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Umgang mit dem Tod – Erfahrungen und Tipps

Alisa Schuermans Alisa Schuermans

Wusstest du, dass 72 % aller Deutschen keinen bestimmten Ort für ihre Trauer um einen geliebten Menschen brauchen?[1] Die meisten Menschen tragen ihre Angehörigen im Herzen und trauern ganz individuell nach einem Verlust. Der Tod eines geliebten Menschen gehört für uns alle zum Leben dazu. Wie du einen gesunden Umgang mit dem Tod finden kannst, wie unterschiedlich Trauer ist und warum sie trotzdem ein wichtiger Bestandteil des Abschieds ist, verrate ich dir heute.

Meine Oma war eine tolle Frau, die in unserer Familie sehr verankert war. Ihr Tod im vergangenen Jahr hat uns alle sehr getroffen. Ihr Abschied schmerzte mich sehr. Doch während ich einfach nur sehr traurig über den Verlust meiner Oma war, kochten die Emotionen innerhalb meiner Familie schnell hoch. Denn wir alle trauerten unterschiedlich um Oma: Während der eine dem anderen nicht traurig genug erschien, schimpften andere wiederum über Familienmitglieder, die nun „übertrieben“ traurig waren. Andere dagegen wollten Omas Tod erst gar nicht wahrhaben.

In diesem Jahr habe ich gemerkt: Trauer ist so individuell und unterschiedlich. Jeder trauert einfach anders. Und selbst der, der immer fröhlich aussieht, kann tief drinnen traurig sein. Der Verlust eines geliebten Menschen und der Abschied von ihm ist schwer und braucht seine Zeit. Heute, ein Jahr später, ist meine Familie wieder zusammengewachsen. Meine Oma bleibt eine wunderbare Erinnerung, auch wenn der Gedanke an sie immer noch schmerzt.

Was ich in diesem Jahr über den Umgang mit dem Tod und Trauer gelernt habe, erzähle ich dir jetzt.“

Trauer ist wichtig

So sehr wir es uns anders wünschen: Irgendwann im Leben müssen wir Abschied nehmen, weil geliebte Menschen sterben. Von Großeltern, Eltern, manchmal auch von Freunden oder sogar eigenen Kindern. Aber auch der Tod des Haustiers kann schmerzen. Immer dann, wenn wir einen geliebten Menschen durch den Tod verlieren, trauern wir. Körperlich wie seelisch spüren wir den Schmerz, der uns umgibt, weil wir jemanden für immer verloren haben. Trauer ist der Ausdruck dieses Verlusts. Durch sie durchleben wir den Schmerz, spüren die Liebe, die uns mit Mensch oder Tier verband und durchlaufen einen schweren Abschiedsprozess.

So schmerzhaft die Trauer auch ist, sie ist wichtig. Um Abschied zu nehmen, um den Verlust und den Tod zu akzeptieren und zu verstehen. Mit der Trauer beginnt der Heilungsprozess. Der Schmerz wird verarbeitet. Spüren wir in den ersten Wochen nach der Bestattung die Trauer körperlich wie emotional, verwandelt sich diese irgendwann in Dankbarkeit und eine schöne Erinnerung.

Aber: Zeit ist in der Trauer relativ. Manch einer trauert nur wenige Wochen. Andere brauchen Jahre, um nach einem Todesfall wieder auf die Beine zu kommen. Trauer ist höchst individuell, es gibt keinen Zeitplan. Das einzig Wichtige ist: Trauer muss man zulassen. Weinen, wenn man weinen muss. Lachen, wenn man lachen muss. Und sich erinnern. Nur wer seine Trauer zulässt, kann Schritt für Schritt in ein Leben gehen, in dem der verlorene Part eine schöne Erinnerung bleibt.

Welche Arten von Trauer gibt es?

