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Blind. Na und! – Wie mir die Digitalisierung hilft

Melina Kehrhahn Melina Kehrhahn

Die Digitalisierung bedeutet für jeden Menschen etwas Anderes. Für mich ist sie vor allen Dingen eins: Ein Hilfsmittel, um mich im Alltag leichter zurecht zu finden und später einmal normal am Arbeitsleben teilhaben zu können.

Ich bin seit Geburt an blind. Durch die unterschiedlichen Möglichkeiten der Digitalisierung wie zum Beispiel Sprachassistenten ist mein Alltag ein Stück einfacher geworden. In diesem Beitrag möchte ich erzählen wie genau die Digitalisierung mir hilft und was mein großer Wunsch für die Zukunft ist.

Die wichtigste Errungenschaft: Mein Computer

Mein Computer ist deshalb so wichtig, da dort ein Screenreader installiert und eine Braillezeile angeschlossen ist. Diese beiden Hilfsmittel unterstützen mich dabei, das Gerät zu bedienen, indem sie mir die Elemente auf dem Bildschirm vorlesen bzw. in Brailleschrift anzeigen. Somit erleichtert der Computer mir die Schreibarbeit sehr, da er das Schreibpapier ersetzt und so eine größere Unordnung verhindert.

Eine weitere große Hilfe im Alltag ist mein Handy. Auf diesem nutze ich den Screenreader Voiceover, der auf allen IPhones vorinstalliert ist. Auf dem Handy nutze ich viel die Standardfunktionen, wie beispielsweise E-Mails zu beantworten, Termine zu planen, Todo-Listen zu erstellen oder Leute anzurufen.

Aber auch Drittanbieter-Apps sind mir eine große Hilfe im Alltag. Um mich über das Weltgeschehen zu informieren, nutze ich die App „Focus online“, die sehr auf die Barrierefreiheit achtet. Und um mit meinen Freunden und meiner Familie in Verbindung zu bleiben, leistet mir WhatsApp treue Dienste. Mithilfe der Karten-App kann mir das Handy sogar als Navigationssystem dienen.

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Sprachassistenten als große Hilfe

Ein ebenfalls sehr wichtiges Hilfsmittel, das ich nicht mehr missen möchte, sind Sprachassistenten. Ein Sprachassistent ist eine Software, die dem Nutzer durch das Erledigen kleinerer Aufgaben eine Menge Arbeit abnehmen kann. Ich nutze beispielsweise Apples Siri und Amazons Alexa sehr viel.

Siri hilft mir sehr, wenn es um die Nutzung meines Handys geht. Relativ zuverlässig trägt sie auf Zuruf Termine in meinen Kalender ein, ruft Leute an und sucht im Internet nach verschiedenen Themen. Alexa dagegen unterstützt mich mehr zu Hause. Jeden Morgen holt sie mich mithilfe der Weckerfunktion pünktlich aus dem Bett, spielt Musik aus dem Radio und gibt mir jederzeit den heutigen Wetterbericht wieder. Beide Assistenten ersparen mir dadurch das Tippen und Wischen auf dem Handy, das durch Voiceover sehr aufwendig und mühsam ist.

Barrierefreiheit in Apps muss zum Standard werden

Doch nicht alles läuft in der Digitalisierung reibungslos. Ein großes Problem für mich ist die Barrierefreiheit mancher Drittanbieter-Apps. Es gibt sehr nützliche Anwendungen, die im Bereich Gesundheit und Produktivität sehr nützlich sein könnten.

Allerdings sind die meisten davon nicht barrierefrei, weil beispielsweise Schaltflächen nicht beschriftet wurden oder mit Voiceover unmöglich ausgewählt werden können.

Daher möchte ich hier den Wunsch loswerden, dass die Anbieter solcher Apps mehr darauf achten, dass ihre Apps für Blinde gut bedienbar sind. Jeder soll das Recht haben, die App, die ihn persönlich interessiert, nutzen zu können.

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Mein Wunsch für die Zukunft

Die Möglichkeit als Blinder durch autonomes Fahren selbstständig ans Ziel zu kommen.

Aktuell muss ich für jedes Ereignis in meinem Leben, in dem ich von A nach B kommen will, einen Fahrdienst organisieren. Vielleicht ist es irgendwann möglich, beispielsweise über eine Handy-App einen Wagen zu bestellen. Man gibt seinen aktuellen Standort und eine Zieladresse ein und die App prüft, welches Auto gerade in der Nähe ist. Dieses Auto kommt zu meinem aktuellen Standort und fährt mich bis zu meiner Zieladresse. So könnte ich beispielsweise zu meinem Ausbildungsplatz kommen, ohne zuerst einen Fahrerdienst beantragen zu müssen.


2Kommentare
Melina Kehrhahn

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Kommentare

  • Christine Kayser Antworten

    Vielen Dank.
    Mit freundlichen Grüßen

    Familie K. aus Leipzig

  • Jennifer Germeshausen Antworten

    Hallo Christine,

    es freut uns sehr, dass dir unser Artikel gefallen hat!

    Liebe Grüße von Jenny aus dem Social Media Team 🙂

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