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Noch fahrtauglich? So fahren Senioren sicher Auto

Sylvia Tichai Sylvia Tichai

Wusstest du, dass über 65-Jährige oft die Hauptverursacher von Verkehrsunfällen sind?[1] Meine Eltern gehören zu dieser gefährdeten Altersgruppe. Wie viele Rentner sind sie ständig mit dem Auto unterwegs und sitzen deutlich mehr am Steuer als ich. Da mache ich mir natürlich Gedanken und hoffe, dass die beiden Senioren lange fahrtauglich bleiben.

Ich bin froh, dass meine Eltern so unternehmungslustig sind. Natürlich ist es auch praktisch für mich, dass sie mobil sind und noch alles selbst erledigen. Aber inzwischen fällt mir im Alltag ab und zu auf, dass sie ein wenig nachlassen. Etwa, wenn ich länger auf eine Reaktion warten oder etwas lauter sprechen muss – was im Alter ja ganz normal ist. Manchmal merke ich es sogar schon bei mir selbst 😉

Damit meine Eltern trotz dieser kleinen Einschränkungen sicher unterwegs sind, habe ich mich informiert. Meine Tipps für Auto fahrende Oldies (und ihre Kinder) teile ich hier mit dir.

Vorab zur Beruhigung die wichtigste Info:

Ausschlaggebend für die Fahrtauglichkeit ist nicht, wie alt du bist, sondern wie fit.“

Wenn deine Gesundheit top ist, du noch gut siehst und hörst, spricht nichts gegen das Autofahren im Alter.

Gesetzliche Grundlage zur Fahrtauglichkeit im Alter

In Deutschland gilt generell:

  • Bis 19. Januar 2033 müssen alle Pkw- bzw. Motorradführerscheine umgetauscht werden, die vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurden. Mehr dazu erfährst du in den FAQ der Bundesregierung. Ziel ist, dass dann jeder einen fälschungssicheren EU-Führerschein mit einheitlichem Aussehen hat.
  • Spätestens alle 15 Jahre muss die Fahrerlaubnis wieder erneuert werden, und zwar unabhängig vom Alter des Inhabers.
  • Dazu ist weder ein Gesundheitstest noch eine Fahrprüfung nötig.

Die EU schlägt zwar vor, dass Senioren ab 70 alle 5 Jahre ihre Fahreignung prüfen lassen sollten. Ob Deutschland den Vorschlag umsetzt, ist aber noch offen. In jedem Fall gibt es bei uns keine gesetzliche Verpflichtung zum Fahrtauglichkeits-Check. Im Straßenverkehrsgesetz steht allerdings:

Geeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen ist, wer die notwendigen körperlichen und geistigen Anforderungen erfüllt“

Es wird also eine gewisse Fitness vorausgesetzt. Außerdem besteht eine sogenannte Gefährdungshaftung: Demnach haftest du auch ohne eigenes Verschulden, wenn du mit deinem Fahrzeug einen Schaden verursachst. Und zwar in unbegrenzter Höhe.

Sichere das Risiko ab!

Weil die Verpflichtung zum Schadenersatz den finanziellen Ruin bedeuten kann – gerade, wenn Menschen schwer verletzt werden –, ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Gut zu wissen: In der Autoversicherung von ERGO sind Haftpflichtschäden pauschal mit 100 Mio. € abgesichert.

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Fahrtauglich: ja oder nein?

Bist du tatsächlich noch fit und fahrtauglich? Viele Senioren stellen sich diese Frage gar nicht erst aus Angst, sie mit einem Nein beantworten zu müssen. Denn was wird aus der gewohnten Mobilität und der liebgewonnenen Unabhängigkeit, wenn man nicht mehr selber Auto fahren kann?

Wer sich aber ans Steuer setzt, obwohl er nicht fit ist, gefährdet sich – und andere.“

Das gilt übrigens nicht nur für Senioren, sondern für Autofahrer jeden Alters. Also sei ehrlich: Merkst du, dass dir das Autofahren nicht mehr so leicht fällt wie früher? Oder bist du wirklich uneingeschränkt fahrtauglich?

