Wusstest du, dass in Deutschland knapp 35 Millionen Tiere als Haustiere mit Menschen zusammenleben? Viele davon leben in Familien, in denen Kinder mit Hund und Katz gemeinsam aufwachsen. Deshalb wollen wir uns einmal anschauen, wie Kinder in ihrer Entwicklung von Haustieren profitieren.
Alle Haustiere können ein Mehrwert für Kinder und Familien sein. Katzen und Hunde haben unterschiedliche Gewohnheiten, die zu unterschiedlichen Familien unterschiedlich gut passen. Auch kleine Nagetiere sind als Haustier sehr beliebt.
Der richtige Zeitpunkt für das erste Haustier
Den Wunsch nach einem Haustier hat sicherlich jedes Kind schon irgendwann einmal geäußert. Eltern sollten sich dabei bewusst sein, dass sich die Prioritäten von Kindern schnell einmal ändern können. Es gilt zu bedenken, dass ein Haustier nicht einfach ein Spielzeug ist, das bei abfallendem Interesse einfach nicht mehr beachtet werden muss. Nein, es ist ein Lebewesen mit Gefühlen, das Fürsorge benötigt. Bleibt der Wunsch aber hartnäckig, kann ein Haustier in Erwägung gezogen werden.
Ob ein Kind für eine solche Verantwortung schon alt genug ist, wissen die Eltern am besten. Die Faustregel: Kinder vor der Grundschule sind meist noch nicht alt genug, um die volle Verantwortung zu übernehmen. Mehr als kleinere Aufgaben wie Füttern kann meist erst später zugemutet werden. Hier sind die Eltern noch die Verantwortlichen.
Ein Haustier vermittelt Sozialkompetenz
Ein Haustier ist eine große Verantwortung. Lernen Kinder eine solche Verantwortung zu meistern, haben sie es oft auch im Umgang mit anderen leichter.
Haustiere kommunizieren natürlich anders als wir Menschen. Kinder, die mit Tieren aufwachsen, lernen daher schon früh, nonverbale Kommunikation zu deuten und auf Körpersignale anderer zu achten.“
Um deinem Kind zu verdeutlichen, welche Verantwortung es bei einem Haustier aufnimmt, kannst du mit deinem Kind eine Art Vertrag aufsetzen. Darin sollte genau festgeschrieben sein, was alles für das Haustier zu tun ist: Gassigehen oder Katzenklo reinigen, gegebenenfalls Stall ausmisten und und und. Haltet am besten auch die Konsequenzen fest, wenn der Vertrag nicht eingehalten wird. So fühlt sich dein Kind ernst genommen und ist sich bewusst, was für eine Verantwortung ein Haustier bedeutet.
Haustiere geben seelischen Halt
Oxytocin ist ein komplizierter Name. Dafür ist die Bedeutung sehr schön: Es handelt sich dabei um das sogenannte Kuschel-Hormon. Beim Umgang mit Haustieren wird es vermehrt ausgeschüttet, nicht nur bei Kindern. Die Folgen: Das Stresslevel sinkt, das Haustier wirkt beruhigend. Das kann zum Beispiel hyperaktiven Kindern helfen, sich besser zu konzentrieren. Auch Angststörungen durch frühkindliche Traumata können so leichter überwunden werden.
Die Beziehung zu einem Haustier ist auch wichtig für Kinder, weil sie konfliktfreie ist. Besonders Scheidungskinder profitieren von diesem Effekt.“
Das passende Haustier finden
Nicht jedes Haustier ist für jeden Haushalt gleich gut geeignet. Das kann an Allergien der menschlichen Mitbewohner liegen oder an Zeit- und Platzgründen. Verschiedene Tiere haben verschiedene Bedürfnisse.
Der Klassiker: Ein Familienhund
Hunde sind sehr beliebte Haustiere. Warum auch nicht, denn sie sind treue Freunde, die Kindern und Erwachsenen viel Unterhaltung und Beschäftigung liefern. Man kann ihnen Tricks beibringen und sie sind meist sehr spielbegeistert. Als treuer Freund hat der Hund einen großen psychologischen Mehrwert. Wem geht nicht das Herz auf, wenn einem ein schwanzwedelnder Hund entgegenläuft? Außerdem sind die Tiere sehr einfühlsam, können die Stimmung von Menschen gut erkennen und bei Kummer aufheitern.