Der Verlust eines geliebten Menschen ruft in uns allen verschiedene Emotionen hervor. So schmerzhaft der Tod ist, so unterschiedlich sind auch die Reaktionen auf ihn. Manche Menschen verzweifeln, verlieren den Sinn des Lebens und fühlen sich nach dem Tod eines geliebten Menschen völlig hilflos. Manche Menschen zerbrechen an der Trauer, sind durch die Wucht der Emotionen gelähmt und können nach einer Bestattung nur schwer wieder in ein Leben zurückfinden. Andere wiederum begreifen durch den Todesfall das Leben plötzlich als Chance und suchen Sinnhaftigkeit wie Erfüllung im eigenen Leben.

Jeder Mensch bewältigt die Trauer ganz für sich persönlich. Nicht selten sind Menschen nach einem Todesfall verändert, sie blicken anders aufs Leben und ihre Mitmenschen. Und so bleibt die Trauer die wohl größte emotionale Herausforderung für Menschen. Eine, die uns ganz nah an unsere Emotionen bringt, gleichzeitig aufzeigt, wie sehr wir Menschen lieben und wie groß Gefühle sein können. Trauer ist auch immer eine Reise zu sich selbst, ein Kennen- und Verstehenlernen.

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Das sind die 4 Phasen der Trauer

Viele Menschen fallen nach einem Todesfall im persönlichen Umfeld erst einmal in ein Loch. Der Abschied vom Verstorbenen schmerzt, die Welt erscheint ungerecht und grausam. Man will den Tod nicht wahrhaben oder fragt sich: Warum musste dieser Mensch sterben? Diese Gefühle kennt wohl jeder, der jemanden verloren hat.

Zur Trauer gehört es, verschiedene Phasen zu durchlaufen, um am Ende mit dem Verlust leben zu können. Dabei erlebt jeder Trauernde die Phasen anders: Sie können unterschiedlich lang dauern und verlaufen oft alles andere als linear. Es ist also ganz normal, in eine frühere Trauerphase zurückzufallen, die eigentlich schon überwunden schien.

Diese 4 Trauerphasen gibt es:

  1. Nicht-wahrhaben-Wollen
    Ein Mensch ist gestorben. Man will den Tod nicht wahrhaben, kann nicht glauben, dass es ein Leben ohne den geliebten Menschen geben soll.
  2. Alle Emotionen kommen hoch
    Man ist wütend über den Tod, fragt nach dem Warum und stellt das Leben und seine Sinnhaftigkeit in Frage. In dieser Phase kochen die Emotionen hoch, viele Fragen über das Leben ploppen auf und man ist sehr empfindsam.
  3. Der Abschied beginnt
    In dieser Phase hat man den Tod erkannt, man sucht jedoch immer noch die Verbindung mit dem Verstorbenen, indem man ihm Briefe schreibt, ins Gespräch geht oder Orte aufsucht, die man mit der Person verbindet. Man nimmt Schritt für Schritt Abschied.
  4. Ein neuer Lebensabschnitt
    Der Tod des geliebten Menschen wird langsam akzeptiert. Man beginnt, das Leben wieder mehr zu schätzen. Der Gedanke an den verlorenen Menschen schmerzt nicht mehr so sehr wie am Anfang. Man ist dankbar für die gemeinsame Zeit. Die Trauer rückt Stück für Stück in den Hintergrund.

Wichtig: Die Trauerphasen kennen keine Zeit.“

Meist treten die ersten beiden Phasen gleich nach dem Todesfall und noch vor der Bestattung auf. Später kommt Phase 3, die manchmal Monate oder Jahre dauert. Mit Phase 4 ist die Trauer langsam abgeschlossen. Das Leben wird trotz Verlust wieder lebenswerter und schöner.

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Gemeinsam trauern

So unterschiedlich Menschen trauern, manchmal ist es dennoch gut, gemeinsam zu trauern. Ich empfehle: Wer einen gemeinsamen Verlust erlitten hat, sollte immer mal wieder das Gespräch suchen. Gemeinsame Erinnerungen an den Verstorbenen helfen, die Trauer leichter zu machen. Das gemeinsame Sprechen über den Verlust und den Schmerz kann Linderung verschaffen.

