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Autonomes Fahren: Wie weit ist die Technologie?

Lisa-Marie Roberson-Vogel Lisa-Marie Roberson-Vogel

Ein Fahrspurassistent oder eine automatische Einparkhilfe sind in neuen Autos heutzutage keine Seltenheit mehr. Die Technik entwickelt sich rasant weiter. Doch wie weit sind wir noch vom autonomen Fahren entfernt und wie entwickelt sich die Technologie?

Wenn man sich Gedanken über selbstfahrende Pkw macht, stellen sich unter anderem folgende Fragen:

Welche Vorteile ergeben sich dadurch? Wer haftet und ist bei einem Unfall verantwortlich? Und wann kann man endlich ein vollautonomes Fahrzeug kaufen und nutzen?

Freiheit ist für jeden etwas anderes

Okay, die letzte Frage stelle vielleicht hauptsächlich ich mir! Autofahren verursacht bei mir nicht das gleiche Gefühl von Freiheit und Spaß, wie bei vielen anderen. Ich gerate nicht in Verzückung, wenn ich ein bestimmtes Automodell an mir vorbeifahren sehe. Ich weiß zumindest, um welches Modell es sich handelt. Darüber hinaus bin ich eher wenig interessiert. Mein Auto muss funktionieren, mehr nicht. Doch wenn es um autonome Fahrzeuge geht, zeigt sich auch bei mir Begeisterung.

Die Vorteile von selbstfahrenden Autos

Einige Vorteile liegen für mich auf der Hand. Verkehrssicherheit ist einer davon. Verkehrsunfälle sind zu 90 Prozent auf menschliches Versagen zurückzuführen. Ein Computer ist, richtig programmiert, verlässlicher. Die Anzahl der Unfälle und damit auch der Todesfälle im Straßenverkehr würde vermutlich abnehmen.

Außerdem könnten durch eine gleichmäßige Fahrweise durch autonome Autos Umweltverschmutzung, Lärmbelästigung und Staus drastisch reduziert werden. Laut Expertenmeinungen reicht es bereits aus, wenn 10 bis 15 Prozent autonome Fahrzeuge im Straßenverkehr eingesetzt würden, um den Verkehr flüssiger zu machen. Ein Großteil an Staus, die durch ungleichmäßiges Fahren entstehen, kann man so verhindern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Mobilitätseingeschränkte Personen gewinnen an Selbstständigkeit. Intelligente Autos, die sich selbst steuern, können vielen Menschen helfen, von A nach B zu gelangen. Vielleicht wäre – weiter gedacht – auch später einmal ein Führerschein nicht mehr Voraussetzung für das Führen von Fahrzeugen.

Die Technologie hinter autonomem Fahren

Es werden derzeit schon Prototypen im Straßenverkehr getestet, die programmierte Strecken selbständig abfahren. Um Verkehrsschilder lesen und sich der Geschwindigkeitsbegrenzung anpassen zu können, benötigen vollautonome Fahrzeuge sehr viel Technologie. Das Auto muss wissen, in welchem Land es sich befindet und ob, wie zum Beispiel in Deutschland üblich, überwiegend rechts gefahren wird. Um all diese Anforderungen erfüllen zu können, benötigt ein selbstfahrender Pkw Distanzsensoren, Kameras, weiterentwickelte Bordcomputer und vor allem eine große Speicherkapazität für die anfallenden Daten.

Der Computer muss alle Daten, die das Fahrzeug aus seiner Umgebung sammelt, miteinander verbinden, auswerten und damit in Echtzeit dem Pkw mitteilen, was er tun soll. Logisch, dass so ein Fahrzeug nicht nur mit einem Sensor auskommt. Logisch ebenfalls, dass eine solche komplizierte und komplexe Technologie durchaus fehleranfällig ist und nicht immer zu 100 Prozent zuverlässig funktioniert.

Die Hürden für selbstfahrende Autos

Das Auto ist der Deutschen liebstes Kind – heißt es so schön – und einige werden sich das Selber-Fahren nicht nehmen lassen. Laut Umfragen glauben 45 Prozent der Deutschen nicht an die Verlässlichkeit von autonomen Autos oder haben Angst vor Hacker-Angriffen auf die Technologie. Während im Stau und beim Einparken heutzutage schon die Kontrolle an das Auto abgegeben wird, wird es noch dauern, bis auch komplett selbstfahrende Autos in Bevölkerung akzeptiert werden.

Ein Grund für die Fehleranfälligkeit von selbstfahrenden Autos liegt nicht an den Autos selbst, sondern am Mischverkehr:

Selbstfahrende Autos können sich untereinander sicherer bewegen und einschätzen, als unter von Menschenhand geführten Fahrzeuge.

Da aber reguläre Pkw Langzeit-Produkte sind und teilweise bis zu 20 Jahre genutzt werden, wird es noch dauern, bis man den Verkehr überwiegend auf autonome Fahrzeuge umstellen kann. Folglich müssen die Sicherheitssysteme der autonomen Fahrzeuge so ausgereift sein, dass auch von Menschen provozierte Gefahrensituationen von den Systemen erkannt werden.

Deutschland liegt bei der Entwicklung von selbstfahrenden Autos hinter beispielsweise der USA. Grund dafür ist unter anderem, dass Länder wie die USA oder China bereits eine Gesetzgebung für autonom fahrende Pkw entwickelt haben und demnach dort mehr getestet werden kann. Des Weiteren legen deutsche Automobilhersteller einen sehr großen Fokus auf die Sicherheit der Autos und wenden mehr Zeit auf, um mit der berühmten deutschen Gründlichkeit Daten im Straßenverkehr zu sammeln.

