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Gesunde Zähne – mit der richtigen Ernährung

Andreas Morawietz Andreas Morawietz

Wusstest du es schon? Nur 29 % der 18- bis 29-jährigen Deutschen hatten noch nie ein Loch im Zahn. Neben der Pflege ist vor allem die Ernährung dafür verantwortlich. Heute beantworte ich dir folgende wichtige Fragen: Welche Lebensmittel sind gut für gesunde Zähne? Welche schlecht? Und mit welchen Tipps verbesserst du deine Zahngesundheit wirklich?

„Das sieht leider nicht so gut aus.“ Das ist wohl der Satz, den nur die wenigsten Patienten bei der Zahnarztbehandlung gerne hören wollen. Ich hatte eigentlich immer gute und schöne Zähne. Ich konnte essen, was ich wollte. Und ich habe gegessen, was ich wollte! Zähneputzen, na klar, aber auch nicht 3-mal täglich. Da waren die Fragen und Worte des Zahnarztes ziemlich ernüchternd: „Verwenden Sie eigentlich regelmäßig Zahnseide oder Interdentalbürsten? Für gesunde Zähne sollten Sie neben der Zahnpflege auch auf eine ausgewogene Ernährung achten.“ Zähneputzen und Zahnseide – okay … aber auf die richtige Ernährung achten? Das hatte mir noch kein Zahnarzt vorher gesagt.

Warum hat die Ernährung einen Einfluss auf die Zahngesundheit?

Zahlreiche neue Erkrankungen der heutigen Zeit zählen zu den sogenannten Zivilisationskrankheiten. Klar, der Mensch hat es sich bequem gemacht. Und zugegeben: Ich habe es mir vermutlich auch etwas bequem gemacht. Noch ein Stückchen Schokolade am späten Abend und dann versehentlich vor dem Zähneputzen einschlafen. Und das schlechte Gewissen am nächsten Morgen grinst mir breit im Spiegel entgegen.

Kein Wunder also, dass sich Karies als eine der Zivilisationskrankheiten in der Gesellschaft breitgemacht hat. Welche Bakterien im Mund vorherrschen, hängt also von deiner Ernährung ab. Das viele Gemüse und die fleischhaltige Nahrung, die unsere Vorfahren noch gegessen haben, hatte da einen wunderbaren positiven Einfluss auf die Zahngesundheit.

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Was ist gesund für Zähne?

Für schöne Zähne ist eine gesunde Ernährung unausweichlich. Denn die Bakterien in deinem und meinem Mund essen immer mit. Während Fett oder Eiweiß kaum negative Auswirkungen auf die Zahngesundheit hat, sind Zucker und Säuren wie ein Brandbeschleuniger im Mund. Denn die gemeinen Kariesbakterien nehmen den Zucker und wandeln ihn fleißig in Säure um. Säure entzieht deinem Zahnschmelz Mineralien. Das Ergebnis: Die Substanz deiner Zähne wird zerstört und Karies entsteht.

Welche Lebensmittel sind gut oder schlecht für gesunde Zähne?

Die einfachsten Regeln sind doch häufig am besten zu merken. Ich weiß jetzt:

Fette oder Eiweiße sind für die Zähne kein Problem. Bei Zucker und Säuren muss ich aufpassen, damit meine gesunden Zähne keinen Schaden davontragen.“

Aber was bedeutet das nun konkret für dich und mich? Zucker versteckt sich in vielen Lebensmitteln, nicht nur in den üblichen Verdächtigen wie Schokolade und anderen Süßigkeiten. Selbst Joghurt, Ketchup und sogar Würstchen können Saccharose enthalten. Getränke sind natürlich auch betroffen – insbesondere Softdrinks enthalten Unmengen an davon. Und diese nicht gerade gesunden, süßen Bomben verschwinden am Tag oft ganz beiläufig in unserem Mund. Heißt das im Umkehrschluss, dass ich keinen Zucker und keine säurehaltigen Nahrungsmittel mehr essen darf, wenn ich schöne Zähne und gesundes Zahnfleisch haben möchte? Lächeln! Ganz so bitter sieht ein Leben mit gesunden Zähnen nun auch wieder nicht aus.

