Die Wintersportler unter uns kennen es: Wenn es draußen immer kälter wird, fangen die Beine an zu kribbeln! Für viele geht es bald wieder auf die Piste zum Skifahren, einige waren vielleicht auch schon die ersten Tage im Schnee. Man beginnt langsam die Ausrüstung vom letzten Winter wieder hervorzukramen, gibt die Skier oder das Snowboard zum Wartungsservice und geht vielleicht sogar pflichtbewusst zur Ski-Gymnastik, damit man am ersten Skitag auch mehr als eine Abfahrt schafft und der Muskelkater einen am nächsten Tag nicht dahinrafft.
Für mich ging es vor ein paar Wochen das erste Mal in dieser Saison zum Skifahren. In München war es ein angenehmes Herbst-Wochenende mit Sonnschein, doch je weiter wir in Richtung des Tiroler Örtchens Hintertux mit gleichnamigem Gletscher kamen, desto näher kam auch die Schneegrenze der angrenzenden Berge. Als plötzlich die Bergwiesen neben uns schon schneebedeckt waren, meinte meine Freundin ganz schuldbewusst, dass auf ihrem Auto noch Sommerreifen sind – ups! An diesem Tag war das glücklicherweise nicht so schlimm, da die Straßen völlig trocken und schneefrei waren.
Damit euch das nicht passiert, solltet ihr neben den ganzen anderen Vorbereitungen auch prüfen, ob auch das Auto, mit dem ihr in den Skiurlaub fahren möchte, fit für den Trip durch Eis und Schnee ist. Denn während daheim 12° C und Sonnenschein herrschen, muss das im Skigebiet in den Bergen nicht unbedingt genauso sein.
1) Autoreifen und Schneeketten
Wie oben schon geschrieben, solltet ihr euch unbedingt mit der Wetter- und Straßensituation am Zielort sowie auf der Strecke vertraut machen. Denn gegebenenfalls sind die Straßen am Zielort zwar schneefrei, aber auf dem Weg dahin muss ein schneebedeckter Pass überquert werden.
Da in Deutschland nur eine situative Winterreifenpflicht besteht, kann man im Winter grundsätzlich auch mit Sommerreifen fahren, solange die Straßen schnee- und eisfrei sind. Wer bei Schnee und Eis dennoch mit Sommerreifen unterwegs ist, handelt sich nicht nur ein Bußgeld von 60 Euro inkl. einem Punkt in Flensburg ein, sondern handelt auch grob fahrlässig. Bei einem Unfall kann so eine Mitschuld bestehen und Leistungskürzungen der Kfz-Kaskoversicherung zur Folge haben.
„Mindestens Allwetterreifen sind also Pflicht! Generell bieten Winterreifen bei Schnee und Eis aber deutlich mehr Sicherheit als Allwetterreifen.“
Je nach Wettersituation und Gebiet solltet ihr auf jeden Fall auch Schneeketten mit an Bord zu haben, da einige Straßen bei winterlichen Straßenverhältnissen nur mit Schneeketten befahren werden dürfen. In Deutschland könnt ihr diese Bereiche an einem runden blauen Verkehrsschild, auf dem ein Reifen mit Schneeketten abgebildet ist, erkennen. In Österreich dagegen gilt vom 01. November bis 15. April eine allgemeine Schneekettenpflicht, d. h. es müssen Schneeketten für mindestens zwei Antriebsräder mitgeführt werden.
2) Sicherheits- und Notfallausstattung im Auto
Wenn man ins Ausland zum Skifahren fährt, gelten unter Umständen auch andere Bestimmungen über die Ausstattung im Auto, die beachtet werden müssen. Sonst kann der Skiurlaub schnell sehr teuer werden! Zum Beispiel ist es in Österreich Vorschrift, dass für jede Person im Auto auch eine Warnweste vorhanden sein muss.
3) Unterbringung der Skier im Auto
Wenn ihr euer Ski-/Snowboard-Equipment innerhalb des Autos unterbringt, solltet ihr unbedingt darauf achten, dass es sicher verstaut ist und bei einer starken Bremsung oder einem Schlenker nicht durch die Windschutzscheibe segelt oder den Mitfahrern vor den Kopf schlagen kann. Bestenfalls verstaut ihr die Skier und Snowboards in entsprechenden Taschen, damit die scharfen Kanten weder euch verletzen noch den Innenraum des Autos zerkratzen können.
4) Gepäckträger für die Ausrüstung
Die sicherste Art der Unterbringung des Equipments ist in einem Dachgepäckträger. Diese werden mit Halterungen auf das Auto montiert und bieten innerhalb der Box eine Fixierungsmöglichkeit für Skier und Snowboards. Das sperrige Equipment ist so sicher verstaut und bietet besonders bei kleinen Autos und/oder mehreren Mitfahrern deutlich mehr Komfort. Hier solltet ihr aber auf jeden Fall darauf achten, dass der Gepäckträger fest verschraubt und montiert und der Deckel der Box fest verschlossen ist.
5) Scheibenwischer
Checkt vor eurer Fahrt unbedingt, ob die Scheibenwischer eures Autos gut funktionieren und das Scheibenwischwasser mit Frostschutzmittel aufgefüllt ist. Winterliche Straßen mit Schneematsch und Streusalz verschmutzen sehr schnell die Windschutzscheibe und schränken so die Sicht des Fahrers ein. Besonders bei engen Bergstraßen und schlechter Sicht bei Schneetreiben kann eine eingeschränkte Sicht schnell gefährlich werden.
6) Proviant
Schneechaos, Gegenverkehr und Unfälle: Auf winterlichen und bergigen Straßen steht man oftmals unvorhergesehen im Stau und die Weiterfahrt verzögert sich. Mit Kindern, die aufgeregt sind und den Skitag kaum erwarten können, kann das schnell nervenaufreibend sein. Zur Abhilfe (zumindest kurz) kann hier ein ordentliches Proviant-Paket dienen. Wie man gesund auf der Autofahrt snacken kann, erfahrt ihr hier.
7) Après-Ski
Was gibt es schöneres, als nach dem Skifahren die Après-Ski-Hütte aufzusuchen und sich bei feinster Schlager-Party-Musik je nach Wetter einen wärmenden Glühwein oder ein erfrischendes Bier zu gönnen? So verlockend das auch sein mag, sollte der Fahrer/die Fahrerin des Autos hier aber auf Alkohol verzichten, um die Mitfahrer und sich selbst sicher wieder nach Hause zu bringen. Wenn die Sonne im Skigebiet weg ist, wird es schnell sehr dunkel und kalt. Hier muss dann besonders Vorsicht auf eine glatte Fahrbahn oder alkoholisierte Skifahrer am Straßenrand genommen werden.
„Wenn ihr nun alle Punkte gecheckt und abgehakt habt, steht einem unbeschwerten Trip ins Skigebiet nichts mehr im Weg. Gute Fahrt!“
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