Laut einer Studie des Prognos-Forschungsinstitus für den ADAC soll erst im Jahr 2050 der Verkehr aus 70 Prozent autonom fahrenden Fahrzeugen bestehen.

Selbstfahrendes Auto fährt über die Autobahn

Aber wer haftet eigentlich bei einem Unfall mit einem autonomen Fahrzeug?

Bislang ist die Rechtslage klar: Wer als Autofahrer einen Fehler macht, trägt die Verantwortung und die verpflichtende Kfz-Versicherung kommt für den Schaden des Unfallgegners auf. Laut Straßenverkehrsgesetz haftet der Halter, der das Fahrzeug zugelassen hat, grundsätzlich auch ohne eigenes Verschulden für Schäden, die durch den Betrieb des Fahrzeuges entstanden sind. Das bedeutet nach der aktuellen Gesetzeslage, dass der Halter eines autonomen Fahrzeuges für Schäden haftet, wenn kein Fremdverschulden nachgewiesen werden kann. Auch beim automatisierten Fahren, beispielsweise beim selbstständigen Einparken, zahlt zukünftig die Versicherung. Denn auch wenn die Maschine steuert, bleibt man selbst als Fahrer noch in der Verantwortung, falls man kurzfristig in das Geschehen eingreifen muss, wenn das System versagt oder man dazu aufgefordert wird. Sollte der Fahrer in einer solchen Situation nicht reagieren, kann das von der Polizei nachgeprüft werden. Gegebenenfalls kann das Auswirkungen auf die Schuldzuweisung und Bestrafung haben.

Beim autonomen Fahren gilt der Fahrer als Passagier. Passagiere haften in der Regel nicht für einen Unfall. Dafür gibt es allerdings noch kein Gesetz. Mittlerweile sind autonome Systeme zwar erlaubt, allerdings sieht die neue Gesetzlage seit 2017 auch bei autonomen Fahrzeugen stets einen Fahrer vor, der jederzeit übernahmebereit ist.

Mein Fazit zum selbstfahrenden Auto

Erste autonome Fahrzeuge, wie beispielsweise Busse in Berlin, sind bereits auf der Straße unterwegs. Auch auf mehreren Teststrecken innerhalb Deutschlands werden die Autos getestet. Dennoch sind wir noch weit von einem massentauglichen, autonomen Verkehr entfernt. Neben Straßenverkehrsordnung und Gesetzgebung müssen auch die technischen Systeme noch weiter ausgefeilt und die Datensicherheit gewährt werden. Dennoch schreitet das automatisierte Fahren immer weiter voran und gewöhnt die Gesellschaft Schritt für Schritt an selbstständige Autos. Vielleicht ist die Gesellschaft dann auch bereit dafür, wenn autonome Pkw schlussendlich für jedermann zur Verfügung stehen.

Was haltet ihr von völlig autonomen Fahrzeugen? Ist das ein unnötiger Luxus oder wird es unsere Straßen sicherer machen?


7Kommentare
Lisa-Marie Roberson-Vogel

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Kommentare

  • Marlon Weber Antworten

    Ich möchte mir demnächst ein neues Auto kaufen, welches einen moderneren Anspruch haben soll.  Ich wusste nicht, dass die Verkehrsunfälle bei selbstfahrenden Autos trächtig weniger sind. Mir ist eigentlich nur eine Rückfahrkamera wichtig, um besser einzuparken und ich hoffe, dass ich ein passendes Angebot finden werde.

  • Thomas Karbowski Antworten

    Gut zu wissen, dass Verkehrsunfälle zu 90 Prozent auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, sodass ein großer Teil von ihnen mit selbstfahrenden Autos vermieden wäre. Mein Onkel möchte auch zur Verkehrssicherheit beitragen. Er überlegt sich deshalb im Moment den Kauf eines selbstfahrenden Autos.

  • Kimberly Bergmann Antworten

    Hallo Thomas,

    es freut uns, dass du unseren Beitrag interessant findest!
    Wenn sich dein Onkel über den Kauf eines neuen Autos Gedanken macht, sollte er unbedingt an eine geeignete Kfz-Versicherung denken. Schaut gerne mal unter https://www.ergo.de/de/Produkte/KFZ-Versicherung vorbei.
    Leider sind mögliche Unfälle auch mit selbstfahrenden Autos nicht ausgeschlossen.

    Wir wünschen dir und deinem Onkel weiterhin eine gute Fahrt! 🙂

    Liebe Grüße von Kim aus dem Social Media Team

  • Lea Mühlich Antworten

    Ich interessiere mich einfach für den Fortschritt in der Technik und frage mich, wann es möglich sein wird, dass Autos voll automatisiert sind. So ein AGV (automated guided vehicle) würde ja, wie hier schon erwähnt, selbst Stau reduzieren. Es ist interessant, dass hier bereits 10-15% automatische Autos ausreichen würden.

  • Michelle Gampe Antworten

    Hallo Lea,

    vielen Dank für deinen Kommentar. Du hast Recht, das ist ein wirklich interessantes und spannendes Thema!

    Viele Grüße von Michelle aus dem Social Media Team

  • Thomas Karbowski Antworten

    Gut zu wissen, dass Verkehrsunfälle zu 90 Prozent auf menschliches Versagen zurückzuführen sind. Mein Onkel hat sich neulich sein erstes Auto gekauft. Er wird diese Statistik berücksichtigen und auf sein Verhalten im Verkehr sogar mehr achten als auf die technische Beschaffenheit seines Autos.

  • Isabel Müller Antworten

    Hallo Thomas,

    danke für dein Kommentar. Toll, dass dein Onkel darauf achtet und seinen Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr leistet. Gute Fahrt!

    Viele Grüße von Isabel aus dem Social Media Team

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