Die E-Mobilität schreitet voran und löst die Begeisterung für hochmotorisierte Benzinverbrenner ab. Entsprechend wandelt sich der Filmkonsum: Immer mehr Leute streamen jetzt Filme und Serien, statt ins Kino zu gehen. Daher ist die Frage, ob heutzutage überhaupt noch Kinofilme entstehen, die den Kultstatus erlangen, wie einige Gassenhauer aus unserer eigenen Kindheit vor der Jahrtausendwende. Auf der Suche nach den besten Filmautos verwundert mich also nicht, dass wir uns auf eine Zeitreise begeben. Hier ist meine Top 10 der kultigsten Filmautos.
1. Der VW Käfer Modell 117 L87 aus dem Film „Herbie“
Den Kultstatus eines VW Käfer verstehen wahrscheinlich nur Vertreter der Baby-Boomer und der Generation X. Ähnlich wie auch der Fiat 500 und die Ente, hat der Volkswagen aus Wolfsburg ein unverwechselbares Design und ist schon längst nicht mehr Symbol für automobilen Mainstream wie noch damals als Auto des Volkes.
Mein Großvater hatte einen orangefarbenen Käfer der Modellreihe 1303 mit Automatik-Getriebe in der Garage. Dieser etwas jüngeren Bruder von Herbie kam durch den Film „Dudu“ ebenfalls zu Ruhm und Ehre als Filmauto.
Ich erinnere mich noch dran, wie wir auf dem Rückweg vom Ostseestrand auf den aufgeheizten Kunststoffsitzen der Rückbank Platz nahmen und sich das eigenwillige Muster in unsere Oberschenkel brannte. Daher lag kurz danach eine Häkeldecke drunter.
Müsste ich ein Filmauto wählen, stünde Herbie recht weit oben auf der Liste. Allein wegen dieser Erinnerung. Ein Bild zum ersten unserer zehn Filmautos findet ihr hier: Herbie VW Käfer.
2. Der DeLorean DMC-12 aus dem Film „Zurück in die Zukunft“
Als der Film „Zurück in die Zukunft“ die Zuschauer 1985 erstmals in seinen Bann zieht, ist der DeLorean DMC-12 bereits aus den Showrooms der Autohändler verschwunden.
Viele Kinderkrankheiten an Motor und Karosserie hatten dafür gesorgt, dass die Produktion nach etwa 9.000 gebauten Exemplaren schon wieder eingestellt wurde.
Als Wahl für die Zeitmaschine von Doc Brown war der Sportwagen in Edelstahloptik aber eine perfekte Besetzung. Auch wenn er serienmäßig ohne Fluxkompensator daherkommt und auch – zum Glück – nicht mit Plutonium betrieben wird, gilt er heute, wahrscheinlich auch durch seine Flugeigenschaften und die möglichen Zeitreisen, zu den bekanntesten Filmautos aller Zeit.
Kein Wunder, dass Playmobil den Flitzer kürzlich als Hommage an die erfolgreiche Kino-Trilogie an den Start gebracht hat. Da war ich für Daddylicious natürlich sofort auf Testfahrt und habe das kleine Spielzeug kindgerecht in Szene gesetzt.
3. Der Ferrari 308 GTS aus dem Film „Magnum“
Ich stelle mal die gewagte These auf, dass in den Achtzigern der Privatdetektiv Thomas Magnum und ein „Geschäftsmann“ auf der Hamburger Reeperbahn gar nicht so wahnsinnig weit auseinanderlagen: Beide standen auf knackige Kurven, beide verfügten über einen üppigen Oberlippenbart und beide trugen zu enge Hosen. Und auch wenn der eine auf der guten und der andere auf der bösen Seite anzutreffen ist, einte sie ebenfalls die Begeisterung für einen hochmotorisierten knallroten Untersatz mit dem aufbäumenden Pferd auf dem gelben Markenlogo.
Während die Hamburger Jungs ihre Boliden allerdings an der berühmt-berüchtigten ESSO-Tanke auf der sündigsten Meile zur Schau stellten, parkte Magnum seinen Ferrari 308 GTS immer sicher auf dem Anwesen von Robin Masters, denn dort musste er sich dank des Dobermann-Paares Apollo und Zeus sowie den aufmerksamen Blicken von Higgins keine Sorgen um sein liebstes Spielzeug machen, während er mit dem Surfski nochmal schnell übers Meer paddelte.
Wie geschmeidig der 1,93-Hüne in den tiefliegenden Renner eingestiegen ist und ob er den von der Produktionsfirma favorisierten Porsche 928 im Nachhinein bevorzugt hätte, ist übrigens nicht überliefert.
Ein Foto zum Ferrari 308 GTS findet ihr unter diesem Link: Ferrari 308 GTS.
