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Tierbestattung – dem tierischen Freund Lebwohl sagen

Katja Brömmel Katja Brömmel

Bei den meisten Haustierbesitzern geht die Liebe zum Tier über dessen Tod hinaus. Was aber passiert mit dem Tier, wenn es gestorben ist? Ich habe mir verschiedene Bestattungsarten genauer angesehen.

In Deutschland leben rund 30 Millionen Haustiere treu an unserer Seite. In der Überzahl sind dabei Katzen mit rund 13 Millionen Registrierungen, gefolgt von 8 Millionen Hunden. Kleintiere, wie Meerschweinchen und Hamster, belegen Platz 3. Tiere sind ein treuer Begleiter durch die Kindheit und während der Höhen und Tiefen des Lebens. Wenn das geliebte Haustier dann verstirbt, ist die Trauer groß. Die meisten sind dann überfordert mit der Frage: Was passiert danach?

Der Verlust des geliebten Haustiers ist oftmals mit einem Schockmoment und anschließender tiefer Trauer verbunden. Um sich in der Zeit nicht zusätzlich mit Entscheidungsdruck oder finanziellen Sorgen zu belasten, lohnt es sich bereits vorher über das Verbleiben der Tiere nachzudenken.

Auf diesem emotionalen letzten Weg können euch heute rund 180 Tierbestatter betreuen. Deren Service ist umfangreich, vom Arrangieren einer Beisetzung und Trauerfeier bis zur Fertigung von Erinnerungs-Diamanten. Die Begleitung ist professionell und individuell, damit ihr euch gebührend von eurem Liebling verabschieden könnt.

„Manche Besitzer möchten für immer mit ihrem Tier vereint bleiben. Ein gemeinsames Begräbnis von Mensch und Tier ist nur auf wenigen Friedhöfen möglich. Eine gute Alternative dafür ist die Seebestattung.“

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Tierkrematorium

Anders als beim Menschen, ist die Kremation (Einäscherung) im Bereich der Haustiere die häufigste Bestattungsart. Denn die Asche des Tieres bekommt ihr ausgehändigt und ihr könnt frei entscheiden, wie das Gedenken aufbewahrt werden soll.

Die meisten Tierbestatter kooperieren mit einem Tierkrematorium und bieten somit einen kompletten und individuellen Service. Je nach gewünschtem Umfang der Betreuung holen sie das Tier vom Sterbeort ab, gestalten eine Verabschiedungszeremonie, übermitteln das Tier an ein Krematorium, wählen mit euch gemeinsam eine Urne und besprechen mit euch alle weiteren Optionen.

Die Kosten für eine Einäscherung sind abhängig von der Größe des Tieres und ob ihr eine Sammel- oder Einzeleinäscherung wünscht. Bei einer Sammeleinäscherung erhaltet ihr die Asche nicht zurück. Der Bestatter setzt die Tierasche anschließend anonym in einem Sammelgrab auf einem Tierfriedhof bei. Eine Kleintierkremation kostet zwischen 50 und 200 Euro. Bei größeren Tieren, wie Hunden oder Katzen, liegt der Preis zwischen 200 und 300 Euro. Auch für Pferdebesitzer ist eine Kremation möglich, mit rund 2.000 Euro aber deutlich teurer.

Hinzu kommen die Kosten für eine Tierurne. Die Auswahl ist hier schier endlos. Von graviertem Glas bis zu befüllbaren Bilderrahmen ist für jeden Geschmack das Passende dabei. Bei der Urnenwahl gilt zu beachten an welchem Ort sie anschließend aufbewahrt werden soll. Für eine Seebestattung ist beispielsweise ein umweltfreundliches Material, wie Papier, eine Voraussetzung. Die Urne eures geliebten Tieres könnt ihr zu Hause aufbewahren, im Garten begraben oder auf einem der 120 deutschen Tierfriedhöfe beisetzen lassen.