Diese Inhaltsstoffe sollten in einer zahngesunden Ernährung vorkommen

  1. Vitamin A: Hält die Mundschleimhaut und das Zahnfleisch gesund. Enthalten in: Karotten, Brokkoli, Spinat, Tomaten, Aprikosen.
  2. Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem dabei, Karies- und Parodontitis-Bakterien unschädlich zu machen, und hält so die Zähne fit. Enthalten in: Beeren, Zitrusfrüchten, Paprika, Kohl.
  3. Vitamin D: Hilft dabei, dass die Zähne hart bleiben. Enthalten in: Fisch, Eiern, Avocados und Pilzen.
  4. Kalzium: Sorgt auch für harte Zähne. Enthalten in: Milchprodukten, Champignons, Brokkoli, Nüssen, Kernen, Getreideprodukten aus Vollkornmehl.

Wie sollte eine zahngesunde Ernährung aussehen?

Zucker in großen Mengen ist aus vielen Gründen nicht sonderlich gesund für den ganzen Körper. Auch nicht für die Zähne. Das Wichtigste für eine zahngesunde Ernährung ist aber nicht das Weglassen von Zucker. Es reicht, wenn du die zuckerhaltigen Lebensmittel bewusst reduzierst. Für deine Gesundheit ist das allgemein empfehlenswert.

Statt den Tag über Softdrinks zu trinken und jede Stunde Süßigkeiten zu genießen, sollte der gesamte Konsum auf 3 Hauptmahlzeiten gelegt werden. Zum Wohl deiner Zähne!

Frühstück, Mittagessen und Abendessen geben deinen Zähnen genügend Zeit zur Erholung zwischen den “Zuckerangriffen”. Statt als kleinen Snack zwischendurch Bonbons zu kauen, greife doch mal auf Gemüse, Obst oder Nüsse zurück. In 100 g Nüssen stecken z. B. nur 2,6 g Zucker. Und das Fett in den Nüssen besteht zum großen Anteil aus ungesättigten Fettsäuren. Diese können sich wiederum positiv auf deine Gesundheit auswirken. Schokolade, andere Süßigkeiten oder zuckerhaltige Getränke solltest du für die zahngesunde Ernährung so gut es geht reduzieren.

Kann ich dann bei den Hauptmahlzeiten alles essen?“, habe ich meinen Zahnarzt gefragt. „Solange Sie das Zähneputzen nicht vergessen und Ihr Hausarzt nichts Gegenteiliges sagt, spricht nichts dagegen.“

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Richtiges Zähneputzen sorgt für gesunde Zähne

Da war es wieder: das Zähneputzen. Zuckerreste, die an den Zähnen kleben, sind der perfekte Nährboden für Bakterien. Also am besten direkt nach dem Essen Zähne putzen? Tatsächlich ist das auch nicht die perfekte Lösung für gute Zahngesundheit. Denn die Säure steht im Weg. Schon die Säure von Obst oder Essig im Salatdressing kann ausreichen, um den Zahnschmelz 20 bis 30 Minuten aufzuweichen. Vielleicht kennst du das: Du hast etwas Saures gegessen, etwa einen sauren Apfel, und putzt nun deine Zähne. Es bleibt ein merkwürdiges Gefühl an den Zähnen. Die Ursache liegt im Wegputzen vom aufgeweichten Zahnschmelz. Warte also deinen Zähnen zuliebe am besten 30 Minuten nach der Mahlzeit, bevor du losbürstest.

Ein kleines Zwischenfazit: Für gesunde Zähne solltest du dich also vitamin- und kalziumhaltig ernähren. Nach dem Essen Zähne putzen nicht vergessen! 

Und wie sieht es mit den Zähnen unserer Kinder und Jugendlichen aus?

Das Institut der Deutschen Zahnärzte hat in seiner fünften deutschen Studie zur Mundgesundheit den Deutschen auf den Zahn gefühlt. Und siehe da: Eine deutlich sinkende Karieserfahrung bei Kindern (12-Jährigen) wurde festgestellt. Das mag an der guten Aufklärung, einer regelmäßigen Mundhygiene und frühzeitigen Zahnreinigungen liegen.