4. Der Mercedes-Benz 450 SL aus dem Film „Hart aber herzlich“
Von 1979 bis 84 startete ein Pilotfilm und dann 110 Folgen mit dem Satz „Das ist mein Boss, Jonathan Hart. Ein Selfmade-Millionär, der hat Nerven. Das ist Mrs. Hart, eine traumhafte Frau, einfach toll!“
Gesprochen wurde er von Butler Max, der das abenteuerlustige Paar stets auf ihren Missionen begleitete. Der Fuhrpark des wohlhabenden Paares war beachtlich. Die Dame des Hauses, Jennifer Hart, war für eine sportliche Fahrweise bekannt und favorisierte ihr Cabrio, einen gelben Mercedes-Benz 450 SL mit tabakfarbener Lederausstattung. Schon vor 40 Jahren war das Auto recht fortschrittlich, es verfügte in der USA-Version über einen geregelten Katalysator, einen Tempomat und eine Klimaanlage. Durch den Kat war die Leistung auf 190 PS reduziert. Das reicht aber, um mit dem V8 ganz entspannt herumzucruisen oder im Sportmodus ein paar Ganoven zu verfolgen.
Und ich gebe zu, auch 40 Jahre nach Ausstrahlung dieser kultigen Serie, die eine riesige Fangemeinde begeistert hat, hätte ich so ein gelbes Cabrio immer noch sehr gern selbst in der Garage. Auch wenn der Hamburger Sommer sicherlich mehr Rost am Auto erzeugt als die Heimat der Harts im sonnigen Los Angeles. Aber ein blubbernder Achtzylinder mit aufgeklapptem Dach macht sich auch an Alster und Elbe ziemlich gut. Ein Bild zum Mercedes-Benz 450 SL findet ihr hier: Mercedes-Benz 450 SL.
5. Der GMC Vandura G20 aus dem Film „A-Team“
Freunde der Serie um die vier ungleichen Buddies erinnern sich: Mr. T aka B.A. Baracus mag nicht fliegen, daher reist die Combo meist in ihrem schwarz-roten Van GMC Vandura G20 zu den Einsatzorten.
Mir gefiel diese Serie ziemlich gut, denn die vier Geächteten sorgten in guter alter Robin Hood Manier dafür, dass den Armen geholfen und den Bösen in den Hintern getreten wurde. Dabei kamen sie ohne große Gewalt und Brutalität aus. Passend für das Vorabend-Programm der Öffentlich-Rechtlichen. Somit mochte ich auch den bulligen Van sehr, der wahrscheinlich gut 30 Liter auf hundert Kilometer schluckte, dafür aber Reisen mit Flugzeug-Feeling ermöglichte. Vielleicht deshalb habe ich mich als Firmenauto für mein erstes Start-up, den 2004 gegründeten Kfz-Markt motoso.de, für einen Chevy Van G10 entschieden und gut zehn Jahre als Daily Driver auch für den Besuch von Festivals und Autotreffen sowie für Familienausflüge genutzt.
Der Chevy Van ist das Schwestermodell zum GMC und stammt vom gleichen Band. Und damit bin ich durchaus in die Fußstapfen meiner Idole getreten.
6. Der GMC Sierra Grande aus dem Film „Ein Colt für alle Fälle“
Möglicherweise wäre diese Serie ohne Heather Thomas und die Schwingtür nie ein Erfolg geworden. Vielleicht aber doch, denn die Abenteuer von Stuntman Colt Seavers, seinem leicht trotteligen Cousin Howie sowie Blondine Jody waren Pflichtprogramm am Vorabend. Und daher haben wir unseren alten S/W-Fernseher immer rechtzeitig angeschmissen, denn es dauerte gut zwei Minuten, bis ein Bild zu sehen war. Und wir wollten, neben der Schwingtür, diesen einen legendären Sprung des 1982er GMC Sierra Grande im Vorspann der Serie auf gar keinen Fall verpassen.
Obwohl eigentlich garantiert war, dass es auch in jeder Folge noch weitere rasante Verfolgungsjagden und wilde Manöver geben würde. Schließlich ist der Titelheld ein „Unknown Stuntman“. Anbei ist ein Link mit einem Foto vom GMC Sierra Grande: GMC Sierra Grande.
7. Die 3 Mini-Cooper aus dem Film „The Italian Job“
Einen alten Mini haben wir schon bei Mr. Bean besprochen. Die Neuauflage des kleinen Engländers rollte ab 2001 vom Band und erlangte nicht zuletzt durch den Kinofilm „The Italian Job“ im Jahr 2003 reichlich Berühmtheit. Der Film ist ebenfalls eine Neuauflage, das Original mit gleichem Titel lief 1969 mit Michael Caine in der Hauptrolle.
Im Remake sind mit Mark Wahlberg, Charlize Theron, Jason Statham und Edward Norton einige der ganz großen Stars aus Hollywood zu sehen. Die Story ist schnell erzählt: eine Bande klaut einen Tresor mit Gold, wird dann von einem Gangmitglied um die Beute gebracht und entwickelt einen ausgeklügelten Plan, um sich die glänzenden Barren wieder zurückzuholen.
