Wusstest du schon, dass in Deutschland 35 % der Bevölkerung in einer WG leben? In anderen Ländern sieht es recht ähnlich aus. In der Slowakei leben 44 % mit „Fremden“ zusammen, in Irland 36 .
Gemeinsam Joggen gehen,  die Wohnung dekorieren oder Abendessen – all das genieße ich in meiner Wohngemeinschaft (WG) mit zwei langjährigen Freunden. Doch auch in unserer Berufstätigen-WG gibt es nach über einem Jahr noch viele Gespräche zu neuen Investitionen, zum persönlichen Umgang oder zur Rücksichtnahme im Homeoffice.
Investitionen für die WG? Ja, aber nur in gemeinsamer Absprache!
Nachdem wir eine Wohnung in hervorragender Lage und zu einem guten Mietpreis gefunden haben, standen zu Beginn viele gemeinsame Investitionen in unseren Gemeinschaftsräumen an: ein neues Sofa, ein neuer Fernseher, ein neuer Esstisch mit dazu passenden Stühlen und viele weitere Kleinigkeiten.
Auch im Laufe der Zeit, selbst mittlerweile nach über einem Jahr nach unserem Einzug, diskutieren wir über neue Anschaffungen, sei es ein Mixer, eine Lautsprecherbox oder ein großer Kühlschrank.
Bei derartigen Neuanschaffungen herrschen natürlich verschiedene Meinungen vor: Benötigen wir wirklich eine Lautsprecherbox oder reichen die Lautsprecher des großen Fernsehers aus? Wollen wir einen neuen Kühlschrank oder einen gebrauchten Kühlschrank über Plattformen im Internet anschaffen?  Hierbei haben wir viel diskutiert. Wir pflegen dabei gerne den Satz, dass eine WG wie eine Beziehung ist, weshalb jeder seine Meinung äußern darf und sollte, für eine Person relevante Themen angesprochen werden sollen und wir Diskussionen nicht aus dem Weg gehen.
Doch wie gehen wir mit den Anschaffungen um, sobald einer von uns dreien ausziehen sollte?“
Hierzu haben wir ebenfalls ein gemeinsames Verständnis. Derjenige, der auszieht, kümmert sich zum einen um einen Nachmieter und auch darum, dass der Nachmieter einen Abschlag für die Möbel zahlt. Da wir zwischenzeitlich bereits einige Möbel durch neue ersetzt haben, würden wir auch bei einer WG-Auflösung die Möbel über ebay Kleinanzeigen verkaufen, da wir bislang nur positive Erfahrungen damit gesammelt haben.
Ein klassischer Putzplan? Den gibt es bei uns nicht!
Das geringste Konfliktpotenzial herrscht beim Küchenplan als auch beim Putzplan: denn es gibt keine Pläne hierfür. Um das alltägliche Essen kümmert sich jeder selbst. Das hat sich insbesondere etabliert, da ein Mitbewohner regelmäßig nach Köln zu seiner Freundin fährt und ich selbst regelmäßig nach Düsseldorf zum Arbeiten pendel. Dennoch kochen wir bei Gelegenheit gemeinsam – insbesondere an Wochenenden – oder essen gemeinsam zu Abend. Wir haben dementsprechend keine gemeinsame Essenseinkaufsliste.
Falls wir dann doch gemeinsam kochen, tragen wir das Eingekaufte in Tricount ein: Tricount ist eine App, mit welcher gemeinsame Kosten ganz einfach verrechnet werden können. Diese App nutzen wir auch für Gebrauchsmittel wie Klopapier oder Reinigungsmittel. Die Gebrauchsmittel kauft jeder „einfach“ mal mit ein, falls er sowieso einkaufen ist – und das klappt nun seit über einem Jahr super.
Beim Putzplan handhaben wir es ähnlich: Jeder achtet darauf, dass die Wohnung sauber bleibt. Das heißt insbesondere, dass die Küche direkt nach der Benutzung sauber gemacht wird und jeder selbstverständlich die Spülmaschine einschaltet oder ausräumt. Auch beim Bad putzen konnten wir uns auf regelmäßige kurzfristige Absprachen verständigen, das ebenfalls vom Pendeln zweier Mitbewohner abhängig war.
Absicherung von Investitionen? Denkt in der WG an eine Hausratversicherung!
Wenn man so darüber nachdenkt, haben wir eine gute Summe an Geld in die Wohnung investiert.“
In diesem Zusammenhang haben wir auch über den Status unserer Versicherungen nach Einzug in unsere gemeinsame WG gemeinsam diskutiert. Nach unserem Auszug aus dem Elternhaus und nach Beendigung des Studiums war uns bewusst, dass wir eine eigene Privat-Haftpflichtversicherung benötigen.
Was wir bei unserem eigenen WG-Regelwerk nicht in der Hand haben, sind Schäden durch Leitungswasser oder Brand. Nach über einem Jahr WG-Leben kommen so einige Geräte in der Küche oder neue Möbelstücke hinzu, für die es sich lohnt, eine Absicherung zu haben. Daher kam bei uns auch eine Hausratversicherung ins Gespräch, da wir doch einiges gemeinsam investiert haben.
Rücksichtnahme als oberstes Gebot – insbesondere in Zeiten vom mobilen Arbeiten
Natürlich kann sich eine WG ein Regelwerk aufstellen, um harmonisch miteinander zu leben. Oder man regelt die Themen nach Bedarf.
Hierbei geht es auch um menschliche Aspekte, die in Zeiten des mobilen Arbeitens noch relevanter wurden: Zum einen haben wir gelernt, Rücksicht zu nehmen – denn der eine ist Frühaufsteher, der andere ist Langschläfer, der eine macht gerne morgens sein Workout, der andere in seiner Mittagspause. Die Vorteile des mobilen Arbeiten liegen auch darin, dass man seine langjährigen Freunde und ihre Gewohnheiten noch besser kennenlernt. So kommt es auch einmal vor, dass dir dein Mitbewohner einen Tee in dein Arbeitszimmer bringt, weil er sich gerade selbst einen Tee aufgekocht hat.
Keine laute Musik während der Kern-Arbeitszeit zwischen 8 Uhr und 18 Uhr oder Waschmaschine nicht nach 21 Uhr einschalten.“ Zudem hilft es sich immer wieder zu fragen, wie man selbst im Büro mit seinen Kollegen umgehen würde. Würdest du dort laut telefonieren, wenn dein Kollege gegenüber ebenfalls telefoniert?
Hausratversicherung? Besser spät als nie!
#ERGOlebeachtsam
Auch wenn wir sehr darauf achten, wie wir unser Geld investieren, haben wir uns erst nach über einem Jahr Gedanken dazu gemacht, eine Hausratversicherung abzuschließen. Denn diese Ereignisse kann leider keiner vorhersehen. Wie ihr feststellen konntet, haben wir in über einem Jahr eine Vielzahl neuer Investitionen getätigt. Interessant ist die Möglichkeit zu wählen, ob einzelne Zimmer einer WG, beispielsweise die Gemeinschaftsräume oder die ganze Wohngemeinschaft versichert werden soll.
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