Senioren sollten sich diese Fragen stellen:

  • Fühlst du dich beim Fahren unsicher?
  • Fällt dir Multitasking zunehmend schwer – ist z. B. gleichzeitig Bremsen und Lenken inzwischen eine Herausforderung?
  • Drehst du beim Schulterblick den Kopf nicht mehr richtig, weil sonst dein Nacken schmerzt?
  • Fällt es dir schwer, Geschwindigkeiten richtig einzuschätzen, etwa beim Ãœberholen?
  • Hattest du erst kürzlich einen Unfall oder Beinahe-Unfall?
  • Nimmst du Medikamente, die müde machen oder aufputschen?

Wenn du mindestens eine dieser Fragen mit Ja beantwortest, wird es Zeit für eine Überprüfung deiner Fahrtauglichkeit. Schließlich möchtest du sicher unterwegs sein, oder?

Dann übernimm Verantwortung und mach einen Fahrtauglichkeits-Check.“

Lass dich untersuchen – fahrtaugliche Senioren sind entspannter unterwegs

Egal wie das Ergebnis ausfällt: Wenn du endlich Klarheit hast, wirst du dich erleichtert fühlen. Und: Selbst wenn der Arzt Einschränkungen feststellt, muss das nicht das Ende deiner Zeit als aktiver Autofahrer sein. Denn mit kleinen Anpassungen können Senioren fahrtauglicher werden.

Am besten gehst du als Erstes zu deinem Hausarzt. Er kennt dich und deine Gesundheit am besten. So weiß er z. B., welche Medikamente du nimmst und wie sie sich auf deine Teilnahme am Straßenverkehr auswirken.

Wie fahrtauglich Senioren sind, hängt häufig von Erkrankungen ab:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • Herzrhythmusstörungen
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Eingeschränktes Seh- oder Hörvermögen

Im Gespräch kann der Hausarzt feststellen, wie es um deine Fahreignung bestellt ist. Vielleicht lässt sie sich durch neue Medikamente oder Änderungen bei der Einnahme verbessern. Wenn nötig, überweist dich dein Hausarzt noch an Fachärzte wie Augenarzt, Ohrenarzt oder Neurologe.

Sichere dir Zuschüsse für Seh- und Hörhilfen!

Mit der Ambulanten Zusatzversicherung der DKV kannst du dir hohe Zuzahlungen sparen: Für Sehhilfen wie Brillen und Kontaktlinsen bekommst du mit dem Tarif KHMR bis zu 300 €. Für Hörgeräte sind es sogar bis zu 600 €. Weitere Leistungen z. B. für Arzneimittel kannst du so kombinieren, wie du möchstest.

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Was du alternativ machen kannst, ist ein Fitness-Check beim TÜV. Das bietet sich an, wenn du keinen Hausarzt hast oder sicherheitshalber auch deine praktischen Fahrkünste prüfen lassen möchtest.

Ein Tipp für wenig routinierte Fahrer

Apropos Fahrkünste: Du fährst nur selten Auto oder bist länger gar nicht mehr gefahren – z. B., weil bisher immer dein Partner oder deine Partnerin am Steuer saß? So ging es mir vor ein paar Jahren. Ich habe einen Tipp für dich: Bevor ich mich nach längerer Auszeit wieder ans Steuer gesetzt habe, habe ich ein paar Fahrstunden genommen. Das war überhaupt nicht peinlich, im Gegenteil. Ich hatte eine sehr verständnisvolle Fahrlehrerin, die viel Erfahrung mit Wiedereinsteigern hatte.

Die Fahrlehrerin hat mir ein paar Tricks gezeigt, die ich in all den Jahren ohne Auto tatsächlich vergessen hatte. Seitdem fühle ich mich beim Fahren wieder sicher.“

Aber man lernt ja nie aus. Deshalb mache ich wohl irgendwann noch ein Fahrsicherheitstraining. Es gibt übrigens Fahrsicherheitstrainings speziell für Senioren. So etwas ist auch ein gutes Geschenk für die Eltern – das notiere ich mir gleich mal.

