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Hausmittel: die Apotheke aus dem Kühlschrank

Anne Anne

Seit ich Kinder habe, bin ich zur Kräuterhexe mutiert. Ich brühe Tees auf, mixe Tinkturen und wickle Umschläge. Im Mittelalter hätte man mich vermutlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Denn wer Kinder hat, hat nicht nur ein halbes Medizin-Studium hinter sich, sondern kennt auch die heilenden Kräfte der Natur.

Sind wir mal ehrlich: Kinder haben wahrlich eigenartige Krankheiten, von denen ich in der Zeitrechnung v. K., also vor den Kindern, noch nie etwas gehört hatte: Hüftschnupfen etwa. Oder die Hand-Mund-Fuß-Krankheit. Und all diese wirklich unappetitlichen Wehwehchen kommen meist aus dem Nichts, oder besser gesagt aus dem Kindergarten.

Mutter sorgt vor

Während ich früher Prosecco und Prosciutto im Kühlschrank gehortet habe, findet man dort jetzt Schwarzrübenextrakt, drei verschiedene Sorten Honig und zahlreiche Packungen Quark für Wickel bei eventuell auftretenden Ausschlägen.

Klar, ich vertraue auf die Schulmedizin. Aber bei kleinen Unpässlichkeiten greife ich gerne auf die Heilmittel der Natur zurück. Denn: Viele Medikamente der modernen Medizin beruhen auf altes Wissen. Die Kamille zum Beispiel war schon im antiken Griechenland und im römischen Reich für ihre Heilkraft bekannt. Und Muttern denkt sich da natürlich: Wenn es dem alten Platon schon geholfen hat, dann kann es für meine Kinder auch nicht falsch sein.

Männerschnupfen

Als Mutter von zwei Söhnen und besorgte Ehefrau ist es natürlich besonders schwierig, die Familie vor dem tödlichen Männerschnupfen zu retten. Aber ich habe neuerdings einen besonders empfehlenswerten Trick: Wenn Lindenblütentee, Zwiebelsaft und Quarkwickel nicht wirken, dann drohe ich den Dreien einfach ein Zäpfchen an. Das wirkt besonders beim Großen sehr gut 😉

Unsere Hausmittel im Ãœberblick

HUSTEN

Lindenblütentee
Schon meine Oma wusste es: Die Linde hat heilende Kräfte. Ein Tee aus Lindenblüten beruhigt den Hustenreiz und lindert Halsschmerzen. Die entzündungshemmenden und schmerzstillenden Blüten helfen bei fieberhaften Erkältungen und grippalen Infekten.

Quarkwickel
Ein Brustwickel aus Quark wirkt hustenstillend, schleimlösend und entkrampfend. Verwende dafür ca. 100g Magerquark und lass diesen gut abtropfen. Der Quark wird anschließend ca. 1 cm dick auf ein Tuch gestrichen und das Tuch dann eingeschlagen, sodass ein kleines, brustgroßes Paket entsteht. Lege das Quarkpaket auf die nackte Brust und umwickle den Oberkörper noch mit einem Handtuch. Unter der Decke verbringt man mit dem Quarkwickel mindestens eine Stunde.

Zwiebelsaft
Ein Allrounder der Hausmittel befindet sich in jeder Küche: Zwiebeln enthalten viele entzündungshemmende Stoffe, die keimabtötend wirken.
Für den selbstgemachten Hustensaft schneidet man eine Zwiebel in Würfel und lässt diese mit fünf Esslöffel Zucker und 200 ml Wasser köcheln, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Nachdem der Sud eine Weile ziehen konnte, siebt man den fertigen Hustensaft durch ein Tuch. Der Hustensaft wird löffelweise eingenommen und hält im Kühlschrank ca. drei Tage.

Hausmittel wie getrockente Kamille oder Minze helfen gegen herkömmliche Krankheiten

FIEBER

Wadenwickel
Um Fieber zu senken, musst du zwei Tücher mit kaltem Wasser befeuchten. Presse anschließend die Feuchtigkeit aus den Tüchern und wickel sie um die Waden. Darüber wird noch ein trockenes Handtuch gelegt. Die Wadenwickel sollten so lange dran bleiben, bis sie die Körpertemperatur angenommen haben (üblicherweise 10-15 Minuten).

Achtung: Wadenwickel sollten nur dann angewendet werden, wenn die Beine und Füße warm sind.

