Digitale Sicherheit ist heute wichtiger denn je. Wusstest du, dass allein 2019 knapp 300.000 Straftaten über das Internet begangen wurden? Vor dem Hintergrund von Homeschooling und der vermehrten Zeit, die meine Tochter seit dem letzten Jahr im Netz verbringt, fand ich es wichtig mich noch einmal näher mit den grundlegenden Sicherheitsvorkehrungen auseinanderzusetzen. Meine besten Tipps und Erkenntnisse findest du in diesem Artikel.
Homeschooling ist …
Ich habe eben einfach mal “Homeschooling ist …” in das Google-Suchfeld eingegeben. Ganz oben bei den Suchvorschlägen las ich “Homeschooling ist eine Katastrophe” gefolgt von “Homeschooling ist die Hölle” und dahinter las ich noch ein schlichtes “Homeschooling ist doof”. Da musste ich schon ein wenig schmunzeln. War es am Anfang noch schön kuschelig, morgens nicht aus dem Haus zu müssen und viel gemeinsame Zeit zu verbringen, könnte ich langsam auch mal wieder etwas Normalität vertragen.
Immer wieder höre ich in meinem Bekanntenkreis zwar auch Aussagen von anderen Eltern, die betonen wie selbstständig und großartig ihre Kinder die Herausforderungen des Homeschoolings angehen. Ich für meinen Teil kann aber nach einigen Monaten des Spagats zwischen mobilem Arbeiten und der Unterstützung meiner Tochter beim Zuhause-Lernen einfach sagen: Die Luft ist raus.
Es ist einfach wahnsinnig schwierig als Elternteil die Rolle eines Lehrers einzunehmen. Was uns wirklich geholfen hat, sind ganz klare Strukturen. Einfach, um auch zuhause eine richtige Schulatmosphäre zu kreieren.
Was uns als Familie auch geholfen hat, ist die Dinge einfach mal etwas lockerer zu sehen.“
Für Perfektionismus lässt die aktuelle Situation aus meiner Sicht einfach keinen Raum. Außer bei der Internetsicherheit. Da bin ich viel genauer als früher geworden.
Getrennte Kontoführung: Benutzerkonten sorgen für Flexibilität und Sicherheit
Die wenigsten Schüler bekommen von ihren Schulen einen Laptop oder ein Tablet gestellt. Meist liegt es an den Eltern, ein entsprechendes Endgerät zur Verfügung zu stellen. Wenn auch ihr einen Familien-Laptop gemeinsam benutzt, solltest du darauf achten, dass jeder ein eigenes Benutzerkonto hat. Die Konten kannst du dann individuell und altersgerecht einrichten, das Gerät aber selbst noch in vollem Umfang nutzen. Sobald du ein Konto eingerichtet hast, lassen sich über die Betriebssysteme vielerlei Einstellungen zu Kindersicherung und Jugendschutz vornehmen.
So kannst du etwa bestimmen, zu welchen Tageszeiten das Gerät genutzt werden kann, welche Programme und Apps freigeschaltet sind und wie lange sie täglich genutzt werden dürfen. Das ist besonders beim Streaming und bei sozialen Medien sehr nützlich! Die Einstellungen finden sich bei Windows-Systemen unter “Familienoptionen”, bei Apple unter “Bildschirmzeit” und bei Android unter “Jugendschutzeinstellungen”.
Surfen, aber sicher!
Viele Lehrer versorgen die Kinder auch mit Links zu Online-Lernmaterialien, die bei öffentlichen Video-Streaming-Seiten liegen. Auch für eigene Recherchen muss dein Kind im Internet surfen können. Es ist also nötig, dass auf dem Lern-Laptop oder Tablet ein Browser installiert ist. Wenn du bei Apple die “Bildschirmzeit”-Option aktiviert hast, übernimmt der Safari-Browser automatisch die Einstellungen.
Auch Firefox erkennt die Voreinstellung durch das Betriebssystem. Bei Chrome musst du eine Erweiterung installieren. Wenn du dich für einen Browser entschieden und ihn entsprechend gesichert hast, solltest du alle anderen für das Konto deines Kindes sperren. Die Browser haben schon voreingestellte Sperrlisten für jugendgefährdende Inhalte, aber du kannst auch selbst noch Einträge hinzufügen oder bearbeiten.
