Irgendwo im Bermudadreieck zwischen Geburtswehen, Männergrippenleiden und Menstruationsmigräne gibt es einen anderen plagenden Universalschmerz von fieser Heftigkeit, der nach sofortiger Linderung schreit: Zahnschmerzen! Horror-Aua sozusagen. Für Klein und Groß.
Und gegen diese Zahnschmerzen gibt es gute Hausmittel – die besten Tipps kommen gleich
Lasst mich euch allerdings bitte erstmal ins Gewissen reden: Das Allerbeste gegen heftige Zahnschmerzen ist die Behandlung durch einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin. So schnell es geht. Denn die Zähne sind keine widerspenstigen kleinen Dinger, die sich einfach nur aus schlechter Laune und Langeweile denken:
„Hm, heute sind wir etwas auf Krawall gebürstet! Bereiten wir unserem Besitzer etwas Schmerz! Der lebt sonst ein zu angenehmes Leben und lässt uns immer wieder ohne Dank arbeiten!“
Es gibt meistens eine Ursache, wieso die Zähne oder das empfindliche Zahnfleisch schmerzen. Oft haben sie ungebetene Gäste wie Karies und Bakterien – oder die Zahnschmerzen haben gar schlimmere Ursachen: Tante Wilma Wurzelentzündung oder Onkel Alfred Abszess haben sich mit bösen Absichten im Mund breit gemacht. Diesen den Garaus zu machen, kann nur die Behandlung durch Zahnarzt oder Zahnärztin. Klar doch, den Besuch beim Zahnarzt mag an sich keiner – aber danach ist es immer nachhaltig besser, das verspreche ich euch. Selbst der „natürliche“ Spannungsschmerz, wenn bei Kindern die Zähne durch das Zahnfleisch kommen, ist ab einem gewissen Grad bei einem Profi besser aufgehoben. Der kann schnell die mögliche Ursache der Schmerzen finden.
„Also los: Lieblingszahnarzt bzw. Lieblingszahnärztin suchen und Termin dort machen!“
click to tweetErledigt? Super! Jetzt gilt es, die Zeit bis dahin halbwegs horrorfrei und ohne viel Chemiekeulen zu überbrücken. Einige Hausmittel können als Erste-Hilfe-Maßnahme dabei behilflich sein.
Hier kommen also meine Zaubertipps: Bewährte Hausmittel gegen Zahnweh für Klein und Groß
1) Die Nelke ist mein wirksamster Tipp als Hausmittel gegen Zahnschmerzen!
Vorsichtig eine Nelke zu kauen, hat mir schon als Kind geholfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern. In meiner Muttersprache Rumänisch gab es auch keine Verwechslung mit den Blumen. Denn die getrockneten Blütenknospen des aus Indonesien stammenden Gewürznelkenbaumes Syzygium aromaticum aus der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae), haben mit den Knopfloch-Zierblümchen nichts zu tun! Gerade bei einem starken punktuellen Schmerz hilft das Hausmittel dank des darin enthaltenen Eugenols. Dieses wird an der schmerzenden Stelle freigesetzt und hat eine schmerzstillende Wirkung. Übrigens, chemisch gesehen ist das ein Phenylpropanoid. Die Pharma-Industrie macht daraus Präparate gegen Parodontitis. Doch auch die Parfumindustrie nutzt den Wirkstoff. Ich persönlich mag den Geruch und den leicht scharfen Geschmack der Gewürznelke sehr. Ich empfehle es zur Behandlung der Zahnschmerzen bei Kindern ab ca. 4 Jahren, denn kleinere Kinder könnten das besonders leicht verschlucken. Übrigens kann man auch die kleinen „Nägel“ in eine Mullbinde tun und dann darauf kauen.
 2) Teebaumöl
Ähnlich aromatisch und wohltuend kann Teebaumöl sein. Es ist eines der wirksamsten Hausmittel. Zumindest, wenn man den Geruch abkann. Ich kann. Meine Tochter kann. Mein Mann allerdings hasst ihn. Am besten vor dem Kauf einfach daran schnuppern – es ist nicht jedermanns Sache. Zum Lindern von akuten Zahnschmerzen und Entzündungen am Zahnfleisch könnt ihr das natürliche Schmerzmittel als Mundspülung nutzen: Ich nehme ein kleines Glas Wasser (ca. 150 ml) mit ungefähr 3 Tropfen des ätherischen Öls und spüle damit gründlich den Mund aus. Auch hier gilt: Für Babys ist das nichts, aber Kinder, bei denen man sich darauf verlassen kann, dass sie das Ganze nicht runterschlucken, können auch diese Mundspülung zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen nutzen.
