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10 Regeln, die Eltern beim Schwimmen mit Kindern beachten sollen

Anne Anne

Skistar Bode Miller war ganz in der Nähe, als seine Tochter Emeline auf einer Party bei Freunden im Pool ertrank. „So tragisch es klingt, aber was dem Skistar passiert ist, ist quasi der klassische Badeunfall. Das Tückische beim Ertrinken ist nämlich, dass es weitgehend lautlos passiert“, sagt Martin Eberl von der österreichischen Wasserrettung.

„Jemand, der nach Luft ringt, hat keine Kapazität, um sich bemerkbar zu machen oder wild um sich zu schlagen.“ Gerade Kinder, die bei Poolbesitzern zu Besuch sind, sind besonders gefährdet. „Sie sind nicht so versiert im Umgang mit Wasser und können die Gefahr nicht einschätzen.“

Kinder ertrinken lautlos

Im Jahr 2022 sind in Deutschland über 355 Menschen ertrunken. Bei Kindern ist der Tod durch Ertrinken die zweithäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen.

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Während wir unsere Kinder im Auto mit den besten Kindersitzen schützen, wissen Eltern oft gar nicht, wie sie sich mit ihren Kindern beim Baden verhalten sollen. „Egal ob im See, in der Badewanne oder im knöcheltiefen Planschbecken: Kinder sollte man im Wasser immer gut beobachten.

Denn das Ertrinken passiert nicht actionreich wie in Baywatch, sondern weitgehend lautlos“, sagt Wasserretter Eberl. Oft ertrinken Kinder völlig unbemerkt zwischen anderen, im Wasser spielenden Kindern. Eberl hat für Eltern die wichtigsten Regeln zusammengefasst:

  1. Nicht zu 100 % auf Schwimmhilfen vertrauen, denn sie geben eine trügerische Sicherheit. Schwimmflügel können etwa abrutschen, gerade dann, wenn ein Kind kurz vorher eingecremt wurde.
  2. Vor dem Sprung ins Wasser immer duschen und gut abkühlen. Viele Badeunfälle passieren, weil die Badegäste Kreislaufprobleme durch den Temperaturunterschied zwischen Luft und Wasser bekommen.
  3. Kinder sollen nur unter Aufsicht tauchen. Das gilt übrigens auch für Erwachsene. Selbst Profi-Taucher sind immer nur im Team unterwegs, das sollte man immer bedenken.
  4. Immer parallel zum Ufer schwimmen und nicht hinaus ins offene Gewässer. Dann ist im Ernstfall der Weg zurück zum Ufer nicht so weit.
  5. Wenn Kinder erste Anzeichen von Unterkühlung zeigen (blaue Lippen, Zittern), sollten sie sofort das Wasser verlassen.
  6. Der beste Schutz gegen das Ertrinken sind gute Schwimmfertigkeiten: Kinder sollten bald wie möglich das Schwimmen lernen. Anfangen kann man schon ab 4 Jahren. Es ist auch sinnvoll, den Kindern „der tote Mann“ beizubringen. So können sie sich ohne Anstrengung über Wasser halten.
  7. Der richtige Sonnenschutz: Wer einen Sonnenstich bekommt, kann leicht ertrinken.
  8. Kinder nie aus den Augen lassen. Weil Kinder gerne tauchen, bemerkt man nicht sofort, ob sie gerade spielen oder schon ertrunken sind.
  9. Niemals in unbekannte Gewässer springen. Außerdem beim Springen immer aufpassen, dass man auch wirklich niemanden erwischt.
  10. Baderegeln, die am Badeort gelten, immer einhalten.

 

Kinder lernen im Pool das Schwimmen

Erste Hilfe bei Badeunfällen

Was tun im Ernstfall? 
Sollte ein Badeunfall passieren, ist es wichtig, das Opfer bei Bewusstlosigkeit sofort in stabile Seitenlage zu bringen. Dabei unbedingt die Anzeichen für Atemtätigkeit beachten! Bei nicht ausreichender Atmung oder bei Kreislaufstillstand muss sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden.

Maßnahmen zum Entfernen von Wasser aus der Lunge und aus den Atemwegen sind ineffektiv. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes muss der Patient betreut werden und Helfer sollten die Vitalparameter wie Puls, Atemfrequenz etc. beobachten.

Überlebende eines Ertrinkungsunfalls gehören unbedingt ins Krankenhaus zur Abklärung eventuell entstandener Organschäden. Denn die Gefahr ist noch nicht gebannt: Beim sogenannten „sekundären Ertrinken“ tritt der Tod erst nach über 24 Stunden ein. Trotz einer zunächst erfolgreichen Reanimation kann es später immer noch zu Komplikationen kommen. Gerade bei Babys und Kindern gibt es Erste-Hilfe-Besonderheiten bei der Wiederbelebung.