Kleines Kind streichelt dem Kopf eines Hundes

Tierfriedhöfe

Neben einer Urnenbeisetzung könnt ihr euer Tier auch in einem passenden Sarg bestatten lassen. Die Tierfriedhöfe bieten meist entsprechende Dienstleistungen wie Leichenwagen, Grabpflege oder Grabsteine an. Ein Grab kostet mit einer Vertragslaufzeit von zwei Jahren durchschnittlich 300 Euro.

Manche Besitzer möchten für immer mit ihrem Tier vereint bleiben. Ein gemeinsames Begräbnis von Mensch und Tier ist nur auf wenigen Friedhöfen möglich. Eine gute Alternative dafür ist die Seebestattung. Bei dieser kann die gemeinsame Asche beigesetzt werden.

Tierkörperverwertung

Eine Tierkörperverwertungsanstalt ist oft die kostengünstigste Option für große Tiere wie Pferde. Aber auch Zootiere und herrenlose Tiere werden dorthin gebracht. Bei dieser Methode werden die Überreste des Tieres zu Tiermehl oder Tierfett verarbeitet.

Die Kosten liegen für Hund oder Katze, je nach Größe und Gewicht des Tieres, gewöhnlich bei acht bis dreißig Euro. Ihr könnt das Haustier entweder selbst bei der Tierverwertungsanstalt abgeben oder es nach dem Einschläfern einfach beim Tierarzt lassen. Tiere, die an einer ansteckenden Krankheit gestorben sind, müssen auf diese Weise weggebracht werden.

Kleinere Tiere, wie Vögel oder Nagetiere, können grundsätzlich auch in der hauseigenen Biotonne entsorgt werden – das erlaubt der Gesetzgeber, auch wenn es für manchen Tierbesitzer pietätlos erscheinen mag.

Diamanten und Taxidermie – das Außergewöhnliche

Es gibt neben den „klassischen“ Bestattungsmethoden auch allerlei Exotisches – etwa die Möglichkeit, sein Tier ausstopfen zu lassen (Taxidermie). Die Preisspanne liegt hier zwischen 100 und 600 Euro, je nach Tiergröße.

Für rund 2.000 Euro kann man sich auch einen Diamanten aus der Asche des verstorbenen Lieblings anfertigen lassen. Dieser Trend ist auch beim Verlust von geliebten Menschen zu beobachten.

Fast jeder Tierbestatter bietet auf seiner Webseite auch einen virtuellen Friedhof an. Hier könnt ihr eine Todesanzeige mit liebevollen Worten und Fotos eures Haustieres online stellen, um so eure Trauer und die Erinnerungen mit anderen zu teilen.

Die Sterbevorsorge für Tiere nimmt euch Sorgen ab

Ähnlich wie bei einem Testament könnt ihr den Entscheidungsdruck in Zeiten der Trauer reduzieren und für euer Tier vorsorgen. Viele Bestatter bieten eine Art Sterbevorsorge an, bei der ihr schon lange vor dem Tod eures Tieres die notwendigen Entscheidungen treffen und die Bestattungswünsche festlegen könnt. Außerdem könnt ihr so die Bestattungskosten in beliebigen Raten über Jahre anzahlen. Solltet ihr vor eurem Tier versterben, ist damit auch für eure Erben alles für das Tier geregelt.


11Kommentare

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Kommentare

  • Gretl Hendricks Antworten

    Ich wusste noch gar nicht, dass es Anstalten zur Tierkörperverwertung gibt. Ich denke ich würde unseren Vierbeiner lieber mittels einer Tierbeerdiung beerdigen. Unser Hund war wie ein Familienmitglied für uns.

  • James Fraser Antworten

    Als der Papagei unserer Nachbarin starb, hat sie sich auch für eine Feuerbestattung entschieden. Es stimmt schon, dass man nach der Verbrennung die Asche mit nach Hause nehmen kann. Ich denke dass ist vielen wichtig, da so noch eine Verbindung zum Tier bestehen bleibt.