Welche Lebensmittel sind für die Milchzähne der Kinder gut?

Bei Kindern muss noch auf viel mehr geachtet werden als bei Erwachsenen, denn ihre Zähne sind noch im Entstehen. Milchprodukte spielen eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Zähne. Das Kalzium aus ihnen kann nämlich besonders gut im Körper aufgenommen werden.

  • Säuglinge: Erhalten ihr Kalzium aus der Muttermilch und brauchen nichts extra.
  • Kleinkinder: Von ein bis 3 Jahren reicht ein Glas Milch und etwas Käse, um den täglichen Kalziumbedarf zu decken.
  • Kinder: Von 4 bis 6 Jahren können Kinder auch schon mal 2 Gläser Milch pro Tag trinken.
  • (Weitere besonders kalziumhaltige Lebensmittel findest du weiter oben auf der Seite.)

Auf den Verzehr von Softdrinks sollte für eine zahngesunde Ernährung von Kindern vollständig verzichtet werden. Auch Säfte wie Orangensaft sollten nur in der milden Variante und in Maßen getrunken werden. Das wichtigste Getränk ist Wasser. Hier kannst du mehr über weitere süße Versuchungen, versteckten Zucker und (Zucker-)Alternativen erfahren.

Gesunde Zähne: Mit diesen 10 Tipps kannst du deine Zahngesundheit verbessern

Keep it simple. Manchmal braucht es einfache Regeln. In der folgenden Checkliste zeige ich dir meine Tipps für schöne, weiße und gesunde Zähne. So musst du „Das sieht leider nicht so gut aus.“ kein weiteres Mal hören. Ich hoffe, dass du das eine oder andere in deinen Alltag für eine zahnfreundliche Ernährung integrieren kannst:

  1. Süße und säurehaltige Lebensmittel sowie stark gesüßte Getränke über den Tag reduzieren. Sie greifen dein Gebiss nämlich stark an.
  2. Zu den Mahlzeiten wird zugeschlagen, aber dazwischen bekommen deine Zähne Zeit zum Regenerieren.
  3. Wenn es doch ein Snack sein soll, greif lieber zu rohem Gemüse. Karotte, Paprika, Gurke oder Kohlrabi sind ein leckerer Ersatz.
  4. Nach dem Essen werden die Zähne geputzt, damit sich keine Umgebung für Karies bilden kann.
  5. Vor dem Putzen aber immer mindestens 30 Minuten warten, damit dein Zahnschmelz wieder aushärten kann.
  6. Für eine gute Zahnpflege empfehlen sich eine elektrische Zahnbürste und fluoridhaltige Zahnpasta sowie Zahnzwischenraum-Bürsten oder Zahnseide.
  7. Die Zähne sollten ca. 3 Minuten lang geputzt werden.
  8. Auch Mundspülungen benutze ich regelmäßig. Sie können Entzündungen des Zahnfleisches verhindern und – bei einem hohen Fluoridgehalt von mindestens 450 ppm – Karies vorbeugen.
  9. Falls du unterwegs bist und keine Zahnbürste dabei hast: Das Kauen eines Zahnpflegekaugummi mit Xylit kann ausnahmsweise das Zähneputzen ersetzen.
  10. Zu guter Letzt: Regelmäßige Zahnarztbesuche: Ich persönlich gehe mindestens einmal pro Jahr zur professionellen Zahnreinigung. Nach der Behandlung ist das immer ein herrlich sauberes Gefühl im Gebiss. Mit einer Zahnzusatzversicherung kannst du dir die Kosten sogar erstatten lassen!

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Nachdem mein Zahnarzt mir die genaue Diagnose hinter „Das sieht leider nicht so gut aus“ geschildert hatte, war ich froh, dass ich noch privat vorgesorgt hatte. Denn die gesetzliche Krankenversicherung deckt nur wenige Zahnarztbehandlungen vollständig ab.

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