Soeben hat mein Sohn sein Abitur bestanden. An die zahlreichen Glückwünsche von Freunden und Verwandten schließt sich stets reflexartig die Frage an: Und … was hast du jetzt vor?
Er sagt: Erstmal nix! Punkt!
Ich sage: Er macht zunächst seinen Führerschein fertig, dann wird er jobben, ein wenig reisen und nächstes Jahr sein Studium beginnen.
In der Wahrnehmung der Mutter mit Erziehungsauftrag klingt diese Aufzählung ein bisschen mehr nach Plan und Zielstrebigkeit.
Dabei bin ich eigentlich ziemlich entspannt. Sicher auch, weil ich das Glück hatte, dass mein Sohnemann ohne Ehrenrunde, ohne eine einzige Nachhilfestunde und ohne kritische Situationen durch seine Schulzeit marschiert ist. Abgesehen vielleicht von einer etwas renitenten Phase im Zenit seiner Pubertät – aber das ist verjährt.
Ich gönne ihm seine Auszeit von Herzen. Soll er chillen, ausgehen, die Sorglosigkeit genießen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Wer weiß, ob diese Phase ihm persönlich nicht sogar mehr bringt, als sofort mit einem Studium durchzustarten. Ich denke nicht, dass dies vergeudete Lebenszeit ist. Nicht jeder muss, nicht jeder kann genau und sofort wissen, wie es für ihn nach dem Abitur weiter geht.
Aber: Freiheit hin, Sorglosigkeit her – der passende Versicherungsschutz ist auch in diesem Lebensabschnitt wichtig und sollte nicht vergessen werden. Für die verschiedenen Optionen gelten unterschiedliche Bestimmungen.
Diesen Versicherungsschutz brauchst du im FSJ
FSJler sind automatisch in der gesetzlichen Sozialversicherung versichert. Und zwar kostenlos. Das Gleiche gilt für die Pflichtversicherung in der Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Rentenversicherung, Unfallversicherung und in der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung. Die Beiträge werden von der Einsatzstelle oder dem Träger bezahlt. Mehr zum Thema FSJ findest du hier.Â
Wichtiger Schutz im Ausland
Wenn der Spross die Welt erkunden will, sollte er unbedingt eine Auslandsreisekrankenversicherung abschließen. Auch eine Auslandshaftpflichtversicherung und eine Auslandsunfallversicherung sind überaus sinnvoll. Dasselbe gilt übrigens, wenn dein Kind sich zunächst als Au-pair verdingen möchte.
Unverzichtbarer Schutz: die Haftpflichtversicherung
Solange das Kind zu Hause wohnt, ist es prinzipiell weiterhin in der elterlichen Hausrat- und Haftpflichtversicherung mitversichert. Vorausgesetzt natürlich, die Eltern verfügen über diesen wirklich unabdingbaren Versicherungsschutz. Falls nicht, wird es allerhöchste Eisenbahn! Denn wer nicht haftpflichtversichert ist, haftet mit seinem Privatvermögen. Und dann bekommt der Spaß ganz schnell ein großes Loch.
Wer zwischen Schule und Studium einen Aushilfsjob annimmt, bleibt grundsätzlich bei den Eltern in der Familienversicherung der Krankenkasse. Dies gilt für Minijobs bis 400 € ohne zeitliches Limit und für höher bezahlte Tätigkeiten, die auf 50 Arbeitstage bzw. zwei Monate beschränkt sind. In beiden Fällen sind keine Sozialabgaben fällig. Mehr Infos dazu findest du hier.
Ich bin gespannt, wie mein Sohn die nächsten freien Monate letztlich verbringt. Neulich war ihm schon langweilig – eine Woche nach seiner Abifeier. Er rief mich im Büro an und fragte, was er für uns einkaufen soll. Sich in Haushalt und Familienleben einzubringen, ist nicht die schlechteste Art, die Langeweile zu vertreiben, finde ich … 😉
Falls dein Spross ebenfalls noch keine konkrete Vorstellung hat, wie es nach dem Abitur für ihn weiter geht – hier gibt es zum Schluss ein paar Inspirationen.
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