Ob Eis oder Essiggurke, meine Zähne reagierten immer gleich: mit heftigem Schmerz. Das ist jetzt vorbei, denn ich habe mich von einer Zahnarzthelferin beraten lassen. Ihre Tipps sind so einfach und helfen direkt.
Endlich ist der Sommer da. Für mich das Beste daran: Die Hitze liefert mir einen Grund, mir mal wieder ein leckeres Eis zu gönnen. Ganz ohne Nebenwirkungen – von der Qual der Wahl mal abgesehen.
Früher war das allerdings anders. Da drohten mir noch viel heimtückischere Qualen: Kaum hatte ich vom Eis abgebissen, schoss mir ein unvorstellbarer Schmerz durch den Zahn.
Zahnschmerzen beim Essen: Oft sind empfindliche Zähne schuld
Nicht nur beim Eis essen musste ich mit hinterhältigen Schmerzattacken rechnen. Bald wurde jede Mahlzeit zur Gefahr, wie in dem alten Zahnpasta-Werbespot: „Wenn Heißes an Ihren Zähnen schmerzt … und Kaltes … und Süßes … oder Saures …“
Ja, was dann? Nun, auf jeden Fall kann man dann sicher sein, dass man sehr empfindliche Zähne hat.
Ich habe vor vielen Jahren auf die harte Tour herausgefunden, dass ich zu den Betroffenen gehöre. Allerdings konnte ich immer nur vorübergehend auf all die zwar Schmerz auslösenden, aber trotzdem schmackhaften Dinge verzichten. Noch dazu überfiel mich der schlimme Schmerz schon mal, wenn ich nur scharf die Luft einsog. Deshalb bin ich das Problem angegangen und habe mir Hilfe bei Profis geholt.
Expertentipps bei empfindlichen Zähnen
Für alle, denen empfindliche Zähne das Leben schwer machen: Hier die Tipps von Julia Irlbeck, zahnmedizinische Fachangestellte in Cham.
„Auch wer empfindlich ist, braucht keine Angst vor der professionellen Zahnreinigung zu haben. Bei sensiblen Patienten entfernen wir hartnäckige Beläge besonders sanft.“
click to tweetWas sind die Ursachen für schmerzempfindliche Zähne?
Die Schmerzen – die sogenannte Dentinhypersensibilität – entstehen durch Zahnfleischschwund. Der wird beispielsweise durch Parodontitis verursacht. Dabei geht das Zahnfleisch oft so weit zurück, dass die sensiblen Zahnhälse freiliegen. Aber auch wenn der Zahnschmelz zurückgeht, steigt die Schmerzempfindlichkeit.
Kann ich meine Zähne so pflegen, dass die Schmerzempfindlichkeit abnimmt?
Man sollte dabei auf jeden Fall besonders behutsam vorgehen. So sollte man bei freiliegenden Zahnhälsen keine elektrische Zahnbürste mit oszillierenden Borsten verwenden. Optimal ist eine Schallzahnbürste. Wer lieber mit der Handzahnbürste putzt, sollte eine mit weichen Borsten nehmen. Und ganz wichtig: nur mit leichtem Druck putzen.
Was sollte ich noch vermeiden?
Am wichtigsten ist: Nicht gleich nach dem Essen Zähne putzen, sondern etwa eine halbe Stunde warten, besonders bei sauren Speisen. Oder Kaugummi kauen bzw. mit einem Glas Wasser spülen. Dann kann man gleich putzen. Aber auf keinen Fall schrubben! Und darauf achten, dass die Zahnpasta keine Schleifpartikel enthält. So wird der Zahnschmelz nicht weiter geschädigt.
Aufpassen sollte man auch mit Bleaching. Für Patienten mit empfindlichen Zähnen sind solche Methoden nicht zu empfehlen.
Was können Zahnarztpraxen bei schmerzempfindlichen Zähnen tun?
- Beratung, welche Zahnpflegeprodukte individuell geeignet sind (z. B. sensitive Zahnpasta)
- Pflegetipps
- Professionelle Zahnreinigung – auch bei empfindlichen Zähnen. Bei sensiblen Patienten entfernen wir hartnäckige Beläge besonders sanft: Wir arbeiten dann manuell und verwenden weder Ultraschall noch Pulverstrahlgerät, weil das oft als schmerzhaft empfunden wird
- Regelmäßige Fluoridierung, um den Zahnschmelz nachhaltig zu stärken
- Versiegelung mit flüssigem Kunststoff am Ende der professionellen Zahnreinigung
- Rezessionsdeckung bei festem oder nur sehr dünnem Zahnfleisch: Dabei wird z. B. ein freies Schleimhauttransplantat verwendet, um freiliegende Zahnhälse chirurgisch abzudecken. Das ist etwas aufwendiger, hilft aber auch bei Härtefällen langfristig gut gegen Schmerzempfindlichkeit
Lohnend: die Zahnpflege konsequent auf sensible Zähne ausrichten
Aus eigener Erfahrung weiß ich: Diese Ratschläge helfen tatsächlich bei Dentinhypersensibilität. Es lohnt sich, dranzubleiben und etwas Geduld zu haben. Ich habe die Expertentipps beherzigt und meine Zahnpflege ganz bewusst danach ausgerichtet. So sind meine Probleme schnell besser geworden.
Inzwischen bin ich sogar fast vollständig vor Schmerzattacken geschützt – und kann mein Eis angstfrei genießen. Wenn ihr unter den gleichen Symptomen leidet, solltet ihr nicht länger auf den Genuss verzichten. Ihr wisst ja jetzt, wie es geht!
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