  • Carina Kockelke Antworten

    Hallo James,

    vielen Dank für deinen Kommentar.

    Liebe Grüße
    Carina

  • Sara Mayer Antworten

    Da wir leider keine Haustiere besitzen, sind mir Tierfriedhöfe und Tierkörperverwertungen recht neu. Mein Nachbar sprach von der Beerdigung seines Hundes und dass er nach einem schönen Grabstein schaue. Er sagte auch, dass viele das Einäschern für besser empfinden, da sie, wie sie sagten, dem Herrchen ausgehändigt wird und die Entscheidung bei ihm liegt. Dennoch ist ihm ein Tiergrab lieber.

  • Kimberly Bergmann Antworten

    Hallo Sara,

    vielen Dank für deinen Kommentar.
    Es freut uns sehr, dass du unseren Beitrag interessant findest. 🙂

    Viele Grüße wünscht Kim aus dem Social Media Team

  • Kira N. Antworten

    Vielen Dank für diesen Beitrag über die Urnenbestattung bei Tieren. Interessant, dass die Einäscherung für Pferde 2000 Euro kosten kann. Ich habe einen Bauernhof und bn daher oft mit dem Thema Tierbestattung konfrontiert.

  • Kimberly Bergmann Antworten

    Hallo Kira,

    es freut uns, dass wir mit unserem Beitrag dein Interesse wecken konnten. 🙂

    Viele Grüße von Kim aus dem Social Media Team

  • Gustaf Schubert Antworten

    Unsere Katze ist gestern gestorben. Sehr gut zu wissen, dass es sogar Tierbestattungen gibt, die man wahrnehmen kann. Wir werden zunächst Absprache mit einem Bestatter halten.

  • Jennifer Germeshausen Antworten

    Hallo Gustaf,

    der Verlust deiner Katze tut mir sehr leid, ich habe selber zwei Fellnasen zu Hause. Dennoch freut es mich, dass wir dir mit unserem Artikel weiterhelfen konnten.

    Liebe Grüße von Jenny aus dem Social Media Team 🙂

  • Thomas Antworten

    Unser Hund war eine Wasserratte. Sie ist immer kopfüber ins Wasser gesprungen und war nicht mehr zu halten, wenn sie Wasser sah. Eines Tages fiepte sie leicht beim Reinspringen. Wir dachten, dass Sie sich ein Splitter eingezogen hat, aber es wurde nicht besser … eher viel schlimmer. Also sind wir zum Tierarzt gegangen. Der Tierarzt schaute sich die Pfote an und sagte, dass es nichts wäre und schickte uns weg. Die Tage vergingen und (Jule, so hieß sie) jaulte bei jeder Bewegung und lag nur noch unter dem Tisch. Also sind wir nochmal zum gleichen Tierarzt gegangen. Der röntgte ihre Pfote, nahm Blut ab und sagte, dass sie wahrscheinlich simuliert, aber schickte uns zum anderen Tierarzt. Am nächsten Tag gingen wir dann zu diesem Tierarzt … er schaute sich Jule an und röntge ihre Schulter. Er zeigte uns das Röntgenbild … man sah keine richtige Schulter mehr. Der Knochenkrebs hat ihre ganzen Knochen zerfressen und sie lebte nur noch für uns. Es war so schlimm, dass sie Morphium für ihren letzten Tag bekam. Sie durfte an dem Tag alles essen, was Sie wollte, denn am nächsten Tag, erlösten wir sie.

  • Jennifer Germeshausen Antworten

    Hallo Thomas,

    es tut mir schrecklich leid was mit Jule passiert ist und dass sie so schwer krank war. Ich bin froh, dass ihr ihr einen schönen letzten Tag gemacht habt, und ich bin mir sicher, sie war euch sehr dankbar für die Erlösung von ihren Schmerzen.

    Ich wünsche dir alles Gute!

    Liebe Grüße und mein herzliches Beileid von Jenny aus dem Social Media Team 🙂

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