Aber warum entscheiden sie sich bei der Wahl der Fluchtfahrzeuge ausgerechnet für drei Mini Cooper? Ohne spoilern zu wollen, so findet ein Teil der ziemlich rasanten Verfolgungsjagd in der Kanalisation von Los Angeles statt. Und da braucht man etwas Kompaktes, was sich agil und sportlich bewegen lässt und trotzdem ausreichend Platz für Zuladung bietet. Und so wurde ausgerechnet ein englischer Kleinwagen in diesem amerikanischen Kinofilm zum heimlichen Hauptdarsteller. Ein Bild zu diesen drei Filmautos findet ihr hier: Mini Cooper
8. Der Audi RSQ aus dem Film „I, Robot“
Neben den ganzen alten US-Boliden brauchen wir auch mal ein modernes Filmauto in unserer Top10. Wie den Audi RSQ aus dem Film „I, Robot“ von 2004. Roboter und künstliche Intelligenz prägen den Alltag des Jahres 2035, sind aber auch eine massive Bedrohung durch Manipulation. Detective Del Spooner, gespielt von Will Smith, macht sich im vollautomatischen Audi RSQ auf die Jagd nach den Ganoven. Doch nach der spektakulären Verfolgungsjagd durch den Tunnel wird das futuristische Mobil zum Fall für die Schrottpresse.
Trotzdem profitierte Audi, die das Fahrzeug extra für den Film entwickelt haben, massiv vom Product Placement in dem Kinostreifen. Warten wir ab, wie weit die Modelle aus Ingolstadt in 15 Jahren von dieser Studie noch entfernt sind. Anbei der Link zu einem Foto vom Audi RSQ: Audi RSQ
9. Der Mini Cooper MK III aus dem Film „Mr. Bean“
Rowan Atkinson brachte es mit seinem minimalistischen Humor zu Weltruhm. Wortkarg und „very british“ tritt er von einem Fettnapf in den nächsten. Recht oft tut er das hinter dem Lenkrad seinen ebenfalls typisch-englischem Mini Cooper in quietschgelber Farbe. Ebenso ein Klassiker, der dank moderner Technik und diverser Neuauflagen bis heute am Leben gehalten wird.
Aber so puristisch, laut und direkt wie der Klassiker ist keins der neueren Modelle. Und auch wenn das Auto eigentlich nur aus Knautschzone bestand, ist es heute gerade in Großstädten immer noch recht oft anzutreffen, weil es dort in jede Parklücke passt und sich nicht auf Autobahnen und Landstraßen beweisen muss. Der grün-gelbe Farbton des Lackes von Mr. Bean heißt umgangssprachlich „catsick yellow“ – übersetzt mit Katzenauswurf. Das dürfte ins gleiche Humorzentrum wie Mr. Bean selbst treffen. Der Mini kam übrigens noch in weiteren Kinostreifen zu Filmruhm wie „The Italien Job“ oder „Austin Powers“. Ein Foto dazu findet ihr unter diesem Link: Mini Cooper MK III
10. Der Ford Falcon XB GT Coupé aus dem Film „Mad Max“
Wir schließen unsere Top10 mit dem heftigsten Auto aus dem derbsten Film, denn Mad Max ist nichts für schwache Gemüter. Zumindest nicht der erste Teil aus dem Jahr 1979. Der Low Budget-Streifen mit dem gerade mal 23-jährigen Mel Gibson als Polizist Max Rockatansky erzielte internationale Erfolge und erlangte Kultstatus. Sein einsamer Kampf gegen eine Rockerbande ist ein Mix aus Drama und Gewalt mit zum Teil verstörenden Bildern. Neben Gibson avancierte der düstere Ford Falcon XB GT Coupé in dem Endzeitszenario zum „brutalen“ Sidekick.
Dieser V8 Police Interceptor mit 600 frisierten Pferdchen unter der wuchtigen Haube ist bis heute für viele Cineasten das krasseste Filmauto. Daher verwundert es nicht, dass Motoraver-Herausgeber und ehemaliger GRIP-Stuntfahrer Helge Thomsen, als Fan kultiger Youngtimer, eben dieses Muscle-Car in seiner Garage südlich von Hamburg stehen hat. Vielleicht lädt er ja mal zur Probefahrt… Ein Foto zu dem letzten unserer zehn Filmautos findet hier: Ford Falcon XB GT Coupé
Soweit die Übersicht meiner zehn liebsten Filmautos, die ich ohne Probleme jederzeit noch ausbauen könnte. Denn Modelle wie Christine oder Eleanor hätten es eigentlich auch verdient, vorgestellt zu werden. Und damit Ihr immer sorgenfrei im Straßenverkehr unterwegs sein könnt, egal mit welchem Auto, hat ERGO die passende Autoversicherung für Euch. Fahrt vorsichtig!
Kommentiert gern fleißig, dann gibt’s vielleicht eine Fortsetzung.
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