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Das Rad neu (er-)finden: Dreiräder für Erwachsene

Stefanie Neumann Stefanie Neumann

Wusstet ihr schon, dass Dreiräder nicht nur etwas für Kinder sind? In der entsprechenden Größe und dann noch als E-Bike sind sie ein tolles Fortbewegungsmittel. Ich habe mich gründlich informiert und dann beschlossen: Ein Dreirad für Erwachsene ist genau das Richtige für mich.

Hier bekommst du Einblick in meine Ãœberlegungen und erfährst, wie ich das Projekt Dreirad angegangen bin.“

Das ist schon ein großer Schritt, denn mein letztes eigenes Rad hatte ich vor 35 Jahren. Außerdem ist das ein Testlauf, ob ich auch ohne Auto auskomme. Denn für mich steht das Auto immer noch für unbegrenzte Freiheit und Unabhängigkeit. Hier im Kopf einige Schalter umzulegen zu Rad und Carsharing, finde ich nicht so leicht. Auch wenn das objektiv die nachhaltigere, preiswertere und stressfreiere Alternative ist.

Dreirad für Erwachsene

Das muss mein neues Rad können

Daher habe ich bei der Suche nach dem Rad vieles genau überlegt. Ich bin in den letzten Jahrzehnten nur im Urlaub in den Niederlanden Rad gefahren, daher war es mir wichtig, nicht gleich beim ersten Hang die Flinte ins Korn zu werfen und auch ein Gefühl der Sicherheit im Straßenverkehr zu haben. Also habe ich die ersten beiden Haken bei E-Bike und bei Dreirad gemacht.

Warum kein Lastenrad?

Das war eher eine Bauchentscheidung. Bei mir im Quartier fahren so viele Menschen ein Lastenrad, dass man diese Silhouette eigentlich ins Stadtteilwappen aufnehmen sollte. Aber mir erschienen diese Wannen vorne immer als sehr sperrig, und einen Teil der Sicht nehmen sie auch noch weg. Ein Dreirad war mir da viel näher an einem flinken Fahrrad.

Warum dann nicht einfach ein Fahrrad?

Es wissen ja einige von euch, dass ich zwei Katzen habe, also brauche ich eine Möglichkeit, Streu und Futter zu transportieren. Ohne aufs Auto zurückzugreifen. Außerdem kippt ein Dreirad nicht so schnell um und verschafft mir etwas Pufferzone auf der Straße. Die Fahrradstellplätze bei mir am Haus ermöglichen es ohne Weiteres, ein Dreirad sicher zu parken und anzuketten. Und zu guter Letzt: Erinnert sich noch jemand an Mr. Stringer aus den alten „Miss Marple“-Filmen? Der fuhr auch ein Dreirad und ist mir deswegen immer im Gedächtnis geblieben.

Dreirad für Erwachsene

Kaufen oder Leasen?

Die nächste Überlegung: Kaufen oder Leasen? Ich habe mich fürs Leasen entschieden. Nicht nur, weil mein Arbeitgeber das unterstützt und eine Versicherung in der Leasingrate enthalten ist, sondern auch, weil ich das Rad am Ende der Leasingzeit zurückgeben kann, falls es sich in meinem Alltag doch nicht bewährt. Damit hat sich für mich auch die Händlerfrage geklärt, da die Leasingfirma verlangt, dass ich das Rad selbst beim Händler abhole. Aber auch in der Umgebung habe ich Händler gefunden, bei denen ich eine Reihe von Herstellern und Radformen ausprobieren konnte.

Perfekte Absicherung: E-Bike-Versicherung

Für E-Bikes und Pedelecs mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h bietet sich eine spezielle E-Bike-Versicherung an. Die leistet nicht nur, wenn das Rad beschädigt oder gestohlen wird. Sondern punktet auch mit:

  • Elektronik- und Akkuschutz
  • Schutz bei Material-, Konstruktions- und Fabrikationsfehlern
  • Mobilitätsschutz

Unbedingt Probe fahren!

Das Probefahren ist sehr wichtig, denn Dreiräder fahren sich nicht wie Zweiräder. Das war für mich die größte Überraschung. Ist aber Übungssache und wird auch erleichtert durch Modelle, bei denen der Rahmen nicht starr mit dem hinteren Teil verbunden ist, sondern mit dem Körper mitschwingt. Auch bei den Motoren bin ich auf zwei Varianten gestoßen: Möchte ich eine sanfte, sich aufbauende Unterstützung haben oder einen Motor, der beim ersten Pedaltritt losprescht? Da sich die meisten Dreiräder recht ähnlich sind bei Maßen, Akkus und Motoren, habe ich mich letztendlich nach Bauchgefühl entschieden. Denn bei einem Modell war es Liebe auf den ersten Tritt.

