Laut einer Umfrage von Statista haben mehr als 50 % der Deutschen keine Angst vor dem Zahnarzt. Ich gehöre zu der anderen Hälfte! Warum habe ich so große Angst vor dem Zahnarzt? Über die Ursache(n) meiner Phobie kann ich selbst nur spekulieren. Aber es gab schon früh erste Anzeichen …
Mein Vater hatte bereits eine Zahnarztphobie
Als Kind ist das wirklich nicht schön zu sehen, wenn ein erwachsener Mann mit allen Mitteln versucht, sich vor dem Besuch beim Zahnarzt zu drücken. Wenn doch jemand, der sich sonst vor nichts fürchtet, ausgerechnet vor dem Zahnarzt so Angst hat, muss es sich dabei ja wohl um das schlimmste Ereignis überhaupt handeln.
Das Beste: Er wollte selbst nicht zur Untersuchung, aber hat mich auch noch geärgert, wenn meine Mutter verzweifelt versuchte, mich in die Höhle des Löwen zu schleppen.
An dieser Stelle muss ich vielleicht noch kurz erwähnen: Rund um den Zahnarztbesuch war meine Verhandlungsposition bezüglich neuer Spielsachen hervorragend. In gewisser Weise war der Termin deswegen doch keine sooo schlechte Sache. Aber aufgepasst, liebe Eltern, das macht das Gequengel beim nächsten Mal nicht besser.
War der Mann wirklich Zahnarzt?
Sind wir dann doch in der Praxis angekommen, hat mir der Mann im weißen Kittel mit dem Mundschutz (ohne habe ich ihn nie gesehen!) den Rest gegeben. Wahrscheinlich hatte er selbst keine Zähne und bohrte sie sich deshalb langsam aus den Mündern seiner „Opfer“. So hatte ich mir das damals zumindest ausgemalt.
Die Sprechstundenhilfen waren sich wohl seiner Wirkung auf seine Mitmenschen bewusst, denn sie legten besonders viel Wert auf den Umgang mit den Patienten. Außerdem schien sein Wortschatz sehr begrenzt bzw. sprach er wohl „Schiffe versenken“: H8, G3, B4 … klang es in meinen Ohren. Der Höhepunkt seines sadistischen Verhaltens war für mich das Gemetzel mit dem Bohrer. Eine Beschreibung möchte ich dir aber ersparen …
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Angst vorm Zahnarzt schützt nicht vor Schmerzen
Die Auslöser meiner Angst sind nun also geklärt. Aber es hilft ja nichts, früher oder später muss man ja doch zum Dentisten. Das war mir zwar klar, aber den schwindenden Einfluss meiner Eltern auf regelmäßige Praxisbesuche nutzte ich, um einige Jahre einen großen Bogen um die Damen und Herren mit dem umfangreichen Bohrerset zu machen.
In Berührung mit dem Thema kam ich erst wieder, als ich bei meiner Arbeit bei ERGO meine Kunden zu Zahnzusatzversicherungen beriet. Nach einigen Kundengesprächen wurde mir bewusst, dass ich auch mal über diese Absicherung nachdenken sollte. Schließlich kann man ja davon ausgehen, dass ein paar Jahre Zahnarztabstinenz schon die eine oder andere größere Baustelle mit sich bringen.
Und dann sind die Kosten meist auch immens! Also: Zusatzversicherung abgeschlossen – das volle Programm! Das war für mich aber noch lange kein Grund, meine Angst zu überwinden und die Beißerchen ohne Probleme untersuchen zu lassen.
Zahnschmerzen sind kein Zuckerschlecken
Vor etwa 4 Jahren war es dann so weit: Zahnschmerzen! Nicht nur ein leichtes Ziehen oder Stechen, nein, ausgewachsene, höllische Zahnschmerzen. Mein erster Gedanke war: „Keine Sorge, vergeht von selbst.“
Nach 3 Stunden Schmerzen musste ich mich doch geschlagen geben: „Ich frage mal in der Apotheke, ob da nicht Tabletten oder eine Spülung helfen.“ Noch in der Apotheke schluckte ich 3 Schmerztabletten.
