Wusstest du, dass nachhaltige Geldanlagen im Jahr 2021 gerade mal 9 % des Investmentvolumens ausgemacht haben?[1] Viele potenzielle Anleger wagen sich noch nicht an diese vergleichsweise neuen, alternativen Produkte. Aber keine Sorge: In diesem Beitrag erklären wir dir, was nachhaltige Geldanlagen sind. Und du erfährst, wie du dich durch dieses in vielerlei Hinsicht lohnenswerte Investitionsangebot navigierst.
Der Klimaschutz ist in aller Munde – und hat längst auch den Anlagemarkt erreicht. In Aktien von Unternehmen investieren, die Raubbau am Planeten betreiben? Die Kohle- oder Erdölindustrie mit Geld unterstützen? Das will heute kaum noch jemand. Auch wir investieren nach dem Motto: „Gewinne in Form von Renditen oder Zinsen, ja bitte – aber nicht um jeden Preis.“
Denn genau da setzen nachhaltige Geldanlagen an, deren Volumen sich in den vergangenen 10 Jahren etwa verachtfacht hat. Nach wie vor bedient dieses Angebot im Vergleich zu traditionellen Investmentprodukten allerdings eine Nische. Wir finden: Das muss sich ändern! Aus diesem Grund haben wir recherchiert und alles Wissenswerte rund um die grünen Anlageformen zusammengetragen.
Nachhaltige Geldanlage: Das bedeutet der Begriff
Hinter dem Begriff „nachhaltige Geldanlage“ verbirgt sich die Idee, mit dem eigenen Geld nur Unternehmen oder Banken zu unterstützen, die nachweislich das Wohl der Umwelt im Auge haben. Also etwa besonders emissionsarm arbeiten oder klimafreundliche Projekte wie den Bau von Solarparks oder Windrädern fördern. So pushst du mit deinem Geld den Wandel hin zu einer ökologischeren Gesellschaft.
Klimafreundlichkeit ist aber nicht das einzige Kriterium dieser vergleichsweise jungen Anlageformen. Das zeigt die Abkürzung ESG, die oft für nachhaltige Geldanlagen genutzt wird. Hinter den 3 Buchstaben stecken die Begriffe Environmental, Social und Governance. Also: Umwelt, aber auch Soziales und gute Unternehmensführung. Nachhaltige Geldanlagen sind damit auch sozialen Standards verpflichtet. Sie stehen demnach unter anderem für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen.
Du siehst: Nachhaltige Geldanlagen versprechen gleich in mehrfacher Hinsicht ein rundum gutes Gefühl – jetzt musst du nur die richtige für dich finden.“
So erkennst du eine nachhaltige Geldanlage
Anlegen könnte so einfach sein: Nachhaltige Fonds, ETFs und Co. tragen, wie schon gesagt, oft das Kürzel ESG im Namen. Daneben ebenfalls verbreitet: Das Kürzel SRI (Socially Responsible Investment) oder Zusätze wie „sustainable“, „grün“ oder „Klima“. Nur: Die mit diesen Begriffen betitelten Anlageprodukte sind nicht zwingend tatsächlich nachhaltig. Denn: Die Bezeichnungen sind oft nicht geschützt. Zwar existieren wissenschaftsbasierte Kriterien, die die EU beispielsweise in der EU-Taxonomie benannt hat und die von Investmentprodukten eingehalten werden müssen. Es existiert aber zum Beispiel noch keine Verpflichtung zum Führen eines unabhängigen Verbraucherlabels für Nachhaltigkeit im Investmentsektor.
Die folgenden Tipps helfen dir aber, eine ökologisch-soziale Investition zu tätigen:
- Lass dich persönlich beraten! Denn: Online-Recherche ist schön und gut – wirklich umfassende Einsicht in individuelle Nachhaltigkeitskonzepte eines Unternehmens kann dir aber nur ein erfahrener Berater geben. So kannst du auf Nachfrage erfahren, ob dein Verständnis von Nachhaltigkeit sich mit dem deiner potenziellen Fonds, Aktien oder fondsgebundenen Rentenversicherung deckt. Gut zu wissen: Anlageberater sind heute während der Beratung sogar verpflichtet, sich nach deinen sozialen und ökologischen Ansprüchen an eine Geldanlage zu erkundigen.