Und der Realitäts-Check?

Nachdem der Leasingvertrag genehmigt war, habe ich gleich am nächsten Tag das Dreirad abgeholt. Und was soll ich sagen? Ich hatte vergessen, wie viel Spaß das Fahren macht! Mit dem Fahrradhelm auf dem Kopf düse ich durch den Vorort und bin begeistert. Ich kann alles transportieren, was ich mir so vorgestellt haben, und der E-Antrieb sorgt dafür, dass ich über die Radwege gleite. Das Beste ist, dass mein Dreirad für Erwachsene ein echtes Konversationsstück ist. Leute sprechen mich an der Ampel oder vor dem Supermarkt an oder recken im Vorbeifahren den Daumen hoch. Und von wegen Seniorenkutsche: Meine 15-jährige Nichte und ihre Freunde finden das total cool!

Hast du schon Erfahrungen mit einem Dreirad für Erwachsene gemacht? Oder hast du Tipps für mich? Dann schreib doch gleich einen Kommentar.


2Kommentare

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Kommentare

  • Sandra Antworten

    Hallo Stefanie,
    ich finde deinen Bericht sehr ermutigend. Auch ich bin auf der Suche nach einer Alternative zu meinem Auto. Wie ist es dir bisher mit dem Dreirad ergangen? Womit ich hadere ist, dass ich nicht weiß, ob man sich genauso schnell Fortbewegen kann, wie mit einem Ebike. Dauert es nicht länger, da ja auch kleinere Räder mit eingebunden sind, oder muss man öfters den Motor mit einschalten. Ich habe vor auf geraden Ebenen schon zu treten, damit ich etwas für mich tue. Und lohnt es sich von den Kosten, da wir ja nicht immer schönes Wetter haben, oder fährst du dann mit Regen Schirm durch die Gegend?
    Über eine Antwort von dir würde ich mich sehr freuen. Liebe Grüße Sandra

  • Stefanie Antworten

    Liebe Sandra,

    ich benutze den E-Antrieb regelmäßig, weil das Dreirad viel schwerer ist als ein normales Fahrrad. Das sind gut 40 Kilo, die in Schwung gebracht werden wollen. Mit großen Einkäufen kommt dann noch einiges hinzu. Da wird auch das Abstellen zum Thema: denn Treppen hoch und runter bekommst du das Rad nicht.
    Ab wann man den Antrieb hinzunimmt, kann man ja spontan entscheiden. Möglich ist das Fahren ohne auf jeden Fall, dass ist dann in der Tat ein gutes Workout.

    Ich benutze das Rad sehr gerne zum Einkaufen, weil ich fast 40 Kilo Katzenstreu plus Futter plus meine Einkäufe dort sehr gut unterbekomme. Bei Regen allerdings nicht so gerne, weil ich Brillenträgerin bin und dass dann mit der Sicht schwierig wird. Ich habe ein Cape mit Kapuze, was ganz gut funktioniert, wenn es nieselt.

    Was ich an dem Dreirad besonders liebe ist die Standfestigkeit. Ich kann nicht umfallen, was mir zusammen mit dem Radstand ein Gefühl der Sicherheit gibt. Die Reaktionen der Leute sind durchweg positiv. Ich komme sehr leicht ins Gespräch und daraus sind schon einige Probefahrten auf Parkplätzen entstanden.

    Aber: es fährt sich ganz anders als ein Zweirad! Daran musst du dich wirklich gewöhnen. Einige Probefahrer kamen damit gar nicht zurecht und konnten das Rad kaum gerade halten. Meins hat den Vorteil, dass ich das Vorderrad samt Lenker in einen Schwingmodus schalten kann, der „normales“ Zweiradverhalten ganz gut simuliert.
    Zweites Aber: das ist ein Persönliches. In meiner Stad ist das Radwegenetz noch nicht gut ausgebaut und ich bin keine geübte Fahrerin im Straßenverkehr. Daher benutze ich für viele Wege nach wie vor den ÖPNV und manchmal ein Auto.
    Würde ich mich nochmal für ein Dreirad entscheiden? Auf jeden Fall! Für mich viel besser als ein Zweirad, das Volumen für Einkäufe ist enorm und es passt einfach gut zu mir.

    Ich würde immer Probefahrten machen, das bieten viele Fahrradläden inzwischen an. Und gucke definitiv nach Second-Hand-Optionen. Ohne Job-Bike wäre das mein Weg gewesen. Es gibt gute Angebote in jeder Region und rundet für mich den Nachhaltigkeitsgedanken, der auch hinter dem Radfahren steht, sehr gut ab.

    Ich hoffe, ich konnte dir helfen! Viel Glück auf deinem Weg!

    Viele Grüße, Stefanie

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