Essigpatscherl
Essigwasser verdunstet nicht so schnell wie reines Wasser und hat somit eine intensivere Wirkung. Vermische hierfür Apfelessig mit Wasser im Verhältnis 1:3. Tauche anschließend die Baumwollsocken in das Essigwasser und wringe sie etwas aus. Für ein leichteres Anziehen der nassen Socken, empfiehlt es sich, einen etwas größere Socken dafür zu verwenden. Darüber kommt noch ein zweites Paar trockene Socken. Wie beim Wadenwickel bleiben die Essigpatscherl am Fuß, bis sie die Körpertemperatur angenommen haben.

Achtung: Auch Essigpatscherl sollten nur dann angewendet werden, wenn die Beine und Füße warm sind.

SCHNUPFEN

Kamillendampfbad
Dampfbäder befreien die Nase und Kamille wirkt entzündungshemmend. Für ein Kamillendampfbad koche zwei Liter Wasser mit zwei Handvoll getrockneten Kamillenblüten (aus der Apotheke) und drei Esslöffel Salz auf und lass die Mischung für ca. fünf Minuten zugedeckt ziehen. Halte anschließend den Kopf darüber und decke ihn mit einem Handtuch ab, damit möglichst wenig Wasserdampf entweicht. Atme für ca. 10-15 Minuten durch die Nase.

Achtung: Bei Kindern sollten die Eltern unbedingt dabeisitzen, damit sie sich nicht verbrennen. Für Säuglinge und Kleinkinder ist ein Dampfbad wegen der Verbrennungsgefahr zu gefährlich.

RUHE

Nichts ist besser als Ruhe, wenn man krank ist. Der Körper kann sich im Schlaf am besten darauf konzentrieren, die Ausbreitung der Krankheitserreger zu stoppen. Vor allem in den ersten Tagen ist Ruhe und Schlaf besonders wichtig. Deshalb nichts wie ab ins Bett und Kräfte tanken.

Wichtig: Die Behandlung von Erkältungen mit Hausmittel beschränkt sich auf alltägliche Beschwerden. Erkrankungen, vor allem lang andauernde, müssen von einem Arzt behandelt werden.

Verschlimmern sich die Symptome und man muss aufgrund einer starken Grippe ins Krankenhaus, bietet die Krankenhauszusatzversicherung mehr Komfort und  Ruhe. Bei stationärer Behandlung von Kindern bis 16 Jahren übernimmt eine Krankenhauszusatzversicherung beispielsweise die Kosten für die Unterbringung eines Elternteils im Krankenhaus.

Welche Hausmittel helfen euch am besten, wenn es euch oder eure Kinder erwischt hat? Wir freuen uns auf eure Tipps in den Kommentaren!


9Kommentare

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Kommentare

  • Ines Sippel Antworten

    Ein toller Artikel 🙂

  • Andreas Morawietz Antworten

    Ja, das finden wir auch. Anne schreibt wirklich tolle Beiträge.
    Beste Grüße aus Nürnberg
    Andreas aus dem Social Media-Team

  • Gerhard Schlagbaum Antworten

    Toller Artikel. Eine Hilfe für mich als Großvater. Darf ich mir diesen Artikel auch nach Hause schicken Um es an meine Tochter weiter zu senden?

  • Andreas Morawietz Antworten

    Natürlich, schön, wenn es weiterhilft.
    Viele Grüße
    Andreas aus dem Social Media-Team

  • Doris Tillack Antworten

    Gut geschrieben. Hier noch eine Alternative zum Zwiebelsaft … der Zwiebelsirup. Dabei bleiben die Wirkstoffe aus der Zwiebel besser erhalten.
    Zwiebelsirup:
    • Zwiebel schälen und in Stücke oder streifen schneiden.
    • 2-3 Esslöffel flüssigen Honig darüber geben. wenn kein Honig im Haus ist, eignet sich stattdessen auch Zucker.
    • mehrere Stunden oder am besten über Nacht ziehen lassen.
    • entstandene Flüssigkeit abgiessen.
    • Fertig ist dein selbstgemachter Hustensirup – mehrmals täglich bzw. Bedarf einnehmen.

  • F.S. Antworten

    Nichts ist besser ALS Ruhe. Bitte unbedingt ändern!!!!

  • Ewelina Zolneczko Antworten

    Vielen Dank für den Hinweis, es wurde bereits abgeändert. Ewelina aus dem Social Media Team

  • Kerstin Antworten

    Guter Artikel, da er das alte Wissen wieder in Erinnerung bringt und ich die Tipps bei der nächsten Erkältung wieder mal anwenden werde.

  • Carina Kockelke Antworten

    Hallo Kerstin,

    wie schön, dass wir dir weiterhelfen konnten. Wir hoffen trotzdem, dass die Grippewelle an dir vorbeigeht.

    Viele liebe Grüße
    Carina

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