Hunde liefern viel Beschäftigung, die haben sie aber auch nötig. Es sind recht zeitintensive Haustiere: mehrmals am Tag Gassi gehen, auch bei schlechtem Wetter oder bei Krankheit. Natürlich müssen beim Gassi gehen auch die Hinterlassenschaften des Hundes aufgesammelt werden. Hunde bieten den Vorteil, dass man sie recht gut erziehen kann. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass man sie erziehen muss. Daher ist ein Besuch bei einer Hundeschule sehr ratsam.
Du haftest für deinen Hund
Auch bei der besten Erziehung des bravsten Hundes kann immer mal etwas kaputtgehen. Und je nach Größe und Tatendrang des Hundes kann der Schaden dann auch gerne mal etwas teuer werden. Gut, wenn man dann vorgesorgt hat – zum Beispiel mit der Hundehaftpflichtversicherung von ERGO.
Natürlich kann man nicht alle Hunde über einen Kamm scheren, denn verschiedene Hunderassen haben unterschiedliche Bedürfnisse, was Bewegungsdrang und Spieltrieb angeht. Besonders interessant für Allergiker: Es gibt auch hypoallergene Hunde, wie etwa den Labradoodle, Malteser oder Goldendoodle. Doch Vorsicht: Einen hundertprozentigen Schutz bei Allergien gibt es nicht. Denn alle Hunde sondern Allergene ab, manche Rassen allerdings weniger als andere. Am besten besprichst du dich mit deinem Hausarzt, welche Rasse am besten zu deiner Allergie passt.
Ein Tiger als Haustier: Die Katze
Katzen sind sehr selbstständige Tiere, sie brauchen etwas weniger Aufmerksamkeit als Hunde. Sie haben ihren eigenen Kopf und können ganz individuelle Charakterzüge ausbilden. Es sind sehr reinliche Tiere. Wirklich erziehen kann man eine Katze aber nicht, wodurch man sich auch den Besuch einer Hundeschule, bzw. das nichtexistierenden Pendant der Katzenschule, sparen kann. Denn letztendlich macht eine Katze immer das, was sie gerade will.
Ob man das nun positiv oder negativ sehen will, ist jedem selbst überlassen. Gerade für Kinder kann dieses Verhalten zwar sehr anstrengend sein, allerdings aber auch sehr lehrreich. Denn eine Katze gibt sehr deutlich zu verstehen, wenn ihr etwas nicht in dem Kram passt. Auch wenn Katzen gerne mal distanziert und arrogant wirken, können auch sie die Stimmung ihrer menschlichen Mitbewohner verstehen. Eine verschmuste Katze auf dem Schoß kann doch fast jeden Kummer fortblasen.
Katzen streunen gerne herum und suchen jeden Winkel ihres Zuhauses ab. Sie können als Freigänger oder als Wohnungskatzen gehalten werden. Ob oder welche Variante davon besser ist, da scheiden sich die Geister. Am wichtigsten ist, das Tier nicht aus seiner Gewohnheit zu reißen. Eine Katze, die schon einmal Freigänger war und das Leben draußen kennt, ist nicht glücklich, wenn sie plötzlich in einer Wohnung eingesperrt ist. Genauso kann es auch sehr gefährlich sein, eine Wohnungskatze plötzlich zum Freigänger zu machen. Denn draußen warten natürlich auch allerhand Gefahren. Eine Katze, die nicht von klein auf gelernt hat, damit umzugehen, ist diesen Gefahren oft nicht gewachsen.Kleine Fellpuschel: Kaninchen, Hamster und Co.
Noch eine Nummer kleiner sind Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und viele mehr. Die Vorteile liegen auf der Hand:
Die süßen Tierchen sind günstiger in der Anschaffung und deren Haltungskosten sind im Vergleich zu einer Katze oder einem Hund geringer. Der Pflegeaufwand ist dennoch nicht zu unterschätzen!“
Wichtig: Plane für eine artgerechte Haltung der kleinen Tiere genug Platz für sie ein. Bitte beachte außerdem, dass sich einige Arten nur in Gesellschaft richtig wohlfühlen!