Unterstützen die Fahrtauglichkeit: seniorengerechte Autos

Was meinen Eltern das Autofahren übrigens noch erleichtert hat: Bei der Anschaffung eines neuen Autos haben sie besonders auf den Komfort geachtet. Seniorengerecht sind Autos allerdings nicht dadurch, dass sie dem Fahrer alles abnehmen – zu viel Technik kann auch überfordern. Meinen Eltern waren andere Dinge wichtig:

Damit fällt Senioren das Fahren leichter

  • Kompakte Abmessungen: Damit ist das Fahrzeug übersichtlicher und lässt sich leichter manövrieren.
  • Erhöhte Sitzposition: Sie ermöglicht es dir, leichter einzusteigen. Gleichzeitig hast du einen besseren Rundum-Ãœberblick – auch ein wichtiger Punkt.
  • Niedrige Ladekante: Das Be- und Entladen des Kofferraums fällt deutlich leichter. Ãœbrigens: Auch Hundebesitzer bzw. die Vierbeiner selbst wissen eine niedrige Ladekante zu schätzen.
  • Automatik- statt Schaltgetriebe: Wenn du nicht schalten musst, kannst du dich besser auf den Straßenverkehr konzentrieren. Angenehmer Nebeneffekt: Dein linkes Bein bzw. dein linker Fuß wird geschont, denn er hat während der Fahrt Pause.
  • Clevere Assistenten: Einparkhilfe, Spurhalteassistent, Bremsassistent & Co. erleichtern das Fahren und erhöhen die Verkehrssicherheit.

Aber Achtung: Lass dich beraten, welche Assistenzsysteme wirklich sinnvoll sind. Denn wenn du alles nimmst, was es gibt, ertönt garantiert ständig irgendein Alarm. Das ist verwirrend und damit ein Risko, keine Hilfe.“

  • Moderne Scheinwerfer: Automatisches Abblend- und Fernlicht und eine Kurvenlichtfunktion sorgen dafür, dass du im Dunkeln die bestmögliche Sicht hast.
  • Blendfreie Spiegel: Blenden Innen- und Außenspiegel bei Scheinwerferlicht von hinten automatisch ab, empfindest du das Fahren bei Dunkelheit als weniger anstrengend.
  • Einfaches Innendesign: Intuitive, übersichtlich angeordnete Bedienelemente garantieren eine einfache Bedienung, die dich nicht vom Verkehrsgeschehen ablenkt.

Wenig überraschend: Schnell hat sich gezeigt, dass meine Eltern das Fahren mit dem komfortableren Auto deutlich weniger anstrengt. Sie sind entspannter unterwegs und haben wieder mehr Spaß an längeren Fahrten.

Und wer am Steuer fit und entspannt bleibt, fährt sicherer.“

Übrigens weiß auch ich inzwischen die Vorteile einer Automatik zu schätzen. Man hat den Kopf frei fürs Verkehrsgeschehen, wenn man nicht ständig mit Kuppeln und Schalten beschäftigt ist.

Verkehrssicher Auto fahren: So passen Senioren ihr Fahrverhalten an

Ist ein neues Auto keine Option und lässt sich die Ausstattung nicht aufrüsten, können Senioren ihre Fahrtauglichkeit trotzdem verbessern. Und zwar, indem sie ihr eigenes Verhalten anpassen.

So machst du es dir im Straßenverkehr leichter:

  • Stoßzeiten meiden
  • Nur noch bekannte Strecken fahren
  • Nur tagsüber fahren
  • Nicht bei schlechtem Wetter fahren
  • In Städten Park-and-Ride-Angebote nutzen
  • In Baustellen auf der rechten Spur bleiben

Nicht zu empfehlen ist es allerdings, die Fahrten auf das absolut notwendige Minimum zu reduzieren. Denn es ist wichtig, dass du regelmäßig fährst – nur so bleibst du in Übung. Das sehe ich an mir selbst: Es reicht nicht, wenn du dich nur einmal im Monat ans Steuer setzt, um den Großeinkauf zu machen. Dabei geht die Routine verloren.

Also bleib dran und bleib fahrtauglich! Allen Senioren wünsche ich ganz besonders: Gute Fahrt – und bleibt unfallfrei!“

Wie gehst du als Autofahrer mit den altersbedingten Einschränkungen um – oder mit denen deiner Eltern? Ich freue mich über Tipps in den Kommentaren.

#EinfachWeilWichtig

[1] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/03/PD23_N013_46241.html


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