3) Salz
Ich gebe zu, dass Salz mir bei Halsschmerzen mehr als bei Zahnschmerzen hilft. Trotzdem hat ca. 1 TL (nicht gehäuft) übliches Haushaltssalz, in einem Glas Wasser aufgelöst, eine antibakterielle Wirkung. Gerade wenn Entzündungen des Zahnfleischs das Problem sind, kann man mit diesem „Schmerzmittel“ nichts falsch machen. Die Anwendung ist ähnlich wie beim Teebaumöl – einfach mehrfach am Tag damit den Mund ausspülen und auf keinen Fall schlucken. Denn durch die Osmose (da klingelt was aus der Schulzeit, oder?) kann Salzwasser dem Körper Flüssigkeit entziehen und das ist nicht gesund.Â
4) Thema Kälte – Eispack & Co
Gerade beim Thema Mundspülung, aber auch generell, werdet ihr euch gewiss die Frage nach der Wassertemperatur stellen. Und – au Backe! –  wir alle erinnern uns an die ganzen Cartoons unserer Kindheit, in denen die Helden ihre Zahnschmerzen mit einem Eisumschlag um die schmerzenden Wangen behandelten. Also: Kälte kann den Schmerz lindern, aber auch tierisch reizen. Am besten mit einem Glas Wasser ausprobieren, welche Temperatur die nötige Linderung verschafft. Der Körper meldet sich gewiss. Wenn Kälte sich gut anfühlt, nur zu: ein Eispack von außen auf die Backe und eine Mundspülung mit kaltem Wasser (je nach Befinden mit Teebaumöl oder Salz dazu, s. o.) können Wunder gegen Zahnschmerzen wirken.
5) Ölziehen
So, jetzt kommt etwas für ganz Wagemutige – oder Verzweifelte, je nachdem. Bei Teenies eignet sich die Sache auch als Mutprobe oder Ablenkung. Ihr braucht möglichst reines Öl: kalt gepresstes Sonnenblumen- oder Sesamöl, oder das ohnehin gehypte MCT Kokosöl (letzteres finde ich geschmacklich am erträglichsten). Einfach einen Esslöffel davon in den Mund nehmen und vorsichtig hin und her bewegen, damit es alle Winkel erreicht und die Keime aufnimmt. Hardcore-Ayurveda-Experten sagen, man sollte das Ganze 15 Minuten lang machen. Ich bin stolz auf mich, wenn ich 5 Minuten schaffe. Wichtig: Öl in der Kanalisation ist aus Umweltaspekten keine feine Sache! Deshalb bitte in ein Papiertaschentuch spucken und mit dem normalen Hausmüll entsorgen.Â
6) Kamillentee
Insbesondere beim Zahndurchbruch hilft auch das gute alte Hausmittel Tee gegen die Beschwerden: Kamille und Salbei sind zu empfehlen. Der pflanzliche Tee wirkt als natürliches Schmerzmittel beruhigend und hemmt Entzündungen.
7) Knoblauch & Zwiebeln
„Sind Karius und Baktus eigentlich Vampire?“, fragte mich meine Tochter, als ich mal für Zahnschmerzen das Einreiben der betroffenen Stelle mit einer Knoblauchzehe vorschlug. Es soll in der Tat helfen, genauso wie Zwiebeln. Die natürlichen Hausmittel enthalten Öle und Enzyme mit einer nachgewiesenen anästhetischen Wirkung (Anästhesie = Betäubung). Ob der Zahnarzt danach noch an der Behandlung in eurem Mund Freude hat, sei dahingestellt.Â
8) Kopf hoch!
Ja, das sollte auch eine Ermunterung sein, aber noch wichtiger ist der Aspekt der Durchblutung. Besonders wenn die Schmerzen pochend sind, ist das Hinlegen eher kontraproduktiv. Zu viel Blut an der schmerzende Stelle ist nicht gut. Schaut lieber, dass der Kopf in einer erhöhten Stellung bleibt.
„Ich hoffe, diese Tipps und Hausmittel helfen euch, bis ihr die nötige Hilfe vom Profi bekommt. Zum Schluss kann ich euch nur ans Herz legen: Die beste Maßnahme gegen Zahnschmerzen ist gründliche Mundhygiene, ordentliche Prophylaxe und eine gesunde Ernährung. Dafür ist es nie zu spät!“
Natürlich ersetzen die Hausmittel bei Schmerzen keinen Besuch beim Zahnarzt. Nur er kann der Ursache deiner Beschwerden richtig entgegenwirken. Wenn sich das nicht mehr vermeiden lässt, bist du mit unserer Zahnzusatzversicherung bestens abgesichert.
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