Für Kinder ist es sicher sehr spannend, sie im Stall beim Herumtoben, Buddeln und Knabbern zu beobachten. Allerdings sind die Tiere keine Plüschtiere. Bei der richtigen Haltung sind die meisten Nagetiere durchaus zutraulich und lassen sich auch streicheln. Hochgenommen zu werden ist für sie aber meist eine Stresssituation und so ein kleines Hamsterherz hält nicht besonders viel Stress aus. Außerdem sind viele Nagetiere nacht- oder dämmerungsaktiv und verstecken sich tagsüber gerne. Ratten haben zwar immer noch einen schlechten Ruf und von ihren wilden Cousins sollte man sich lieber fernhalten, doch Hausratten sind die zutraulichsten und verschmustesten Nager.
Bis auf Hamster ist es ratsam die meisten Nagetiere immer mindestens zu zweit zu halten.“
Unbeliebte Mitbringsel: Zecken
Freigänger-Katzen und Hunde müssen sich immer wieder nachsagen lassen, dass sie gerne Zecken ins Haus bringen und damit auch eine Gefahr für ihre menschlichen Mitbewohner sein können. Das ist aber nicht ganz richtig. Natürlich kann es passieren, dass eine Zecke vom Hund auf den Menschen übergeht. Zecken suchen sich als Wirt allerdings bevorzugt den Ort aus, der die größte Wärmequelle darstellt. Da Hunde im Normalfall eine höhere Körpertemperatur als Menschen haben, wird das Haustier also in der Regel die erste Wahl als Wirt sein.
Wusstest du …,
… dass eine Zecke gar nicht beißt, sondern sticht? Aber egal ob Stich oder Biss – die von Zecken übertragbaren Krankheiten sind schon schlimm genug. Gut, wenn man dann vorgesorgt hat und sich zumindest um finanzielle Probleme nicht mehr zu sorgen braucht. Bei der Unfallversicherung der ERGO sind sogar Zeckenbisse mit abgedeckt.
Doch Zecken sind natürlich nicht nur eine Gefahr für Menschen, sondern auch für die geliebten Vierbeiner. Denn die kleinen Biester können auch auf Hunde und Katzen gefährliche Krankheiten übertragen. Deshalb ist es wichtig vorzusorgen, denn auch Hunde können gegen bestimmte Zeckenkrankheiten geimpft werden.
Doch auch trotz Impfung sollten Mensch und Tier nach jedem Ausflug ins Grüne ordentlich nach Zecken abgesucht werden. Das Fell von Hunden und Katzen bietet ein gutes Versteck für Zecken, deshalb ist hier besondere Achtung geboten. Im Grunde sollte jede Streicheleinheit auch eine Zeckensuchaktion sein. Wenn du eines der kleinen Plagegeister findest, gilt bei Mensch und Tier das Gleiche: richtig entfernen und richtig entsorgen!
Haustier anschaffen: Woher kommen Haustiere?
Wenn du dich für ein Haustier entschieden hast, dann heißt es ab ins Tierheim! Nun ist das natürlich bei einem Haustier, das mit einer Familie zusammenleben soll, nicht immer ganz so einfach. Viele Heimtiere haben eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Das kann zur Folge haben, dass die Tiere möglicherweise schwieriger im Umgang sind. Das trifft aber natürlich nicht auf alle Heimtiere zu. Oft mussten Haustiere, aus welchen Gründen auch immer, hier schweren Herzens abgegeben werden und haben eine gute und kinderfreundliche Erziehung hinter sich. Am wichtigsten ist, mit dem Heimpersonal genau abzusprechen, wie die zukünftigen Lebensumstände des Haustieres aussehen sollen. Sie kennen die Tiere meist recht gut und können dadurch am besten entscheiden, welcher Vierbeiner am besten bei dir aufgehoben ist.
Der Gang, den alle Dinge gehen
Wenn du nicht gerade einen Papagei zu Hause hast, wird dein Kind wahrscheinlich mit dem Tod des flauschigen Mitbewohners konfrontiert, noch bevor es erwachsen ist. Dann gilt es natürlich behutsam, aber auch offen und ehrlich umzugehen.
In jedem Leben wird der Mensch früher oder später mit dem Tod konfrontiert, und so kann ein Kind auch diese Situation zu meistern lernen.“
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