Auch eine gemeinsame Unternehmung, die an den geliebten Menschen erinnert, kann gut sein. Manchmal hilft es aber auch, einfach nur zusammen zu sein, sich eine Stütze zu sein, Antworten auf Fragen zu suchen und das Schweigen, den Schmerz und die Trauer auszuhalten.

Mein Tipp: Sprecht so offen wie möglich, gebt euch Raum zum Weinen, Umarmen und dafür, über den Schmerz zu sprechen. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Das gilt erst recht für so schweres Leid wie den Umgang mit dem Tod eines geliebten Menschen.

Wenn du jemanden zum Sprechen brauchst, aber gerade einsam bist: Die Telefonseelsorge hört dir zu jeder Tages- und Nachtzeit zu. Einfach anrufen unter 0800 / 111 0 111.“

Kinder und Tod

Auch Kinder müssen manchmal schon Abschied nehmen. Je nach Alter der Kleinen müssen Eltern oder Großeltern entscheiden, wie sie ihnen vom Tod berichten. Wichtig ist, dass man Kindern den Tod nahebringt, sie aber nicht verängstigt oder mit den Gefühlen alleine lässt. Eltern sollten so offen wie möglich mit den Kindern sprechen, alle Fragen beantworten und schon früh einen natürlichen Umgang mit dem Tod finden.

Mein Tipp: Bücher können helfen, das Thema aufgreifen und Antworten auf Fragen finden. Wer sich unsicher ist, kann aber auch Experten zu Rate ziehen. Wichtig ist nur: Das Thema Tod sollte nicht totgeschwiegen werden, sondern vielmehr behutsam sowie liebevoll eingeführt werden. Denn: Der Tod gehört zum Leben dazu.

Den Abschied leichter machen

Nichts ist schlimmer, als im Fall eines Todes bürokratische wie finanzielle Sorgen zu haben. Und so raten Experten, dass sich jeder Mensch frühzeitig mit dem eigenen Tod auseinandersetzt und Vorkehrungen zur Absicherung trifft. Denn wir alle werden sterben. Eine passende Vorsorge kann eine Patientenverfügung sein, aber auch eine bereits bezahlte Beerdigung.

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Ebenfalls hilfreich für Angehörige: eine Risikolebensversicherung, die im Fall eines plötzlichen Todes den Hinterbliebenen finanzielle Sorgen erspart. Du willst dich über mögliche Vorkehrungen im Fall eines Todes informieren? ERGO steht dir zur Seite.

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Das vergangene Jahr hat mir gezeigt, wie wichtig eine schöne Bestattung und die Trauer danach sind, um am Ende wieder Lebensfreude empfinden zu können. Ich hoffe, meine Tipps zum Thema Umgang mit dem Tod helfen dir, im Fall des Verlusts richtig zu reagieren. Hast du noch mehr Tipps zum Thema Trauerbewältigung? Dann schreib sie in die Kommentare!

#EinfachWeilWichtig

[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/281764/umfrage/umfrage-zur-notwendigkeit-von-einem-bestimmten-ort-fuer-trauer-und-gedenken/


2Kommentare

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Kommentare

  • Birgit Antworten

    So viele Klischees in einem Text…. z.B.: Diese 4 Phasen sind nicht so statisch – so hört es sich an, als wäre Trauern ein gerader Weg, das setzt alle Trauernden doch nur noch mehr unter Druck. Und: „Der Gedanke an den verlorenen Menschen schmerzt nicht mehr, sondern bleibt eine schöne Erinnerung.“ So ein Unsinn! Der Schmerz geht niemals weg, wenn es große Liebe war – man lernt, damit zu leben. Mit solch banalen SEO-Texten tut ihr Trauernden leider keinen Gefallen.

  • Sylvia Tichai Antworten

    Hallo Birgit,
    schade, dass es uns nicht gelungen ist, Trauer als etwas sehr Individuelles darzustellen. Deinen Kommentar haben wir uns zu Herzen genommen – vielen Dank dafür. Damit der Blogbeitrag unseren Lesern besser hilft, haben wir ihn ein wenig angepasst.
    Liebe Grüße von Sylvia aus dem Social-Media-Team

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