Wann haben deine Kinder Schwimmen gelernt? Hast du noch einen 11. Tipp für uns?


9Kommentare

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Kommentare

  • Naumann Antworten

    Ich gebe seit vielen Jahren Schwimmkurse und stelle fest ,dass viele Eltern keine Zeit oder oft auch keine Lust haben mit ihren Kindern zum Schwimmen zu gehen. Auch ,wenn die Kinder einen Schwimmkurs absolviert haben muss das Schwimmen noch geübt werden. Die Koordinationsfähigkeit der Kinder nimmt auch immer mehr ab. Das Wasser ist ein gutes Element diese zu fördern.
    Es kann nicht sein , dass alle Freizeitgestaltungen in fremde Hände gelegt werden.

  • Alisa Philbert Antworten

    Vielen Dank, dass Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen.
    Es ist auf jeden Fall wichtig, dass Kinder schwimmen lernen und dass die Eltern auch am Ball bleiben und mit den Kleinen üben.

    Grüße
    Alisa aus dem Social Media Team

  • Edda Lang Antworten

    Ich habe in Indien erlebt, dass da die wenigsten Menschen schwimmen können. Dementsprechend viele ertrinken dort. Auch in Deutschland scheint es immer weniger Menschen zu geben, die sicher schwimmen können. Die Frage ist – warum? Ich habe mit vier Jahren schwimmen gelernt und war als Kind und Jugendliche im Sommer dauernd im Schwimmbad 🙂 Und selbst, wenn man als Erwachsener nicht der begeisterte Schwimmer ist, so sollte man seinen Kindern schwimmen beibringen (lassen), eben weil mittlerweile auch viele einen kleinen, günstigen Pool im Garten haben. Wenn die Kinder bei so jemand zu Besuch sind, sollten sie sich im Element Wasser sicher bewegen können

  • David Prestele Antworten

    Da stimme ich dir voll zu Edda!

  • Mira L. Antworten

    Ein guter und wichtiger Beitrag!
    Leider ist es auch für uns Eltern nicht immer leicht, den Kindern das Schwimmen beizubringen. Wir haben es mit einem Schwimmkurs versucht, leider war dieser haltlos überfüllt und es wurde nicht auf sensiblere Kinder eingegangen. Diese schlechte Erfahrung hat uns um zwei Jahre zurückgeworfen. Also haben wir selbst versucht Zeit zu investieren, aber mit einem traumatisierten, überängstlichen Kind ist alles viel schwieriger und wir kommen nicht voran. Wir sind auch keine Schwimmlehrer und können nur unser Bestmögliches geben. Es ist schade, dass es bei einem so wichtigen Thema nicht mehr Angebote gibt Kindern das Schwimmen beizubringen.

  • Sylvia Tichai Antworten

    Hallo Mira,
    schade, dass ihr solche Hürden überwinden müsst. Aber dass ihr nicht aufgebt und die Sache selber in die Hand nehmt, ist super 🙂 Weiter so! Wir drücken die Daumen, dass euer Nachwuchs bald schwimmt wie ein Fisch.
    Liebe Grüße von Sylvia aus dem Social Media Team

  • Claudia Antworten

    Was meines Erachtens im Beitrag zu kurz kommt, ist der nicht unerhebliche Kostenfaktor der Schwimmkurse. Wer mit 4 Jahren beginnen möchte in der Absicht, dass das Kind dann das Seepferdchen schafft, blättert bis zum Bestehen der Prüfung sicherlich etliche Scheine für mehrere Kurse hin. Wir haben daher absichtlich später angefangen, mit 4 hätte unser Sohn es einfach nicht gekonnt (und ist wohl damit kein Einzelfall). Er hat es dann kurz vor seinem 6. Geburtstag gemacht, nach dann nur einem Schwimmkurs für 140€.

  • Sylvia Tichai Antworten

    Hallo Claudia,
    vielen Dank für den Tipp, ein bisschen später anzufangen und so die Kosten zu senken 🙂 Mit 4 Jahren sind wahrscheinlich viele Kinder noch nicht so weit. Und dann ist ein Schwimmkurs nicht nur quälend, sondern auch rausgeschmissenes Geld.
    Liebe Grüße von Sylvia aus dem Social Media Team

  • Thomas Antworten

    Früher gab es in der 3. Klasse den schwimmunterricht. So wie ich das mitbekomme, wird das aber nur noch selten oder garnicht mehr gemacht. Entweder gibt es nicht mehr genügend schwimmhallen (geschlossen oder Sanierungsbedürftig) oder nicht genügend schwimmlehrer. Da müsste unsere Regierung dringend dran arbeitet.

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