Als Eltern bekommt man viele Tipps und jede Menge gute Ratschläge. Unsere Gastbloggerin Anja Constance Gaca von vonguteneltern.de hat vier Kinden und verrät uns, was man wirklich braucht. Hier geht’s zur ihren Baby-Checkliste.
Die Familiengründung ist eine aufregende Sache. Zumindest beim ersten Kind weiß man nur theoretisch, was wirklich auf einen zukommt. Und darum versuchen sich alle Eltern so gut wie möglich theoretisch vorzubereiten. Auf alle Eventualitäten. Deshalb ist es wohl auch so, dass man beim ersten Kind die meisten Dinge anschafft. Nicht selten sind das Dinge, von denen man erst hinterher weiß, wie überflüssig sie sind. Aber wahrscheinlich gibt es einem in diesem Moment des Lebens eine gewisse Sicherheit – und auch das hat ja auch seine Berechtigung.
Dass wir den Kantenschutz an sämtlichen Möbelecken gar nicht brauchen, stellten wir auch erst hinterher fest. Steckdosensicherungen wiederum sind schon wichtig, sobald das Baby mobiler wird.  (Video entfernen)
Welche Dinge sollte man sich schon vor der Geburt anschaffen?
Dasjenige, was wirklich elementar wichtig ist, bringen wir als Eltern ohnehin mit: Nähe, Liebe und Geborgenheit sind für so ein kleines Menschlein wesentlich relevanter als Spieluhr, Hightech-Kinderwagen und das Babyphone mit Videoüberwachung. Wenn gestillt wird, braucht man auch für das Thema Babynahrung kein weiteres Zubehör. Es ist also wirklich überschaubar, was ein Baby am Anfang als Ausstattung benötigt. So einiges kann man auch gut gebraucht kaufen oder sich von Freunden ausleihen. Gerade die Kleidung der ersten Monate hat ja eine relativ kurze Nutzungsdauer und wirklich strapaziert wird sie auch nicht.
Es gibt aber ein paar sinnvolle Dinge, die benötigt werden oder den Babyalltag tatsächlich erleichtern (siehe Checkliste unten). Alles andere ist wirklich optional und auch von den individuellen Voraussetzungen abhängig. Wenn Eltern ihren Wickelplatz im ohnehin immer gut geheizten Badezimmer haben, werden sie vielleicht nicht noch zusätzlich eine Wärmelampe brauchen.
Und auch mit jedem weiteren Kind ändern sich die Bedürfnisse. So war es für uns sinnvoll, statt eines Wickeltisches einen Wickelplatz am Boden einzurichten, wenn man schnell mal zum Geschwisterchen sprinten muss. Denn: Ein Baby darf man natürlich niemals allein auf dem Wickeltisch liegen lassen, so dass man es dann immer mitnehmen müsste. Viele Überlegungen ergeben sich also auch einfach aus dem Alltag mit Kind.
Aber eines bleibt immer gleich: Babys brauchen vor allem die Nähe und liebevolle Zuwendung ihrer Eltern. Und die Eltern brauchen genug Energie, um dem Baby all dies zu geben. Darum ist es oft sinnvoller, Geld in Dinge zu investieren, die einem als Eltern Zeit und Kraft geben, als in Materielles fürs Baby. Die Putzfee, die im Haushalt etwas entlastet, ist oft wesentlich mehr wert als teure Kinderzimmermöbel.
Das gilt auch für die Geschenke von Familie und Freunden nach der Geburt. Ein leckeres, selbst gekochtes Essen oder ein Babysittergutschein für das große Geschwisterkind sind meist so viel wertvoller als das zehnte Kuscheltier, das ohnehin in vielen Fällen nur als Staubfänger im Kinderzimmer endet. Alles, was Eltern zu mehr Zeit mit ihrem Kind verhilft, ist immer eine sinnvolle Investition.
„Nähe, Liebe und Geborgenheit sind für so ein kleines Menschlein wesentlich relevanter als Spieluhr, Hightech-Kinderwagen und das Babyphone mit Videoüberwachung.“
click to tweetCheckliste Baby – die richtige Ausstattung
Bekleidung (Größe 56):
- fünf bis sechs Wickelbodys kurzärmelig, bei Winterbabys gegebenenfalls langärmelig
- zwei bis drei langärmelige Oberteile zum Beispiel Wickeljäckchen
- zwei bis drei Strampler oder Hosen mit breitem Bauchbund; alternativ ein Strampelsäckchen
- vier Paar Babysöckchen
- ein Paar Beinstulpen (Babylegs) für Tragekinder
- zwei Mützchen, ein dünnes und eins für draußen
- eine Garnitur für draußen je nach Jahreszeit (Fleece- oder Wollwalkanzug, ggf. Füßlinge)
Schlafen:
- eigener sicherer Platz im Familienbett oder/ und ein Babybett, bei dem sich möglichst eine Seite abnehmen lässt (Beistellbett, Babybalkon)
- Schlafsack, entsprechend der Raumtemperatur und Jahreszeit
Unterwegs:
- Tragetuch oder eine Fertigtrage (für Neugeborene kompatibel)
- Tragecover oder eine Tragejacke
- Kinderwagen mit Babywanne als Aufsatz, wenn nicht nur getragen werden soll
- für Autofahrten eine Babytransportschale
Wickeln und Körperpflege:
- leicht zu reinigende Wickelunterlage
- Schale für Wasser am Wickelplatz, Thermoskanne für warmes Wasser
- kleine Waschlappen, Einmalwaschlappen oder Feuchttücher
- Stoffwindeln oder ein Paket Wegwerfwindeln in Größe 1
- für windelfreie Babys: Stoffwindeln als Backup, saugfähige Einlagen, Trainerhosen, Gefäß zum Abhalten
- Windelabwurf bzw. Nasstasche (Wetbag) für benutzte Stoffwindeln
- kleine Flasche Mandelöl für hartnäckigeren Stuhlverschmutzungen
- Wundschutzcreme (nur bei Bedarf und nicht prophylaktisch anwenden)
- Wärmelampe für kühlere Wickelplätze
- Babybadehandtuch
- sechs Mullwindeln (zum Abtrocknen, Spucktuch und für vieles mehr)
- weiche Waschlappen
- Badethermometer (alternativ ein wasserdichtes Fieberthermometer verwenden)
- Babybadewanne oder Badeeimer; am Anfang reicht auch oft das Waschbecken als Babywanne
- natürliches Öl (etwa Mandelöl oder Calendulaöl) für die Hautpflege
- gegebenenfalls weiche Babybürste
- abgerundete Babynagelschere
- Fieberthermometer
Stillen:
- gegebenenfalls Still-BH und Stilleinlagen
- eventuell eine kleine Tube Lanolin (hochgereinigtes Wollfett) zur Brustwarzenpflege
- stabiles Stillkissen oder auch ein ganz normales festeres Kissen
- stillfreundliche Kleidung
Füttern und Flaschennahrung:
- zwei Pakete Pre-Nahrung bzw. hypoallergene (HA) Pre-Nahrung für Kinder mit Allergierisiko
- vier bis fünf Fläschchen (Glas oder BPA-freier Kunststoff) mit Saugern der Größe 1, kleinstes Loch (S)
- Flaschenbürste
- Topf zum Abkochen
- Thermoskanne für abgekochtes Wasser (nur dafür verwenden)
- eventuell ein Flaschenwärmer
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