Zu Hause angekommen, begann ich sofort mit der Internetrecherche: „Was hilft bei Zahnschmerzen – Hausmittelchen …“ Sowohl die Dame, die mir die Schmerzmittel verkauft hatte, die übrigens nicht halfen, als auch Google waren sich einig: „Du musst zum Zahnarzt!“
Irgendwie hat er es geschafft, dass ich bei dem Wort Wurzelbehandlung nicht ins Koma fiel …“
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Ein guter Zahnarzt hilft, die Angst zu überwinden
Nachdem auch Meditation, kalte Umschläge und Tees in allen Variationen nicht den gewünschten Erfolg brachten, war die nächste Aktion klar: „Okay, zum Zahnarzt – aber zu welchem?“ Der Typ aus der Amateurliga der Weißkittel kam ja nicht infrage. Also musste ich wieder die Suchmaschine konsultieren.
Als Suchbegriffe wählte ich alle Synonyme für Angst, gefolgt vom Ort und erst am Ende „Zahnarzt“. Sofort wurde als erster Treffer eine sehr sympathische Zahnarztpraxis in der Nähe angezeigt. Stunden später, ich kannte auf der Website inzwischen jeden Buchstaben auswendig, wählte ich die Nummer.
Einer freundlichen Dame schilderte ich zunächst ausführlich mein Angstproblem und kam erst dann auf meine Schmerzen zu sprechen. Sie meinte, es gäbe noch viel schlimmere Fälle und dass ich mir keine Sorgen machen sollte. Ich kam dann direkt vorbei und alle waren sehr freundlich, sogar der Zahnarzt.
Dieser erklärte in einigen kurzen Sätzen, dass die eine oder andere Wurzelbehandlung nötig sei, dies aber kein Problem darstellen würde. Irgendwie hat er es geschafft, dass ich bei dem Wort Wurzelbehandlung nicht ins Koma fiel. Er fing auch gleich mit der Behandlung an. Die Schmerzen waren noch am gleichen Abend weg. Alles gut! Ich hatte nicht mal ein Problem mit den Folgebehandlungen, naja, ich ging zumindest hin. Es war tatsächlich nicht sooo schlimm.
Nun bin ich wieder regelmäßig Kunde bei diesem Zahnarzt, jedes Mal inklusive Prophylaxe. Da ich aber immer noch Angst-Patient bin, hat mein Zahnarzt ein tolles System, damit ich auch jedes halbe Jahr zu Besuch komme: Ich werde für den Termin kontaktiert! Das heißt, eine nette Sprechstundenhilfe ruft mich an oder schreibt – wenn ich die Nummer erkenne – eine Erinnerungsmail, wenn es ganz schlimm ist, sogar einen Brief. Das ist nötig, da ich aus Angst auch gerne einen Termin verschiebe oder ausfallen lasse.
Ich hoffe, dass jeder Angstpatient so eine klasse Zahnarztpraxis findet.“
Doch was hilft außerdem bei Angst vor dem Zahnarzt? Hier kommen meine 3 Tipps:
- Offen über die Angst sprechen
Sag deinem Zahnarzt, dass du richtig Angst hast und in Panik gerätst, sobald du auf dem Stuhl sitzt. Hat er kein Verständnis, heißt es, Zahnarzt wechseln. Es gibt jedoch auch Ärzte, die speziell auf Angstpatienten ausgerichtet sind. Such dir einen Zahnarzt, der empathisch auf dich reagiert. - Kopfhörer an und Augen zu
Einmal auf dem Stuhl kannst du versuchen, dich von der Situation abzulenken. Das funktioniert am besten mit einem Hörbuch oder Podcast im Ohr. Setz dir Kopfhörer auf, schließ die Augen und lausche der Geschichte. Übrigens: Auch für Kinder gibt es spezielle Kinderzahnärzte, die Comics oder Cartoons während der Behandlung zeigen. Plötzlich gehen die Kleinen gerne zum Zahnarzt! - Tief ein- und ausatmen – durch die Nase
Unser Atem kann uns beruhigen. Das gilt auch beim Zahnarzt. Wer langsam tief ein- und ausatmet, und das beim Zahnarzt durch die Nase, sendet seinem Körper das Signal von Entspannung. Probiere es aus – es funktioniert.
Bist du vielleicht auch betroffen? Und wenn ja, was waren deine Auslöser für die Angst vorm Zahnarzt? Erzähle mir in den Kommentaren davon!
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