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- Behalte offizielle Nennungen im Auge! Anlageprodukte mit den Nennungen PAB (Paris-Aligned Benchmark) und CTB (Climate Transition Benchmark) verschreiben sich der Klimaneutralität bis 2050. Das bietet Orientierung hinsichtlich der Nachhaltigkeit dieser Investitionen. Alternativen sind das FNG-Siegel sowie die „Global Alliance for Banking on Values“-Kennzeichnung. Aber auch dabei gilt: Verlass dich nicht ausschließlich auf diese Kürzel und checke die Anlageprodukte noch einmal mithilfe eines Experten.
Diese nachhaltigen Geldanlagen gibt es
Im Grunde gibt es jede der bekannten Anlageformen (Aktien, Anleihen, private Rentenversicherungen usw.) heute auch in „grüner“ Form. Für Einsteiger die sichersten und daher auch populärsten Investments sind unter anderem die folgenden:
- Das grüne Girokonto: Diese Sparanlage ist ein unkomplizierter und quasi risikofreier Einstieg in nachhaltige Geldanlagen. Mit dem grünen Girokonto parkst du dein Geld bei einer Bank, deren Investitionen nachweislich nachhaltiger Natur sind. Diese Anlage bietet dir viel Sicherheit, aber oft nur geringe Gewinne. Denn für das auf Girokonten liegende Geld gibt es keine oder nur niedrige Zinsen.
- Ökofonds: Mit dem Erwerb eines Ökofonds erhältst du häufig ein Aktienpaket, das dein Geld auf viele verschiedene, nachhaltig agierende Unternehmen verteilt. So sinkt dein Risiko für Verluste. Da Ökofonds von Anbietern individuell zusammengestellt werden, sind sie im Kauf vergleichsweise teuer. Sie bieten dafür aber auch eine Chance auf hohe Rendite und zudem viel Sicherheit.
Unser Finanztipp: Sogenannte Öko-Pionier-Fonds setzen speziell auf kleine, innovative Unternehmen, die umwelt- und sozialverträgliche Technologien entwickeln.“
- Nachhaltige ETFs: Sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds) sind eine Unterform der Fonds. Auch sie bündeln Aktien verschiedener Unternehmen. Doch: ETFs bilden dabei einen konkreten Index ab. Sie sind deshalb auch als Indexfonds bekannt. Das bedeutet etwa, dass eine DAX-ETF ausschließlich Aktien von Unternehmen enthält, die sich im deutschen Aktienindex befinden. Nachhaltige ETFs sind im Kauf günstiger als Ökofonds und versprechen ebenfalls gute Renditen bei hoher Sicherheit.
Darum lohnen sich nachhaltige Geldanlagen
Kannst du mit nachhaltigen Geldanlagen Rendite machen? Natürlich. Experten sind sich heute einig, dass grüne Fonds und Co. im Vergleich ebenso gute Renditen erwirtschaften wie ihre konventionellen Verwandten. Du profitierst beim Sparen und Investieren aber noch in anderer Hinsicht von nachhaltigen Geldanlagen:
- Du unterstützt positive Veränderungen.
ESG-Investitionen fördern direkt die globale ökologisch-soziale Entwicklung. Nicht nur, indem sie bereits nachhaltig agierende Unternehmen und Projekte pushen. Sondern: indem sie noch nicht grün denkende Firmen dazu zwingen, sich weiterzuentwickeln. Je mehr Investitionen in grüne Ideale fließen, desto mehr rentiert es sich als Unternehmen schließlich, auch selbst nachhaltig zu arbeiten. So vergrößert die Nachfrage nach grünem Investment automatisch auch das Angebot an grünen Firmen und Projekten. - Du reduzierst dein Risiko für Verluste.
Jede Geldanlage bietet ein gewisses Risiko für Verluste. Doch: Legst du nachhaltig an, ist es möglich, das Risiko zu reduzieren. Dafür plädieren heute selbst Experten wie große Vermögensverwalter. Die Logik dahinter: Nachhaltige Unternehmen agieren mit mehr Weitblick als ihre konventionellen Wettbewerber und haben damit eine bessere Marktperspektive. Sie gehen die Herausforderungen des Klimawandels frühzeitig an und sind so für Komplikationen besser gewappnet. Langfristiges strukturelles Wachstum ist also wahrscheinlicher.
Wir hoffen, unsere Recherche zu nachhaltigen Geldanlagen hat dir geholfen, das Thema besser zu verstehen. Du hast noch mehr Tipps, weitere Informationen oder Fragen? Dann schreib sie in die Kommentare!
#EinfachWeilWichtig
[1] https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/nachhaltige-geldanlage-gruen-sparen-investieren#hintergrund
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