Starke Passwörter für sichere Daten
Für Benutzerkonten und für manche Webseiten müssen Passwörter eingerichtet werden. Das ist eine gute Gelegenheit, die Sicherheitsgewohnheiten deines Kindes zu trainieren. Starke Passwörter sind das Rückgrat der privaten Sicherheit in der digitalen Welt. Wenn du irgendwo schon einmal einen spektakulär klingenden Satz wie “Scarlett Johansson wurde gehackt!” gehört hast, ist damit oft nur gemeint, dass jemand ein schlechtes Passwort erraten hat.
Seit Jahren schon sind die beliebtesten Passwörter “123456”, “123456789” und “passwort” – da haben es Kriminelle natürlich leicht.
Gute Passwörter müssen mindestens acht Zeichen lang sein, Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen enthalten.“
Für Kinder (und schusselige Erwachsene) bieten sich sog. Passphrasen an, also kurze Sätze, die aus dem Alltag gegriffen sind und sich leicht merken lassen. Ein Passwort-Manager erleichtert die sichere Computernutzung zusätzlich – ihr müsst euch dann nur ein starkes Passwort merken und das Programm erstellt alle weiteren. Wenn ihr keinen Manager benutzt, müsst ihr die Passwörter, die ihr online benutzt, häufiger mal ändern – viele Anbieter fordern dazu auch aktiv auf.
Apps, App-Stores und Virenscanner
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Bildungs-Apps, die im Unterricht genutzt werden können. Das können Apps sein, in denen sich die Unterrichtsmaterialien finden lassen, welche, mit denen Online-Dokumente bearbeitet werden können oder wiederum solche, mit denen man an Videokonferenzen teilnehmen kann. Wichtig dabei ist, dass du nur Software verwendest, die du in den offiziellen Stores findest, also dem Apple App Store oder dem Google Play Store. Bei Windows-Geräten solltest du Warnhinweise über eine fehlende Sicherheits-Zertifizierung nicht ignorieren. Wenn du dich hieran hältst und zudem alle automatischen Updates aktiviert hast, musst du auch keinen seperaten Virenscanner o.ä. installieren – der ist mittlerweile für normale Nutzer in vollkommen ausreichender Form bei den gängigen Betriebssystemen integriert.
Kabellos sicher: W-Lan schützen
Es lohnt sich sehr, ein bisschen Zeit zu investieren, um dein privates WLan-Netzwerk zu sichern. Wenn du gar kein oder ein zu schlechtes Passwort vergeben hast und ein Angreifer sich Zugang verschafft hat, kann er sich mit großer Leichtigkeit über das digitale Leben deiner Familie informieren. Falls du zusätzlich noch einen Dienstlaptop zuhause benutzt, sind auch sensible Daten deines Arbeitgebers in Gefahr. Viele Router haben von Werksseite ein Passwort voreingestellt, dass dann auch meist auf der Unterseite des Geräts aufgedruckt ist. Dieses solltest du ändern, da nicht immer klar ist, wer im Herstellprozess Zugriff auf diese Passwörter hatte. In der Vergangenheit ist es schon häufig zu Datenlecks gekommen, bei denen die Zugangsdaten öffentlich wurden.
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben, die dir helfen, dich und dein Kind im Internet besser zu schützen. Wenn aber doch mal etwas passiert, ist es gut einen starken Partner an seiner Seite zu wissen. Dafür bietet ERGO viele sinnvolle Möglichkeiten. Du kannst z.B. dein Onlineshopping optimal mit dem ERGO Internet Schutzbrief versichern. Und auch als Unternehmer bietet ERGO dir und deinen Mitarbeitern ein umfassendes Schutzpaket an.
Jetzt bin ich aber gespannt auf deine Meinung. Hast du noch Tipps für mich, wie ich mein Kind besser zum Homeschooling motivieren kann? Oder wie ich den Alltag im Internet noch sicherer gestalten kann? Hinterlass mir gerne einen Kommentar!
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