14 Jahre lang trug Lena eine Brille. Dann entschied sie sich dafür, im Lasik-Verfahren ihre Augen lasern zu lassen – trotz mulmigen Gefühls. Heute ist sie froh, dass sie sich getraut hat. Wie eine OP abläuft und worauf man achten sollte, verrät sie uns jetzt in diesem Interview.
Wie gut kannst du heute sehen?
Bis letztes Jahr war ich kurzsichtig und hatte -3,5 Dioptrien auf beiden Augen. Jetzt, drei Monate nach der Operation, habe ich eine Sehstärke von 125 Prozent – ich komme mir vor, als hätte ich den Adlerblick.
Um die Sehschärfe zu verbessern, wird bei der populären Lasik-Operation die Hornhaut mit einem Laser abgeschliffen. Das klingt nicht gerade angenehm. Hattest du vor der OP Bedenken oder hast du dich, quasi ohne mit der Wimper zu zucken, dafür entschieden?
Zwei Jahre lang habe ich mit dem Gedanken gespielt, meine Augen lasern zu lassen. Denn die Brille hat mich beim Sport gestört und ein Brillengesicht habe ich auch nicht. Aber meine Bedenken waren so groß, dass ich mich nicht dazu durchringen konnte. Die Entscheidung fiel, nachdem sich mein Freund der Operation unterzogen hatte. Ich habe ihn zu allen Behandlungsterminen begleitet und gesehen, wie harmlos das Vorgehen ist. Schon nach 15 Minuten kam mein Freund aus dem OP-Zimmer, war schmerzfrei und konnte klar sehen. Da stand für mich fest: Das mache ich auch.
Wie ging es nach dieser Entscheidung weiter?
Nachdem mein Freund mit seiner Augenklinik zufrieden war, habe ich dort einen Termin zur Voruntersuchung vereinbart. Vor Ort habe ich mehrere Augentests machen müssen. Unter anderem wurden Augendruck und Hornhautdicke gemessen. Danach lernte ich den behandelnden Arzt kennen. Er erklärte mir den Ablauf der Behandlung, informierte mich über die Risiken und beantwortete meine Fragen. Anschließend vereinbarte ich einen Operationstermin.
Wie lief der Operations-Tag ab?
Mein Freund begleitete mich zu dem Termin. Erstens, weil ich anschließend nicht selbst Autofahren durfte und zweitens, weil ich total aufgeregt war. Das änderte sich aber, sobald die OP-Vorbereitung losging. Zehn Minuten später legte ich mich auf eine Liege im Operationsraum, meine Augenlider wurden mit Klammern fixiert und man schob mich unter einen ersten Laser. Er perforierte einen Ausschnitt der Hornhaut, den der Arzt anschließend hochklappte.
Dann wurde ich unter einen zweiten Laser geschoben, das Auge wurde gespült und die Hornhaut wieder heruntergeklappt. Erst beim einen, dann beim anderen Auge. Zum Schluss untersuchte der Arzt nochmals beide Augen, dann konnte ich gehen. Als ich ins Wartezimmer zurückkehrte, sah ich meinen Freund schon aus der Distanz ohne Probleme.
Waren die Behandlung und die Zeit danach schmerzhaft?
Nein, beim Lasern habe ich nichts gespürt. Es drückt nur leicht, wenn das Laser-Gerät auf den Augen aufsetzt. Auch später hatte ich keine Schmerzen. Die ersten Stunden nach der Behandlung konnte ich meine Augen allerdings kaum offen halten, alles war so grell und es fühlte sich an, als hätte ich Sand in den Augen. In den ersten drei Tagen ist das Sehen generell sehr anstrengend und man schließt automatisch alle paar Minuten die Lider. Das geht aber schnell vorbei.
Worauf sollte man achten, wenn man sich für eine Augen-OP entscheidet?
- Teste vorher mehrere Anbieter und hole dir Informationen ein
- Arbeitet der Arzt mit der neuesten Technik und ist der Arzt und das Personal sympathisch?
- Der Arzt sollte bei der Vorbesprechung auf alle Fragen eingehen und auch die Risiken verständlich erklären
- Nach der OP sollte der Arzt rund um die Uhr erreichbar sein
- Es sollen nach der OP mehrere Kontrolltermine durchgeführt werden
- Hast du Heuschnupfen, dann lasse deine Augen nicht im Frühling oder Frühsommer lasern
Mir persönlich hat es gut getan, dass ich im Anschluss an die OP eine Woche Urlaub hatte. Man sieht am nächsten Tag zwar schon so gut, dass man arbeiten könnte, aber PC-Arbeit ist anfangs doch noch sehr anstrengend für die Augen.
Ansonsten verlief meine Behandlung problemlos. Ich würde es jederzeit wieder machen und auch jedem empfehlen.
Wie viel kostete es dich, deine Augen lasern zu lassen?
Ich habe für beide Augen 3.500 Euro bezahlt. Die Kosten variieren allerdings je nach Anbieter und nach dem Dioptrienwert des Patienten. Die Krankenkasse hat sich nicht an den Ausgaben beteiligt, da eine solche Behandlung als kosmetischer Eingriff gewertet wird.
Lese-Tipp: Über das Augen Lasern und die damit verbundenen Risiken informiert das Kuratorium Gutes Sehen e.V. im Detail.
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