste und beste Lösung. Hilfreich ist es, wenn du dir überlegst, welchen Fahrradtyp du bevorzugst, also etwa ein Mountainbike, ein bequemes Cityrad oder ein Trekkingrad. Dabei solltest du nicht vergessen, dass du in Zukunft motorisiert bist und vielleicht mehr und weitere Strecken fährst.
Ein Mountainbike mag lässig aussehen, allerdings lasten bis zu 20% deines Körpergewichts auf den Händen am Lenker und das kann schnell unangenehm werden. Und auch mit einem Cityrad kann man problemlos über die meisten Wald- und Feldwege fahren. Wenn du Kinder hast oder überlegst, auch mal ohne Auto einzukaufen, ist vielleicht auch ein Lastenrad interessant. In der E-Variante fahren die sich auch sehr kraftschonend und einfach.
Nabenmotor vs. Tretlagermotor: Eine Frage des Durchhaltevermögens
Grundsätzlich gibt es zwei Antriebsarten für Pedelecs: den Nabenmotor, der sich meist im Hinterrad befindet, und den Tretlagermotor. Diese mittlere Position haben mittlerweile die meisten neueren Modelle. Das ist aber nicht optimal, weil die Motorkraft direkt am Antriebsstrang wirkt und Kette und Ritzel so schneller verschleißen.
Bei einem sportlich-alpinen Einsatz von Mountain- und Trekkingbikes mag man das noch in Kauf nehmen, weil der Mittelmotor bei größter Belastung nicht so schnell überhitzt und auch die steilsten Anstiege nimmt. Im Alltag aber liefern verschleißarme Nabenmotoren vollkommen ausreichende Leistung. Sie sind sehr leise und zudem gibt es sie auch mit Rekuperationsfunktion, sodass beim Bremsen und bei Abfahrten Energie zurückgewonnen werden kann. Nabenmotoren lassen sich auch unauffälliger am Rad verbauen – so sehen Langfinger nicht sofort, dass es sich um ein hochwertiges Pedelec handelt.
Voller Energie unterwegs: Akkus, Ersatzakku und Co.
Natürlich tendiert man dazu, einen möglichst großen Akku mit einem besonders leistungsfähigen Motor zu wollen. Allerdings sind kleine Modelle wiederum sehr viel langlebiger und reichen für die alltäglichen Fahrten vollkommen aus. Wenn man dann mal eine längere Tour machen will, kann man sich auch einen Ersatzakku besorgen und mitnehmen. Apropos Ersatzakku – natürlich verschleißen auch die Energiespeicher am Pedelec. Deshalb ergibt es Sinn, sich beim Hersteller zu erkundigen, wie lange er plant, Ersatz zu produzieren. Wenn man nach einigen Jahren keinen mehr bekommt, hat man nur noch ein ziemlich schweres Fahrrad.
Guter Rat ist nicht unbedingt teuer: Fachhändler, Onlineshopping, gebrauchte E-Bikes
Du siehst also, dass die Anschaffung eines E-Bikes ziemlich komplex sein kann – es ist gut, sich vorher genau zu überlegen, wie man es einsetzen will. Aber danach kann ich dir nur den Rat geben, es wie ich zu machen und zum Fachhändler deines Vertrauens zu gehen. Der kann dich ausführlich beraten, dir die passende Rahmengeometrie und -größe empfehlen und vor allem Wartung und Service durchführen lassen.
Ich hätte jedenfalls nicht die notwendigen Werkzeuge, einen E-Bike-Motor auseinander zu bauen, vom Know-how ganz zu schweigen. Nicht sachgemäße Reparaturen und Umbauten können bei Unfällen schnell zu Haftungsproblemen führen.
Eine andere Möglichkeit dir deinen neuen Gefährten anzuschaffen, ist natürlich auch der Gebrauchtkauf. Aber auch hier solltest du einiges beachten.
Bevor du dich dann aber in der Sattel schwingst, haben wir dir hier alles Wichtige zur Sicherheit und Pflege deines neuen Flitzers zusammengestellt. Und du solltest überlegen, ob es nicht besser wäre, deinen neuen Liebling optimal zu versichern. Reparaturen oder eine Neuanschaffung können nämlich schnell teuer werden.
Hast du denn auch schon Erfahrungen mit der E-motorisierten Freiheit sammeln können? Teile sie gerne mit mir – ich würde mich freuen!
#EinfachWeilWichtig
[1] https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Studie-Pedelec-fahren-ist-gesuender-als-gedacht,pedelec128.html
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